selbst, weil sie mir ankündigte, daß sie, da ich ihre Güte so mißbrauchte, ihres Mannes Rath folgen und mir auch nicht einen Groschen mehr schicken wollte, als er für gut befände, ja sollte ich Schul- den machen, so wollte sie selbige nicht nur nicht bezahlen, sondern mich zu bestrafen den Stiefvater mit mir machen lassen, was er wollte. Wiewohl ich nun diese Drohungen eben nicht sehr fürchtete, so verdroß es mich doch schon, daß meine Mutter eine solche Sprache mit mir führte, ich war sie nie gewohnt gewesen; auch nahm ich mir vor, ihr so zu antworten, daß sie sehen sollte, wen sie belei- digt hätte. Die Strafe, welche ich ihr zugedacht hatte, hob sich damit an, daß ich der Elfenbein alles, was sie schimpfliches auf sie geschrieben hatte, vorlas, und sie selbst aufmunterte, es ihr nicht zu schenken. Jch selbst nannte sie in meiner Antwort eine Rabenmutter, die, nicht zufrieden ihre Tochter verstoßen zu haben, nun auch ihre Bosheit und Kargheit an mir ausüben wollte, um nun alles dem hochadelichen Herrn Gemahl zuzustecken. So manches, was mir aus ihrem Lebenslauf bewußt war, ward nun auch als Drohung, es allgemein bekannt zu machen, vorgetragen; dies sollte nehm- lich geschehen, wenn sie so hart gegen mich verführe, wie sie es mich erwarten ließ.
Jch
ſelbſt, weil ſie mir ankuͤndigte, daß ſie, da ich ihre Guͤte ſo mißbrauchte, ihres Mannes Rath folgen und mir auch nicht einen Groſchen mehr ſchicken wollte, als er fuͤr gut befaͤnde, ja ſollte ich Schul- den machen, ſo wollte ſie ſelbige nicht nur nicht bezahlen, ſondern mich zu beſtrafen den Stiefvater mit mir machen laſſen, was er wollte. Wiewohl ich nun dieſe Drohungen eben nicht ſehr fuͤrchtete, ſo verdroß es mich doch ſchon, daß meine Mutter eine ſolche Sprache mit mir fuͤhrte, ich war ſie nie gewohnt geweſen; auch nahm ich mir vor, ihr ſo zu antworten, daß ſie ſehen ſollte, wen ſie belei- digt haͤtte. Die Strafe, welche ich ihr zugedacht hatte, hob ſich damit an, daß ich der Elfenbein alles, was ſie ſchimpfliches auf ſie geſchrieben hatte, vorlas, und ſie ſelbſt aufmunterte, es ihr nicht zu ſchenken. Jch ſelbſt nannte ſie in meiner Antwort eine Rabenmutter, die, nicht zufrieden ihre Tochter verſtoßen zu haben, nun auch ihre Bosheit und Kargheit an mir ausuͤben wollte, um nun alles dem hochadelichen Herrn Gemahl zuzuſtecken. So manches, was mir aus ihrem Lebenslauf bewußt war, ward nun auch als Drohung, es allgemein bekannt zu machen, vorgetragen; dies ſollte nehm- lich geſchehen, wenn ſie ſo hart gegen mich verfuͤhre, wie ſie es mich erwarten ließ.
Jch
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ſelbſt, weil ſie mir ankuͤndigte, daß ſie, da ich ihre
Guͤte ſo mißbrauchte, ihres Mannes Rath folgen
und mir auch nicht einen Groſchen mehr ſchicken
wollte, als er fuͤr gut befaͤnde, ja ſollte ich Schul-
den machen, ſo wollte ſie ſelbige nicht nur nicht
bezahlen, ſondern mich zu beſtrafen den Stiefvater
mit mir machen laſſen, was er wollte. Wiewohl
ich nun dieſe Drohungen eben nicht ſehr fuͤrchtete,
ſo verdroß es mich doch ſchon, daß meine Mutter
eine ſolche Sprache mit mir fuͤhrte, ich war ſie nie
gewohnt geweſen; auch nahm ich mir vor, ihr ſo
zu antworten, daß ſie ſehen ſollte, wen ſie belei-
digt haͤtte. Die Strafe, welche ich ihr zugedacht
hatte, hob ſich damit an, daß ich der Elfenbein
alles, was ſie ſchimpfliches auf ſie geſchrieben hatte,
vorlas, und ſie ſelbſt aufmunterte, es ihr nicht zu
ſchenken. Jch ſelbſt nannte ſie in meiner Antwort
eine Rabenmutter, die, nicht zufrieden ihre Tochter
verſtoßen zu haben, nun auch ihre Bosheit und
Kargheit an mir ausuͤben wollte, um nun alles
dem hochadelichen Herrn Gemahl zuzuſtecken. So
manches, was mir aus ihrem Lebenslauf bewußt
war, ward nun auch als Drohung, es allgemein
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lich geſchehen, wenn ſie ſo hart gegen mich verfuͤhre,
wie ſie es mich erwarten ließ.
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Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 2. Gera, 1800, S. 280. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wallenrodt_fritz02_1800/284>, abgerufen am 25.11.2024.
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