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Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 1. Gera, 1800.

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darauf in die Kirche getragen ward, damit der alte
Adam ersäuft würde, welcher sich aber schon in mei-
nen Kinderjahren noch völlig am Leben zeigte, und
da meine Mutter ihn aufs zärtlichste pflegte, alle
nur mögliche Kräfte und Säfte bekam. Sie lieb-
te von bemeldetem meinen ersten Geschrei an nichts
so sehr als ihr Goldfritzel, wie sie mich nannte,
wogegen mich Johann Jacob durchaus nicht an-
ders als Nickel rufte, welches seine Frau Gemah-
lin, wenn sie bei guter Laune war, deswegen dul-
duldete, weil Treff ihr erzählt hatte, daß man ihn
in seiner Kindheit Baron Nickel genannt, indem
ihn sein Vater im Scherz immer bei diesem Namen
gerufen hätte.

Jch bin also gebohren und nehme die Gratu-
lations dazu an. Das glückliche Wachsthum,
welches mir meine Leser ohne Zweifel nebst aller
hohen Prosperität wünschen, wird sich als erfüllt in
den folgenden Theilen zeigen, wo sie die größte
Freude an mir haben werden.


darauf in die Kirche getragen ward, damit der alte
Adam erſaͤuft wuͤrde, welcher ſich aber ſchon in mei-
nen Kinderjahren noch voͤllig am Leben zeigte, und
da meine Mutter ihn aufs zaͤrtlichſte pflegte, alle
nur moͤgliche Kraͤfte und Saͤfte bekam. Sie lieb-
te von bemeldetem meinen erſten Geſchrei an nichts
ſo ſehr als ihr Goldfritzel, wie ſie mich nannte,
wogegen mich Johann Jacob durchaus nicht an-
ders als Nickel rufte, welches ſeine Frau Gemah-
lin, wenn ſie bei guter Laune war, deswegen dul-
duldete, weil Treff ihr erzaͤhlt hatte, daß man ihn
in ſeiner Kindheit Baron Nickel genannt, indem
ihn ſein Vater im Scherz immer bei dieſem Namen
gerufen haͤtte.

Jch bin alſo gebohren und nehme die Gratu-
lations dazu an. Das gluͤckliche Wachsthum,
welches mir meine Leſer ohne Zweifel nebſt aller
hohen Proſperitaͤt wuͤnſchen, wird ſich als erfuͤllt in
den folgenden Theilen zeigen, wo ſie die groͤßte
Freude an mir haben werden.


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[399/0405] darauf in die Kirche getragen ward, damit der alte Adam erſaͤuft wuͤrde, welcher ſich aber ſchon in mei- nen Kinderjahren noch voͤllig am Leben zeigte, und da meine Mutter ihn aufs zaͤrtlichſte pflegte, alle nur moͤgliche Kraͤfte und Saͤfte bekam. Sie lieb- te von bemeldetem meinen erſten Geſchrei an nichts ſo ſehr als ihr Goldfritzel, wie ſie mich nannte, wogegen mich Johann Jacob durchaus nicht an- ders als Nickel rufte, welches ſeine Frau Gemah- lin, wenn ſie bei guter Laune war, deswegen dul- duldete, weil Treff ihr erzaͤhlt hatte, daß man ihn in ſeiner Kindheit Baron Nickel genannt, indem ihn ſein Vater im Scherz immer bei dieſem Namen gerufen haͤtte. Jch bin alſo gebohren und nehme die Gratu- lations dazu an. Das gluͤckliche Wachsthum, welches mir meine Leſer ohne Zweifel nebſt aller hohen Proſperitaͤt wuͤnſchen, wird ſich als erfuͤllt in den folgenden Theilen zeigen, wo ſie die groͤßte Freude an mir haben werden.

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Zitationshilfe: Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 1. Gera, 1800, S. 399. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wallenrodt_fritz01_1800/405>, abgerufen am 23.11.2024.