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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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sten und reichsten were zu achten; Da habe der Dänische Gesandte endlich gesagt: Wenn deß allermächtigsten und reichsten Königs in gantz Europa alle Schätze und Landgütter zu feilem Kauff ausgelegt/ und alles aufs theuerste verkaufft/ und umb solches erlöstes Geld hingegen hültzerne Näpff/ oder runde tieffe Schüsseln/ aufs allerwolfeilste erkaufft würden; so könte doch der König in Dennemarck alle solche Geschierr / wa[unleserliches Material] deren auch unendlich viel weren/ von dreyerley unterschiedlichen Sorten frisch gefangenen Fischen füllen und zieren. Mit welchem dann/ nach aller deren / so verhanden waren/ beyfall/ er deß Dänischen Reichs Glückseeligkeit höher als aller anderer Güter zu achten erwiesen habe; seye ihm auch/ nach dem Frantzösischen Gesandden/ so dem Käyser zur Rechten gestanden/ der nechste Ort gegeben worden. Es erinnert gleichwol dabey unser Pontanus, daß heutiges Tags / durch das gantze Königreich solcher Fischfang und Menge nicht mehr sey.

1. GOtt gibt einem Lande mehr denn dem andern.

2. Welches Land von Gott reichlichen gesegnet worden/ das hat ursach ihm desto mehr Danck zu sagen.

8.

Eine greuliche That/ wie ein Ehemann sein Eheweib 2. Mördern verkauffet.

sten und reichsten were zu achten; Da habe der Dänische Gesandte endlich gesagt: Wenn deß allermächtigsten und reichsten Königs in gantz Europa alle Schätze und Landgütter zu feilem Kauff ausgelegt/ und alles aufs theuerste verkaufft/ und umb solches erlöstes Geld hingegen hültzerne Näpff/ oder runde tieffe Schüsseln/ aufs allerwolfeilste erkaufft würden; so könte doch der König in Dennemarck alle solche Geschierr / wa[unleserliches Material] deren auch unendlich viel weren/ von dreyerley unterschiedlichen Sorten frisch gefangenen Fischen füllen und zieren. Mit welchem dann/ nach aller deren / so verhanden waren/ beyfall/ er deß Dänischen Reichs Glückseeligkeit höher als aller anderer Güter zu achten erwiesen habe; seye ihm auch/ nach dem Frantzösischen Gesandden/ so dem Käyser zur Rechten gestanden/ der nechste Ort gegeben worden. Es erinnert gleichwol dabey unser Pontanus, daß heutiges Tags / durch das gantze Königreich solcher Fischfang und Menge nicht mehr sey.

1. GOtt gibt einem Lande mehr denn dem andern.

2. Welches Land von Gott reichlichen gesegnet worden/ das hat ursach ihm desto mehr Danck zu sagen.

8.

Eine greuliche That/ wie ein Ehemann sein Eheweib 2. Mördern verkauffet.

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[27/0047] sten und reichsten were zu achten; Da habe der Dänische Gesandte endlich gesagt: Wenn deß allermächtigsten und reichsten Königs in gantz Europa alle Schätze und Landgütter zu feilem Kauff ausgelegt/ und alles aufs theuerste verkaufft/ und umb solches erlöstes Geld hingegen hültzerne Näpff/ oder runde tieffe Schüsseln/ aufs allerwolfeilste erkaufft würden; so könte doch der König in Dennemarck alle solche Geschierr / wa_ deren auch unendlich viel weren/ von dreyerley unterschiedlichen Sorten frisch gefangenen Fischen füllen und zieren. Mit welchem dann/ nach aller deren / so verhanden waren/ beyfall/ er deß Dänischen Reichs Glückseeligkeit höher als aller anderer Güter zu achten erwiesen habe; seye ihm auch/ nach dem Frantzösischen Gesandden/ so dem Käyser zur Rechten gestanden/ der nechste Ort gegeben worden. Es erinnert gleichwol dabey unser Pontanus, daß heutiges Tags / durch das gantze Königreich solcher Fischfang und Menge nicht mehr sey. 1. GOtt gibt einem Lande mehr denn dem andern. 2. Welches Land von Gott reichlichen gesegnet worden/ das hat ursach ihm desto mehr Danck zu sagen. 8. Eine greuliche That/ wie ein Ehemann sein Eheweib 2. Mördern verkauffet.

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/47>, abgerufen am 25.04.2024.