Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.89. Wie Babylas der Märterer gestorben. ALß Babylaß/ ein gewesener Bischoff zu Antiochia drithalb hundert Jahr nach Christi Geburt/ in der grossen Verfolgung (da der alte fromme Chaeremon mit seinem Weib gen Himmel soll genommen seyn worden) mit seinen 3. Söhnen unter andern auch zur Marter geführet ward/ baht er die Heydnische Verfolgere/ sie wolten doch seine Kinder/ vor ihm umbbringen/ damit sie sich nicht über seinem Todt entsetzen und kleinmütig werden möchten. Der Bitte ward er gewehret: Mitler weil betete er ihnen vor und sprach ihnen tröstlich zu/ wie dort die Mutter der 7. Söhne 2. Maccab. 7. Da sie nun dahin waren/ sprach er getrost/ aus dem Esa. 8. 18. Siehe/ hie bin ich/ und die Kinder/ die mir der HErr gegeben hat/ zum Zeichen und Wunder in Israel. Vnd gieng drauf frölich seine eigene Marter an / und bahte abermahls die Feinde/ ob sie ihn noch einer Bitte gewähren/ und seine Ketten/ damit er gleich einem Vbelthäter/ gefesselt war/ mit in das Grab geben und beylegen wolten: Die Peiniger fragten ihn: Was er damit machen wolte: Sie werden mir (antwortet er) viel schöner anstehen für den Augen meines Erlösers/ als Joseph seine güldene Kette/ die 89. Wie Babylas der Märterer gestorben. ALß Babylaß/ ein gewesener Bischoff zu Antiochia drithalb hundert Jahr nach Christi Geburt/ in der grossen Verfolgung (da der alte fromme Chaeremon mit seinem Weib gen Himmel soll genommen seyn worden) mit seinen 3. Söhnen unter andern auch zur Marter geführet ward/ baht er die Heydnische Verfolgere/ sie wolten doch seine Kinder/ vor ihm umbbringen/ damit sie sich nicht über seinem Todt entsetzen und kleinmütig werden möchten. Der Bitte ward er gewehret: Mitler weil betete er ihnen vor und sprach ihnen tröstlich zu/ wie dort die Mutter der 7. Söhne 2. Maccab. 7. Da sie nun dahin waren/ sprach er getrost/ aus dem Esa. 8. 18. Siehe/ hie bin ich/ und die Kinder/ die mir der HErr gegeben hat/ zum Zeichen und Wunder in Israel. Vnd gieng drauf frölich seine eigene Marter an / und bahte abermahls die Feinde/ ob sie ihn noch einer Bitte gewähren/ und seine Ketten/ damit er gleich einem Vbelthäter/ gefesselt war/ mit in das Grab geben und beylegen wolten: Die Peiniger fragten ihn: Was er damit machen wolte: Sie werden mir (antwortet er) viel schöner anstehen für den Augen meines Erlösers/ als Joseph seine güldene Kette/ die <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0242" n="222"/> <head>89.</head> <argument> <p>Wie Babylas der Märterer gestorben.</p> </argument> <p>ALß Babylaß/ ein gewesener Bischoff zu Antiochia drithalb hundert Jahr nach Christi Geburt/ in der grossen Verfolgung (da der alte fromme Chaeremon mit seinem Weib gen Himmel soll genommen seyn worden) mit seinen 3. Söhnen unter andern auch zur Marter geführet ward/ baht er die Heydnische Verfolgere/ sie wolten doch seine Kinder/ vor ihm umbbringen/ damit sie sich nicht über seinem Todt entsetzen und kleinmütig werden möchten. Der Bitte ward er gewehret: Mitler weil betete er ihnen vor und sprach ihnen tröstlich zu/ wie dort die Mutter der 7. Söhne 2. Maccab. 7. Da sie nun dahin waren/ sprach er getrost/ aus dem Esa. 8. 18. Siehe/ hie bin ich/ und die Kinder/ die mir der HErr gegeben hat/ zum Zeichen und Wunder in Israel. Vnd gieng drauf frölich seine eigene Marter an / und bahte abermahls die Feinde/ ob sie ihn noch einer Bitte gewähren/ und seine Ketten/ damit er gleich einem Vbelthäter/ gefesselt war/ mit in das Grab geben und beylegen wolten: Die Peiniger fragten ihn: Was er damit machen wolte: Sie werden mir (antwortet er) viel schöner anstehen für den Augen meines Erlösers/ als Joseph seine güldene Kette/ die </p> </div> </body> </text> </TEI> [222/0242]
89. Wie Babylas der Märterer gestorben.
ALß Babylaß/ ein gewesener Bischoff zu Antiochia drithalb hundert Jahr nach Christi Geburt/ in der grossen Verfolgung (da der alte fromme Chaeremon mit seinem Weib gen Himmel soll genommen seyn worden) mit seinen 3. Söhnen unter andern auch zur Marter geführet ward/ baht er die Heydnische Verfolgere/ sie wolten doch seine Kinder/ vor ihm umbbringen/ damit sie sich nicht über seinem Todt entsetzen und kleinmütig werden möchten. Der Bitte ward er gewehret: Mitler weil betete er ihnen vor und sprach ihnen tröstlich zu/ wie dort die Mutter der 7. Söhne 2. Maccab. 7. Da sie nun dahin waren/ sprach er getrost/ aus dem Esa. 8. 18. Siehe/ hie bin ich/ und die Kinder/ die mir der HErr gegeben hat/ zum Zeichen und Wunder in Israel. Vnd gieng drauf frölich seine eigene Marter an / und bahte abermahls die Feinde/ ob sie ihn noch einer Bitte gewähren/ und seine Ketten/ damit er gleich einem Vbelthäter/ gefesselt war/ mit in das Grab geben und beylegen wolten: Die Peiniger fragten ihn: Was er damit machen wolte: Sie werden mir (antwortet er) viel schöner anstehen für den Augen meines Erlösers/ als Joseph seine güldene Kette/ die
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Zitationshilfe: | Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 222. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/242>, abgerufen am 03.07.2024. |