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Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 2. Gera, 1800.

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ren, Gott straf mich wahr! und also brauche ich
keine Hörner zu tragen, wenn ich heirathe. Jch
litt's nicht, Magister, hohl mich etc. ich litts nicht,
und sollte Weib und Buhler über die Klinge
springen.
Confuselius. Der Herr Obristlieutenant
dürfen nur ernstlich zeigen, daß Sie das nicht lei-
den würden, so wird Madam schon --
Turner. Herr, was reden Sie da? Herr, da
kennen Sie die Weiber nicht! Jch kenne sie besser;
da hilft Schärfe und Güte nichts, wenn eine ein-
mal Nebengage gewohnt ist -- Ne, Turner, laß
dir deine Ruhe und deine Gesundheit lieber sein,
hohl der Teufel das Ritterguth, habe so lange mit
Ehren von meiner Pension gelebt; gut, daß es noch
Zeit ist -- (aufstehend) Gute Nacht, Magister, und
Gott befohlen.

Confuselius wollte dem Obristlieutenant zure-
den, ward aber angefahren, doch kehrte der alte
Herr wieder um, und bat um ein Quartblatt
Papier, Dinte und Feder, damit begab er sich in
sein Zimmer.

Jch kam nun hinein, als hätte ich nichts ge-
hört, und fragte mit verwundernder Miene, wor-
über der Magister so ängstlich wäre? Ach nichts,
nichts, versetzte dieser, und fuhr fort hastig auf-
und
ren, Gott ſtraf mich wahr! und alſo brauche ich
keine Hoͤrner zu tragen, wenn ich heirathe. Jch
litt’s nicht, Magiſter, hohl mich ꝛc. ich litts nicht,
und ſollte Weib und Buhler uͤber die Klinge
ſpringen.
Confuſelius. Der Herr Obriſtlieutenant
duͤrfen nur ernſtlich zeigen, daß Sie das nicht lei-
den wuͤrden, ſo wird Madam ſchon —
Turner. Herr, was reden Sie da? Herr, da
kennen Sie die Weiber nicht! Jch kenne ſie beſſer;
da hilft Schaͤrfe und Guͤte nichts, wenn eine ein-
mal Nebengage gewohnt iſt — Ne, Turner, laß
dir deine Ruhe und deine Geſundheit lieber ſein,
hohl der Teufel das Ritterguth, habe ſo lange mit
Ehren von meiner Penſion gelebt; gut, daß es noch
Zeit iſt — (aufſtehend) Gute Nacht, Magiſter, und
Gott befohlen.

Confuſelius wollte dem Obriſtlieutenant zure-
den, ward aber angefahren, doch kehrte der alte
Herr wieder um, und bat um ein Quartblatt
Papier, Dinte und Feder, damit begab er ſich in
ſein Zimmer.

Jch kam nun hinein, als haͤtte ich nichts ge-
hoͤrt, und fragte mit verwundernder Miene, wor-
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nichts, verſetzte dieſer, und fuhr fort haſtig auf-
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[235/0239] ren, Gott ſtraf mich wahr! und alſo brauche ich keine Hoͤrner zu tragen, wenn ich heirathe. Jch litt’s nicht, Magiſter, hohl mich ꝛc. ich litts nicht, und ſollte Weib und Buhler uͤber die Klinge ſpringen. Confuſelius. Der Herr Obriſtlieutenant duͤrfen nur ernſtlich zeigen, daß Sie das nicht lei- den wuͤrden, ſo wird Madam ſchon — Turner. Herr, was reden Sie da? Herr, da kennen Sie die Weiber nicht! Jch kenne ſie beſſer; da hilft Schaͤrfe und Guͤte nichts, wenn eine ein- mal Nebengage gewohnt iſt — Ne, Turner, laß dir deine Ruhe und deine Geſundheit lieber ſein, hohl der Teufel das Ritterguth, habe ſo lange mit Ehren von meiner Penſion gelebt; gut, daß es noch Zeit iſt — (aufſtehend) Gute Nacht, Magiſter, und Gott befohlen. Confuſelius wollte dem Obriſtlieutenant zure- den, ward aber angefahren, doch kehrte der alte Herr wieder um, und bat um ein Quartblatt Papier, Dinte und Feder, damit begab er ſich in ſein Zimmer. Jch kam nun hinein, als haͤtte ich nichts ge- hoͤrt, und fragte mit verwundernder Miene, wor- uͤber der Magiſter ſo aͤngſtlich waͤre? Ach nichts, nichts, verſetzte dieſer, und fuhr fort haſtig auf- und

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Zitationshilfe: Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 2. Gera, 1800, S. 235. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wallenrodt_fritz02_1800/239>, abgerufen am 25.11.2024.