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Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 1. Gera, 1800.

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Der Leser weis, daß Confuselius ohne alle
Prügel weggekommen war, und darf auch nicht den-
ken, daß der Herr Magister wieder umgekehrt sei,
um sich wirklich eine Tracht Schläge zu holen.
Bloß die Fama hatte die Nachricht des Branntwein-
brenners so herumgetrompetet, indem die Leute,
welche den Lärm selbst gehört, es denen, die ihnen
zu erst begegnet waren, diese wiederum andern, und
die andern noch andern mitgetheilt hatten, wobei
denn von einem jeden etwas zugesetzt worden, und
die Geschichte solchergestalt in dem Umfange, wie
Schnitzers theilnehmender Freund sie ihm berichte-
tete, dem Branntweinbrenner zu Ohren gekommen
war.

Schnitzer beichtete diesem in der Angst was
für Theil er selbst an dem Handel gehabt hatte, und
gestand, daß er aus Unvorsichtigkeit an dem ganzen
unglücklichen Vorfalle Schuld sei.

Bei dieser Gelegenheit erfuhr denn also auch
der Branntweinbrenner, was andere Leute, und
zwar wirkliche Gelehrte von den Werken urtheilten,
die sie in der Tabagie sämmtlich so sehr bewundert
hatten. Er trat Schnitzers Meinung bei, daß die
beiden Gelehrten wohl auch aus bloßem Neide so
nachtheilig davon gesprochen haben könnten, indem
man
E 2
Der Leſer weis, daß Confuſelius ohne alle
Pruͤgel weggekommen war, und darf auch nicht den-
ken, daß der Herr Magiſter wieder umgekehrt ſei,
um ſich wirklich eine Tracht Schlaͤge zu holen.
Bloß die Fama hatte die Nachricht des Branntwein-
brenners ſo herumgetrompetet, indem die Leute,
welche den Laͤrm ſelbſt gehoͤrt, es denen, die ihnen
zu erſt begegnet waren, dieſe wiederum andern, und
die andern noch andern mitgetheilt hatten, wobei
denn von einem jeden etwas zugeſetzt worden, und
die Geſchichte ſolchergeſtalt in dem Umfange, wie
Schnitzers theilnehmender Freund ſie ihm berichte-
tete, dem Branntweinbrenner zu Ohren gekommen
war.

Schnitzer beichtete dieſem in der Angſt was
fuͤr Theil er ſelbſt an dem Handel gehabt hatte, und
geſtand, daß er aus Unvorſichtigkeit an dem ganzen
ungluͤcklichen Vorfalle Schuld ſei.

Bei dieſer Gelegenheit erfuhr denn alſo auch
der Branntweinbrenner, was andere Leute, und
zwar wirkliche Gelehrte von den Werken urtheilten,
die ſie in der Tabagie ſaͤmmtlich ſo ſehr bewundert
hatten. Er trat Schnitzers Meinung bei, daß die
beiden Gelehrten wohl auch aus bloßem Neide ſo
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[67/0073] Der Leſer weis, daß Confuſelius ohne alle Pruͤgel weggekommen war, und darf auch nicht den- ken, daß der Herr Magiſter wieder umgekehrt ſei, um ſich wirklich eine Tracht Schlaͤge zu holen. Bloß die Fama hatte die Nachricht des Branntwein- brenners ſo herumgetrompetet, indem die Leute, welche den Laͤrm ſelbſt gehoͤrt, es denen, die ihnen zu erſt begegnet waren, dieſe wiederum andern, und die andern noch andern mitgetheilt hatten, wobei denn von einem jeden etwas zugeſetzt worden, und die Geſchichte ſolchergeſtalt in dem Umfange, wie Schnitzers theilnehmender Freund ſie ihm berichte- tete, dem Branntweinbrenner zu Ohren gekommen war. Schnitzer beichtete dieſem in der Angſt was fuͤr Theil er ſelbſt an dem Handel gehabt hatte, und geſtand, daß er aus Unvorſichtigkeit an dem ganzen ungluͤcklichen Vorfalle Schuld ſei. Bei dieſer Gelegenheit erfuhr denn alſo auch der Branntweinbrenner, was andere Leute, und zwar wirkliche Gelehrte von den Werken urtheilten, die ſie in der Tabagie ſaͤmmtlich ſo ſehr bewundert hatten. Er trat Schnitzers Meinung bei, daß die beiden Gelehrten wohl auch aus bloßem Neide ſo nachtheilig davon geſprochen haben koͤnnten, indem man E 2

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Zitationshilfe: Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 1. Gera, 1800, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wallenrodt_fritz01_1800/73>, abgerufen am 25.11.2024.