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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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cher gewönne/ der solte König seyn/ sie köntens jetzt nicht anders machen / weil die Wahl im Reich geschehen were. Da kriegt der junge Löwe wieder ein Hertz / und alle fromme Vnterthanen grosse Hoffnung. Aber der Fuchs hieng den Schwantz mit seinen Gesellen/ versahen sich nicht viel Ritterlichs Kampfs zu ihrem neuen Könige/ es wolte denn fartzens gelten/ oder Diestelfressens. Der Kampff-Tag ward bestimmet/ und kamen alle Thier auff den Platz/ der Fuchs hielt fest bey dem Esel/ der Hund bey dem Löwen.

Den Kampff ließ der Esel den Löwen wehlen/ der Löw sprach/ wolan/ es gilt / wer über diesen Bach springet/ daß er keinen Fuß naß machet/ der soll gewonnen haben/ es war aber ein grosser Bach. Der Löwe holet aus/ sprang überhin/ wie ein Vogel überhin flöge. Der Esel und Fuchs dachten/ wolan wir sind zuvor auch nicht Könige gewest/ wagen gewinnet/ wagen verleuret/ er muste springen / und sprang/ platzsch mitten in den Bach/ wie ein Bloch hinein fiele. Da sprang der Löw herumb am Ufer/ und sprach: Ich meyne ja/ der

cher gewönne/ der solte König seyn/ sie köntens jetzt nicht anders machen / weil die Wahl im Reich geschehen were. Da kriegt der junge Löwe wieder ein Hertz / und alle fromme Vnterthanen grosse Hoffnung. Aber der Fuchs hieng den Schwantz mit seinen Gesellen/ versahen sich nicht viel Ritterlichs Kampfs zu ihrem neuen Könige/ es wolte denn fartzens gelten/ oder Diestelfressens. Der Kampff-Tag ward bestimmet/ und kamen alle Thier auff den Platz/ der Fuchs hielt fest bey dem Esel/ der Hund bey dem Löwen.

Den Kampff ließ der Esel den Löwen wehlen/ der Löw sprach/ wolan/ es gilt / wer über diesen Bach springet/ daß er keinen Fuß naß machet/ der soll gewonnen haben/ es war aber ein grosser Bach. Der Löwe holet aus/ sprang überhin/ wie ein Vogel überhin flöge. Der Esel und Fuchs dachten/ wolan wir sind zuvor auch nicht Könige gewest/ wagen gewinnet/ wagen verleuret/ er muste springen / uñ sprang/ platzsch mitten in den Bach/ wie ein Bloch hinein fiele. Da sprang der Löw herumb am Ufer/ und sprach: Ich meyne ja/ der

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[90/0110] cher gewönne/ der solte König seyn/ sie köntens jetzt nicht anders machen / weil die Wahl im Reich geschehen were. Da kriegt der junge Löwe wieder ein Hertz / und alle fromme Vnterthanen grosse Hoffnung. Aber der Fuchs hieng den Schwantz mit seinen Gesellen/ versahen sich nicht viel Ritterlichs Kampfs zu ihrem neuen Könige/ es wolte denn fartzens gelten/ oder Diestelfressens. Der Kampff-Tag ward bestimmet/ und kamen alle Thier auff den Platz/ der Fuchs hielt fest bey dem Esel/ der Hund bey dem Löwen. Den Kampff ließ der Esel den Löwen wehlen/ der Löw sprach/ wolan/ es gilt / wer über diesen Bach springet/ daß er keinen Fuß naß machet/ der soll gewonnen haben/ es war aber ein grosser Bach. Der Löwe holet aus/ sprang überhin/ wie ein Vogel überhin flöge. Der Esel und Fuchs dachten/ wolan wir sind zuvor auch nicht Könige gewest/ wagen gewinnet/ wagen verleuret/ er muste springen / uñ sprang/ platzsch mitten in den Bach/ wie ein Bloch hinein fiele. Da sprang der Löw herumb am Ufer/ und sprach: Ich meyne ja/ der

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/110>, abgerufen am 24.11.2024.