Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.167. Wie die Polter-Geister einen Pfarrer in seinem Hause geplaget/ und was Doctor Luther solchen zubegegnen vor einen Raht geben. ES kam zu D. M. Luther ein Dorff Pfarrer/ von Spitz/ hart bey Torgau wohnend / der klaget ihm/ daß der Teuffel des Nachts ein Poltern/ Stürmen/ Schlagen und Werffen in seinem Hause hette/ daß er ihme auch alle seine Töpffe und hültzern Gefäß zerbrochen/ und er keinen Fried für ihm hatte/ dann er würffe ihm die Töpffe und Schüsseln am Kopffe hin/ daß sie auff Stücken sprüngen/ plaget ihn/ und lachet seiner noch darzu/ daß er offtmals deß Teuffels Lachen hörete / er sehe aber nichts. Diß Wesen und Spiel hette der Teuffel ein gantz Jahr lang angetrieben/ daß sein Weib und Kinder nicht mehr im Hause bleiben wolten / sondern wolten stracks heraus ziehen. Da sprach D. M. L. Lieber Bruder/ sey starck im HErrn/ und sey deines Glaubens gewiß/ weiche diesem Mörder dem Teuffel nicht/ leide und dulde seinen eusserlichen Spiel und Lermen/ auch den geringen zeitlichen Schaden/ daß er die Töpffe und hültzerne Schüsseln zerbricht/ denn er kan dir doch an der Seel und Leib nichts thun/ das hastu bißher in der That also erfahren/ denn der Engel deß 167. Wie die Polter-Geister einen Pfarrer in seinem Hause geplaget/ und was Doctor Luther solchen zubegegnen vor einen Raht geben. ES kam zu D. M. Luther ein Dorff Pfarrer/ von Spitz/ hart bey Torgau wohnend / der klaget ihm/ daß der Teuffel des Nachts ein Poltern/ Stürmen/ Schlagen und Werffen in seinem Hause hette/ daß er ihme auch alle seine Töpffe und hültzern Gefäß zerbrochen/ und er keinen Fried für ihm hatte/ dañ er würffe ihm die Töpffe und Schüsseln am Kopffe hin/ daß sie auff Stücken sprüngen/ plaget ihn/ und lachet seiner noch darzu/ daß er offtmals deß Teuffels Lachen hörete / er sehe aber nichts. Diß Wesen und Spiel hette der Teuffel ein gantz Jahr lang angetrieben/ daß sein Weib und Kinder nicht mehr im Hause bleiben wolten / sondern wolten stracks heraus ziehen. Da sprach D. M. L. Lieber Bruder/ sey starck im HErrn/ und sey deines Glaubens gewiß/ weiche diesem Mörder dem Teuffel nicht/ leide und dulde seinen eusserlichen Spiel und Lermen/ auch den geringen zeitlichen Schaden/ daß er die Töpffe und hültzerne Schüsseln zerbricht/ denn er kan dir doch an der Seel und Leib nichts thun/ das hastu bißher in der That also erfahren/ denn der Engel deß <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0373" n="353"/> <p>167. Wie die Polter-Geister einen Pfarrer in seinem Hause geplaget/ und was Doctor Luther solchen zubegegnen vor einen Raht geben.</p> <p>ES kam zu D. M. Luther ein Dorff Pfarrer/ von Spitz/ hart bey Torgau wohnend / der klaget ihm/ daß der Teuffel des Nachts ein Poltern/ Stürmen/ Schlagen und Werffen in seinem Hause hette/ daß er ihme auch alle seine Töpffe und hültzern Gefäß zerbrochen/ und er keinen Fried für ihm hatte/ dañ er würffe ihm die Töpffe und Schüsseln am Kopffe hin/ daß sie auff Stücken sprüngen/ plaget ihn/ und lachet seiner noch darzu/ daß er offtmals deß Teuffels Lachen hörete / er sehe aber nichts. Diß Wesen und Spiel hette der Teuffel ein gantz Jahr lang angetrieben/ daß sein Weib und Kinder nicht mehr im Hause bleiben wolten / sondern wolten stracks heraus ziehen. Da sprach D. M. L. Lieber Bruder/ sey starck im HErrn/ und sey deines Glaubens gewiß/ weiche diesem Mörder dem Teuffel nicht/ leide und dulde seinen eusserlichen Spiel und Lermen/ auch den geringen zeitlichen Schaden/ daß er die Töpffe und hültzerne Schüsseln zerbricht/ denn er kan dir doch an der Seel und Leib nichts thun/ das hastu bißher in der That also erfahren/ denn der Engel deß </p> </div> </body> </text> </TEI> [353/0373]
167. Wie die Polter-Geister einen Pfarrer in seinem Hause geplaget/ und was Doctor Luther solchen zubegegnen vor einen Raht geben.
ES kam zu D. M. Luther ein Dorff Pfarrer/ von Spitz/ hart bey Torgau wohnend / der klaget ihm/ daß der Teuffel des Nachts ein Poltern/ Stürmen/ Schlagen und Werffen in seinem Hause hette/ daß er ihme auch alle seine Töpffe und hültzern Gefäß zerbrochen/ und er keinen Fried für ihm hatte/ dañ er würffe ihm die Töpffe und Schüsseln am Kopffe hin/ daß sie auff Stücken sprüngen/ plaget ihn/ und lachet seiner noch darzu/ daß er offtmals deß Teuffels Lachen hörete / er sehe aber nichts. Diß Wesen und Spiel hette der Teuffel ein gantz Jahr lang angetrieben/ daß sein Weib und Kinder nicht mehr im Hause bleiben wolten / sondern wolten stracks heraus ziehen. Da sprach D. M. L. Lieber Bruder/ sey starck im HErrn/ und sey deines Glaubens gewiß/ weiche diesem Mörder dem Teuffel nicht/ leide und dulde seinen eusserlichen Spiel und Lermen/ auch den geringen zeitlichen Schaden/ daß er die Töpffe und hültzerne Schüsseln zerbricht/ denn er kan dir doch an der Seel und Leib nichts thun/ das hastu bißher in der That also erfahren/ denn der Engel deß
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Zitationshilfe: | Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 353. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/373>, abgerufen am 16.07.2024. |