Suschen untersuchte den Sinn nicht, aus welchem diese Worte flossen, sie machte ihre An- stalten, übergab Mamsell Fanchon die Wirthschaft, und zog des Wegs nach P. Schnitzer aber blieb mit der kleinen Madelon, oder Lehnchen, wie er sie heimlich nannte, in Frieden zu Hanse.
Madame Schnitzer packte allen ihren Staat zusammen, um in P. recht galant zu sein und dem Baron Ehre zu machen, der ihr dort wieder Ehre erzeugen und Vergnügen machen sollte. Sie wünschte nichts mehr, als daß außer ihm keines ihrer Bekannten in P. sein möchte, damit sie sich wenigstens für eine Kaufmannsfrau, vielleicht für noch etwas mehr ausgeben könnte; Treff sollte ihr denn wohl den Gefallen thun, das zu bestätigen, wofür sie ihn doch auch nach Erforderniß wieder dienen könnte.
Jhre Ankunft war dem Herrn Baron Anfangs nicht so recht gelegen, er hatte eine Bekanntschaft gemacht, wobei ihm, meinte er, Madam Schnitzer mit dem Ton der Vertraulichkeit nicht kommen durfte, wenn jene Dame in der guten Meinung von ihm fortfahren sollte. Zwar fand er nichts leichter als Suschen wieder unter den Gehorsam zu bringen, aber er fürchtete, daß sie, wenn sie recht eifersüchtig würde, heimliche Ränke machen
und
Suschen unterſuchte den Sinn nicht, aus welchem dieſe Worte floſſen, ſie machte ihre An- ſtalten, uͤbergab Mamſell Fanchon die Wirthſchaft, und zog des Wegs nach P. Schnitzer aber blieb mit der kleinen Madelon, oder Lehnchen, wie er ſie heimlich nannte, in Frieden zu Hanſe.
Madame Schnitzer packte allen ihren Staat zuſammen, um in P. recht galant zu ſein und dem Baron Ehre zu machen, der ihr dort wieder Ehre erzeugen und Vergnuͤgen machen ſollte. Sie wuͤnſchte nichts mehr, als daß außer ihm keines ihrer Bekannten in P. ſein moͤchte, damit ſie ſich wenigſtens fuͤr eine Kaufmannsfrau, vielleicht fuͤr noch etwas mehr ausgeben koͤnnte; Treff ſollte ihr denn wohl den Gefallen thun, das zu beſtaͤtigen, wofuͤr ſie ihn doch auch nach Erforderniß wieder dienen koͤnnte.
Jhre Ankunft war dem Herrn Baron Anfangs nicht ſo recht gelegen, er hatte eine Bekanntſchaft gemacht, wobei ihm, meinte er, Madam Schnitzer mit dem Ton der Vertraulichkeit nicht kommen durfte, wenn jene Dame in der guten Meinung von ihm fortfahren ſollte. Zwar fand er nichts leichter als Suschen wieder unter den Gehorſam zu bringen, aber er fuͤrchtete, daß ſie, wenn ſie recht eiferſuͤchtig wuͤrde, heimliche Raͤnke machen
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Suschen unterſuchte den Sinn nicht, aus
welchem dieſe Worte floſſen, ſie machte ihre An-
ſtalten, uͤbergab Mamſell Fanchon die Wirthſchaft,
und zog des Wegs nach P. Schnitzer aber blieb
mit der kleinen Madelon, oder Lehnchen, wie er
ſie heimlich nannte, in Frieden zu Hanſe.
Madame Schnitzer packte allen ihren Staat
zuſammen, um in P. recht galant zu ſein und dem
Baron Ehre zu machen, der ihr dort wieder Ehre
erzeugen und Vergnuͤgen machen ſollte. Sie
wuͤnſchte nichts mehr, als daß außer ihm keines
ihrer Bekannten in P. ſein moͤchte, damit ſie ſich
wenigſtens fuͤr eine Kaufmannsfrau, vielleicht fuͤr
noch etwas mehr ausgeben koͤnnte; Treff ſollte ihr
denn wohl den Gefallen thun, das zu beſtaͤtigen,
wofuͤr ſie ihn doch auch nach Erforderniß wieder
dienen koͤnnte.
Jhre Ankunft war dem Herrn Baron Anfangs
nicht ſo recht gelegen, er hatte eine Bekanntſchaft
gemacht, wobei ihm, meinte er, Madam Schnitzer
mit dem Ton der Vertraulichkeit nicht kommen
durfte, wenn jene Dame in der guten Meinung
von ihm fortfahren ſollte. Zwar fand er nichts
leichter als Suschen wieder unter den Gehorſam
zu bringen, aber er fuͤrchtete, daß ſie, wenn ſie
recht eiferſuͤchtig wuͤrde, heimliche Raͤnke machen
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Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 1. Gera, 1800, S. 365. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wallenrodt_fritz01_1800/371>, abgerufen am 23.11.2024.
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