Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.und Uberschrifft gemahlet geschrieben: Ichleb/ und weiß nicht wie lang / Ich sterb/ und weiß nicht wann / Ich fahr/ und weiß nicht wohin / Mich wundert daß ich frölich bin / 2. Wir Lutheraner/ die wir uns allein zu Christo halten/ habens weit besser als die Papisten/ denn wir können freudig und ohne eintzigen Zweiffel sagen: Ich leb/ und weiß nicht wie lang / Ich sterb/ und weiß nicht wann / Ich fahr/ und weiß Gott Lod/ wohin / Mich wundert/ wenn ich traurig bin. 219. Von Astigii Tyranney gegen Artabanum. Als auff eine Zeit der Astigius auch eigendlich hatte erfahren wollen/ was die rechte Liebe were/ und wie weit sich die selbe erstreckte/ fraget er deßwegen seinen getreuen Hoffrath/ den Artabanum, weil er ihm nun lange Zeit mit treuen Diensten were behafft gewesen/ ob er auch etwas auff der Welt so lieb habe / als ihn/ den König? Dieser sagte/ nechst seinem Ehegatten wis- und Uberschrifft gemahlet geschrieben: Ichleb/ und weiß nicht wie lang / Ich sterb/ und weiß nicht wann / Ich fahr/ und weiß nicht wohin / Mich wundert daß ich frölich bin / 2. Wir Lutheraner/ die wir uns allein zu Christo halten/ habens weit besser als die Papisten/ denn wir können freudig und ohne eintzigen Zweiffel sagen: Ich leb/ und weiß nicht wie lang / Ich sterb/ und weiß nicht wann / Ich fahr/ und weiß Gott Lod/ wohin / Mich wundert/ wenn ich traurig bin. 219. Von Astigii Tyranney gegen Artabanum. Als auff eine Zeit der Astigius auch eigendlich hatte erfahren wollen/ was die rechte Liebe were/ und wie weit sich die selbe erstreckte/ fraget er deßwegen seinen getreuen Hoffrath/ den Artabanum, weil er ihm nun lange Zeit mit treuen Diensten were behafft gewesen/ ob er auch etwas auff der Welt so lieb habe / als ihn/ den König? Dieser sagte/ nechst seinem Ehegatten wis- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0459" n="439"/> und Uberschrifft gemahlet geschrieben:</p> <p>Ichleb/ und weiß nicht wie lang /</p> <p>Ich sterb/ und weiß nicht wann /</p> <p>Ich fahr/ und weiß nicht wohin /</p> <p>Mich wundert daß ich frölich bin /</p> <p>2. Wir Lutheraner/ die wir uns allein zu Christo halten/ habens weit besser als die Papisten/ denn wir können freudig und ohne eintzigen Zweiffel sagen:</p> <p>Ich leb/ und weiß nicht wie lang /</p> <p>Ich sterb/ und weiß nicht wann /</p> <p>Ich fahr/ und weiß Gott Lod/ wohin /</p> <p>Mich wundert/ wenn ich traurig bin.</p> <p>219.</p> <p>Von Astigii Tyranney gegen Artabanum.</p> <p>Als auff eine Zeit der Astigius auch eigendlich hatte erfahren wollen/ was die rechte Liebe were/ und wie weit sich die selbe erstreckte/ fraget er deßwegen seinen getreuen Hoffrath/ den Artabanum, weil er ihm nun lange Zeit mit treuen Diensten were behafft gewesen/ ob er auch etwas auff der Welt so lieb habe / als ihn/ den König? Dieser sagte/ nechst seinem Ehegatten wis- </p> </div> </body> </text> </TEI> [439/0459]
und Uberschrifft gemahlet geschrieben:
Ichleb/ und weiß nicht wie lang /
Ich sterb/ und weiß nicht wann /
Ich fahr/ und weiß nicht wohin /
Mich wundert daß ich frölich bin /
2. Wir Lutheraner/ die wir uns allein zu Christo halten/ habens weit besser als die Papisten/ denn wir können freudig und ohne eintzigen Zweiffel sagen:
Ich leb/ und weiß nicht wie lang /
Ich sterb/ und weiß nicht wann /
Ich fahr/ und weiß Gott Lod/ wohin /
Mich wundert/ wenn ich traurig bin.
219.
Von Astigii Tyranney gegen Artabanum.
Als auff eine Zeit der Astigius auch eigendlich hatte erfahren wollen/ was die rechte Liebe were/ und wie weit sich die selbe erstreckte/ fraget er deßwegen seinen getreuen Hoffrath/ den Artabanum, weil er ihm nun lange Zeit mit treuen Diensten were behafft gewesen/ ob er auch etwas auff der Welt so lieb habe / als ihn/ den König? Dieser sagte/ nechst seinem Ehegatten wis-
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