Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.darzu das ewige Leben ererben / wie Christus darauff vertröstet/ Marth. 19. 2. Ob gleich Weibes-Personen schwache Werckzeuge sind/ so ist doch die Krafft Gottes in denselben auch mächtig/ wie wir an diesem Jungfräulein Dorotheen erlernen können. 121. Ein kreisendes Weib erwürget sich selbsten/ als sich bey ihr die Geburts Schmertzen finden. ES melden die Historien von einem Weibe/ die zwar eine getauffte Christin war / daß dieselbe/ als sie schwanger gewesen/ der Teuffel also verblendet/ daß sie sich hefftig vor den Schmertzen entsetzet/ daß sie sich öffentlich verlauten lassen/ wo ihr unser lieber Gott in der Geburt nicht bald würde helffen/ und sie entbinden/ so muste sie sich vor grosser Angst tödten/ und das hat sie auch gethan. Denn da allgemach die Schmertzen herzugenahet/ und etliche Frauen bey ihr gewesen/ da hat sie sich selbst erwürget mit einem Schleyer/ ehe es jemand gewahr worden. 1. Hier siehet man/ was der böse Feind vor ein Gast ist/ und wie er denen Leuten/ sonderlich zu der Zeit nachstellet/ wenn sie in Noht gerahten. darzu das ewige Leben ererben / wie Christus darauff vertröstet/ Marth. 19. 2. Ob gleich Weibes-Personen schwache Werckzeuge sind/ so ist doch die Krafft Gottes in denselben auch mächtig/ wie wir an diesem Jungfräulein Dorotheen erlernen können. 121. Ein kreisendes Weib erwürget sich selbsten/ als sich bey ihr die Geburts Schmertzen finden. ES melden die Historien von einem Weibe/ die zwar eine getauffte Christin war / daß dieselbe/ als sie schwanger gewesen/ der Teuffel also verblendet/ daß sie sich hefftig vor den Schmertzen entsetzet/ daß sie sich öffentlich verlauten lassen/ wo ihr unser lieber Gott in der Geburt nicht bald würde helffen/ und sie entbinden/ so muste sie sich vor grosser Angst tödten/ und das hat sie auch gethan. Denn da allgemach die Schmertzen herzugenahet/ und etliche Frauen bey ihr gewesen/ da hat sie sich selbst erwürget mit einem Schleyer/ ehe es jemand gewahr worden. 1. Hier siehet man/ was der böse Feind vor ein Gast ist/ und wie er denen Leuten/ sonderlich zu der Zeit nachstellet/ wenn sie in Noht gerahten. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0294" n="274"/> darzu das ewige Leben ererben / wie Christus darauff vertröstet/ Marth. 19.</p> <p>2. Ob gleich Weibes-Personen schwache Werckzeuge sind/ so ist doch die Krafft Gottes in denselben auch mächtig/ wie wir an diesem Jungfräulein Dorotheen erlernen können.</p> <p>121.</p> <p>Ein kreisendes Weib erwürget sich selbsten/ als sich bey ihr die Geburts Schmertzen finden.</p> <p>ES melden die Historien von einem Weibe/ die zwar eine getauffte Christin war / daß dieselbe/ als sie schwanger gewesen/ der Teuffel also verblendet/ daß sie sich hefftig vor den Schmertzen entsetzet/ daß sie sich öffentlich verlauten lassen/ wo ihr unser lieber Gott in der Geburt nicht bald würde helffen/ und sie entbinden/ so muste sie sich vor grosser Angst tödten/ und das hat sie auch gethan. Denn da allgemach die Schmertzen herzugenahet/ und etliche Frauen bey ihr gewesen/ da hat sie sich selbst erwürget mit einem Schleyer/ ehe es jemand gewahr worden.</p> <p>1. Hier siehet man/ was der böse Feind vor ein Gast ist/ und wie er denen Leuten/ sonderlich zu der Zeit nachstellet/ wenn sie in Noht gerahten. </p> </div> </body> </text> </TEI> [274/0294]
darzu das ewige Leben ererben / wie Christus darauff vertröstet/ Marth. 19.
2. Ob gleich Weibes-Personen schwache Werckzeuge sind/ so ist doch die Krafft Gottes in denselben auch mächtig/ wie wir an diesem Jungfräulein Dorotheen erlernen können.
121.
Ein kreisendes Weib erwürget sich selbsten/ als sich bey ihr die Geburts Schmertzen finden.
ES melden die Historien von einem Weibe/ die zwar eine getauffte Christin war / daß dieselbe/ als sie schwanger gewesen/ der Teuffel also verblendet/ daß sie sich hefftig vor den Schmertzen entsetzet/ daß sie sich öffentlich verlauten lassen/ wo ihr unser lieber Gott in der Geburt nicht bald würde helffen/ und sie entbinden/ so muste sie sich vor grosser Angst tödten/ und das hat sie auch gethan. Denn da allgemach die Schmertzen herzugenahet/ und etliche Frauen bey ihr gewesen/ da hat sie sich selbst erwürget mit einem Schleyer/ ehe es jemand gewahr worden.
1. Hier siehet man/ was der böse Feind vor ein Gast ist/ und wie er denen Leuten/ sonderlich zu der Zeit nachstellet/ wenn sie in Noht gerahten.
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