Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.gewiß darfür gesichert seyn. 2. Sonderlich aber hüte sich ein jedweder und reibe sich ja nicht an Prediger / denn die seufftzen wieder die/ so sie beleidigen/ und das ist niemands gut / wie der Apostel schreibet. 232. Ein Mann lässet vor sein Maulhängisches Weib in der Kirchen bitten. DAgister Heinrich Mollerus Lutherischer Predicant zu Edenburg in Oesterreich / gedencket in seinem Ehebüchlein einer wunderlichen bekehrten sauersehenden Frauen unter seinen Zuhörern. Es war allda zu Edenburg ein vornehmer tapfferer reicher Bürger gewesen/ welcher eines stattlichen Kauffmans Tochter zu Lintz gehäyrathet/ welche zwar schön und reich gewesen/ aber doch gar eine störrischen/ stöckischen Kopff gehabet/ der gar leicht etwas gewesen/ daß sie in 3. 4. oder 5. Tagen/ auch wol länger kein Wort gerdet/ Er habe gleich/ als jmmer möglich gewesen/ jhr freundlich zugesprochen/ auch durch allerley Mittel / und die allerfreundlichsten Wort/ sie wiederumb begütigen wollen/ das aber alles nicht geholffen/ welches diesen frommen Herren nicht wenig gekräncket hat. Was ge- gewiß darfür gesichert seyn. 2. Sonderlich aber hüte sich ein jedweder und reibe sich ja nicht an Prediger / denn die seufftzen wieder die/ so sie beleidigen/ und das ist niemands gut / wie der Apostel schreibet. 232. Ein Mann lässet vor sein Maulhängisches Weib in der Kirchen bitten. DAgister Heinrich Mollerus Lutherischer Predicant zu Edenburg in Oesterreich / gedencket in seinem Ehebüchlein einer wunderlichen bekehrten sauersehenden Frauen unter seinen Zuhörern. Es war allda zu Edenburg ein vornehmer tapfferer reicher Bürger gewesen/ welcher eines stattlichen Kauffmans Tochter zu Lintz gehäyrathet/ welche zwar schön und reich gewesen/ aber doch gar einë störrischen/ stöckischen Kopff gehabet/ der gar leicht etwas gewesen/ daß sie in 3. 4. oder 5. Tagen/ auch wol länger kein Wort gerdet/ Er habe gleich/ als jmmer möglich gewesen/ jhr freundlich zugesprochen/ auch durch allerley Mittel / und die allerfreundlichsten Wort/ sie wiederumb begütigen wollen/ das aber alles nicht geholffen/ welches diesen frommen Herren nicht wenig gekräncket hat. Was ge- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0482" n="462"/> gewiß darfür gesichert seyn.</p> <p>2. Sonderlich aber hüte sich ein jedweder und reibe sich ja nicht an Prediger / denn die seufftzen wieder die/ so sie beleidigen/ und das ist niemands gut / wie der Apostel schreibet.</p> <p>232.</p> <p>Ein Mann lässet vor sein Maulhängisches Weib in der Kirchen bitten.</p> <p>DAgister Heinrich Mollerus Lutherischer Predicant zu Edenburg in Oesterreich / gedencket in seinem Ehebüchlein einer wunderlichen bekehrten sauersehenden Frauen unter seinen Zuhörern. Es war allda zu Edenburg ein vornehmer tapfferer reicher Bürger gewesen/ welcher eines stattlichen Kauffmans Tochter zu Lintz gehäyrathet/ welche zwar schön und reich gewesen/ aber doch gar einë störrischen/ stöckischen Kopff gehabet/ der gar leicht etwas gewesen/ daß sie in 3. 4. oder 5. Tagen/ auch wol länger kein Wort gerdet/ Er habe gleich/ als jmmer möglich gewesen/ jhr freundlich zugesprochen/ auch durch allerley Mittel / und die allerfreundlichsten Wort/ sie wiederumb begütigen wollen/ das aber alles nicht geholffen/ welches diesen frommen Herren nicht wenig gekräncket hat. Was ge- </p> </div> </body> </text> </TEI> [462/0482]
gewiß darfür gesichert seyn.
2. Sonderlich aber hüte sich ein jedweder und reibe sich ja nicht an Prediger / denn die seufftzen wieder die/ so sie beleidigen/ und das ist niemands gut / wie der Apostel schreibet.
232.
Ein Mann lässet vor sein Maulhängisches Weib in der Kirchen bitten.
DAgister Heinrich Mollerus Lutherischer Predicant zu Edenburg in Oesterreich / gedencket in seinem Ehebüchlein einer wunderlichen bekehrten sauersehenden Frauen unter seinen Zuhörern. Es war allda zu Edenburg ein vornehmer tapfferer reicher Bürger gewesen/ welcher eines stattlichen Kauffmans Tochter zu Lintz gehäyrathet/ welche zwar schön und reich gewesen/ aber doch gar einë störrischen/ stöckischen Kopff gehabet/ der gar leicht etwas gewesen/ daß sie in 3. 4. oder 5. Tagen/ auch wol länger kein Wort gerdet/ Er habe gleich/ als jmmer möglich gewesen/ jhr freundlich zugesprochen/ auch durch allerley Mittel / und die allerfreundlichsten Wort/ sie wiederumb begütigen wollen/ das aber alles nicht geholffen/ welches diesen frommen Herren nicht wenig gekräncket hat. Was ge-
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