setzte sie für nun und immer auf die Liste von Sophie Busch und der jungen Frau von Flat- terfeld.
Das liebenswürdige, galante und reiche Sus- chen war jetzt würklich in Verlegenheit um einen Mann, zwar hatten sich schon vorher einige ehr- liche Leute eingefunden, denen es nicht uneben vor- kam, Mitbesitzer eines so schönen Ritterguths zu sein, allein sie waren mit Verachtung abgewiesen worden, denn keiner war ein Edelmann, zudem war das Gehirn der Dame damals noch von Barons, einem Grafen, und als diese treulos waren, von dem Lieutenant Flatterfeld bewohnt. Auch jetzt, da die- ser, und nach ihm Reitmann, dasselbe verlassen hat- ten, mochte sie von dem Antrag eines ziemlich be- mittelten Kaufmanns nichts hören, weil sie ver- nahm, daß es ein Mann sei, der auf schlecht und recht hielt, und nichts weniger leiden könnte, als die Thorheit sich Titel oder gar den Adel zu kau- fen. Ehe sie also diesen abgeschmackten Mann, der überhaupt nur einfältig weg und bürgerlich leb- te, nehmen wollte, entschloß sie sich, den Obrist- lieutenant von Turner, einen Ritter alten Schlags, der 60 volle Jhhre zählte, zu ihrem Herrn und Ge- mahl, und sich durch ihn zur Frau Obristlieute- nantinn von Turner zu erheben.
Der
ſetzte ſie fuͤr nun und immer auf die Liſte von Sophie Buſch und der jungen Frau von Flat- terfeld.
Das liebenswuͤrdige, galante und reiche Sus- chen war jetzt wuͤrklich in Verlegenheit um einen Mann, zwar hatten ſich ſchon vorher einige ehr- liche Leute eingefunden, denen es nicht uneben vor- kam, Mitbeſitzer eines ſo ſchoͤnen Ritterguths zu ſein, allein ſie waren mit Verachtung abgewieſen worden, denn keiner war ein Edelmann, zudem war das Gehirn der Dame damals noch von Barons, einem Grafen, und als dieſe treulos waren, von dem Lieutenant Flatterfeld bewohnt. Auch jetzt, da die- ſer, und nach ihm Reitmann, daſſelbe verlaſſen hat- ten, mochte ſie von dem Antrag eines ziemlich be- mittelten Kaufmanns nichts hoͤren, weil ſie ver- nahm, daß es ein Mann ſei, der auf ſchlecht und recht hielt, und nichts weniger leiden koͤnnte, als die Thorheit ſich Titel oder gar den Adel zu kau- fen. Ehe ſie alſo dieſen abgeſchmackten Mann, der uͤberhaupt nur einfaͤltig weg und buͤrgerlich leb- te, nehmen wollte, entſchloß ſie ſich, den Obriſt- lieutenant von Turner, einen Ritter alten Schlags, der 60 volle Jhhre zaͤhlte, zu ihrem Herrn und Ge- mahl, und ſich durch ihn zur Frau Obriſtlieute- nantinn von Turner zu erheben.
Der
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ſetzte ſie fuͤr nun und immer auf die Liſte von
Sophie Buſch und der jungen Frau von Flat-
terfeld.
Das liebenswuͤrdige, galante und reiche Sus-
chen war jetzt wuͤrklich in Verlegenheit um einen
Mann, zwar hatten ſich ſchon vorher einige ehr-
liche Leute eingefunden, denen es nicht uneben vor-
kam, Mitbeſitzer eines ſo ſchoͤnen Ritterguths zu
ſein, allein ſie waren mit Verachtung abgewieſen
worden, denn keiner war ein Edelmann, zudem war
das Gehirn der Dame damals noch von Barons,
einem Grafen, und als dieſe treulos waren, von dem
Lieutenant Flatterfeld bewohnt. Auch jetzt, da die-
ſer, und nach ihm Reitmann, daſſelbe verlaſſen hat-
ten, mochte ſie von dem Antrag eines ziemlich be-
mittelten Kaufmanns nichts hoͤren, weil ſie ver-
nahm, daß es ein Mann ſei, der auf ſchlecht und
recht hielt, und nichts weniger leiden koͤnnte, als
die Thorheit ſich Titel oder gar den Adel zu kau-
fen. Ehe ſie alſo dieſen abgeſchmackten Mann,
der uͤberhaupt nur einfaͤltig weg und buͤrgerlich leb-
te, nehmen wollte, entſchloß ſie ſich, den Obriſt-
lieutenant von Turner, einen Ritter alten Schlags,
der 60 volle Jhhre zaͤhlte, zu ihrem Herrn und Ge-
mahl, und ſich durch ihn zur Frau Obriſtlieute-
nantinn von Turner zu erheben.
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Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 2. Gera, 1800, S. 210. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wallenrodt_fritz02_1800/214>, abgerufen am 24.11.2024.
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