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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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DEr löbliche König Alphonsus hat auff eine Zeit mit einem Dominicaner Münch / welcher viel von der Verwandelung deß Brodts im Abendmal in dem Leib Christi gesagt/ ein Gespräch gehalten. Herr/ sagte dieser König/ es hat einer in einem gantz güldenen Gefäß/ darein sonst nichts kommen ist/ eine gesegnete Hostiam verschlossen/ in selbigen hat er nach einem Monat ein Würmlein gefunden / nun ist das Würmlein nicht aus dem Golde gewachsen/ auch viel weniger aus der blossen Gestalt deß Brodts/ welches euren Vorgeben nach in den Leib verwandelt worden/ darumb folget/ daß es aus dem Leib Christi/ deß Sohns Gottes müsse gewachsen seyn/ was aber wesentlich aus Gott geboren ist/ das Gott/ Pfalm 2. v. 7. Darumb müssen wir das Würmlein für einen Gott halten/ responde si potes, antwort wann du kanst/ aber es stehet darbey: obticuit monachus es konte der Münch keine Antwort geben/ referente Sauberto postilla Emblematica p. [unleserliches Material]. p. 307.

1. Also gehts/ wens man eine falsche Mey-

DEr löbliche König Alphonsus hat auff eine Zeit mit einem Dominicaner Münch / welcher viel von der Verwandelung deß Brodts im Abendmal in dem Leib Christi gesagt/ ein Gespräch gehalten. Herr/ sagte dieser König/ es hat einer in einem gantz güldenen Gefäß/ darein sonst nichts kommen ist/ eine gesegnete Hostiam verschlossen/ in selbigen hat er nach einem Monat ein Würmlein gefunden / nun ist das Würmlein nicht aus dem Golde gewachsen/ auch viel weniger aus der blossen Gestalt deß Brodts/ welches euren Vorgeben nach in den Leib verwandelt worden/ darumb folget/ daß es aus dem Leib Christi/ deß Sohns Gottes müsse gewachsen seyn/ was aber wesentlich aus Gott geboren ist/ das Gott/ Pfalm 2. v. 7. Darumb müssen wir das Würmlein für einen Gott halten/ responde si potes, antwort wann du kanst/ aber es stehet darbey: obticuit monachus es konte der Münch keine Antwort geben/ referente Sauberto postillâ Emblematica p. [unleserliches Material]. p. 307.

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[358/0378] DEr löbliche König Alphonsus hat auff eine Zeit mit einem Dominicaner Münch / welcher viel von der Verwandelung deß Brodts im Abendmal in dem Leib Christi gesagt/ ein Gespräch gehalten. Herr/ sagte dieser König/ es hat einer in einem gantz güldenen Gefäß/ darein sonst nichts kommen ist/ eine gesegnete Hostiam verschlossen/ in selbigen hat er nach einem Monat ein Würmlein gefunden / nun ist das Würmlein nicht aus dem Golde gewachsen/ auch viel weniger aus der blossen Gestalt deß Brodts/ welches euren Vorgeben nach in den Leib verwandelt worden/ darumb folget/ daß es aus dem Leib Christi/ deß Sohns Gottes müsse gewachsen seyn/ was aber wesentlich aus Gott geboren ist/ das Gott/ Pfalm 2. v. 7. Darumb müssen wir das Würmlein für einen Gott halten/ responde si potes, antwort wann du kanst/ aber es stehet darbey: obticuit monachus es konte der Münch keine Antwort geben/ referente Sauberto postillâ Emblematica p. _ . p. 307. 1. Also gehts/ wens man eine falsche Mey-

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 358. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/378>, abgerufen am 18.05.2024.