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Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 1. Gera, 1800.

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Jhnen das ein andrer gesagt haben. Jch kann
Jhnen nicht verbergen, daß michs wundert, wie
ein so gesetzter Mann ohne eigne Ueberzeugung so
was nachsagen kann, will mich aber nicht dabei
aufhalten, sondern Sie nur bitten, mir den Ver-
läumder zu nennen, der es Jhnen erzählt hat, da-
mit ich ihn zur Rede setzen kann.

Jch bin übrigens mit aller Achtung
Dero
ergebner Diener
Carolus Freiherr von Treff,
aus dem Hause Pikvalet.
Am Morgen gab Treff seinem vertrautesten
Bedienten dies Billet, und gebot ihm es der
Madam Schnitzer nicht zu sagen, daß er es zu
Felßen trüge, ihm aber die Antwort auf ein be-
stimmtes Caffeehaus zu bringen. Er rüstete sich
dann und brachte, ehe er ausgieng Suschen seinen
Morgengruß, nach welchem er ihr sagte, daß er
jetzt zu Felßen gehen und ihn garstig zudecken woll-
te. Voll Freuden über diese Nachricht, ließ sie,
da sie selbst nicht ausgehn wollte, die Fanchon ru-
fen, um ihr zu verkündigen, was sie angestellt
hätte, indessen erzählte sie es allen ihren Leuten
und etlichen der gewöhnlichen Gäste, die zum Früh-
stück
Jhnen das ein andrer geſagt haben. Jch kann
Jhnen nicht verbergen, daß michs wundert, wie
ein ſo geſetzter Mann ohne eigne Ueberzeugung ſo
was nachſagen kann, will mich aber nicht dabei
aufhalten, ſondern Sie nur bitten, mir den Ver-
laͤumder zu nennen, der es Jhnen erzaͤhlt hat, da-
mit ich ihn zur Rede ſetzen kann.

Jch bin uͤbrigens mit aller Achtung
Dero
ergebner Diener
Carolus Freiherr von Treff,
aus dem Hauſe Pikvalet.
Am Morgen gab Treff ſeinem vertrauteſten
Bedienten dies Billet, und gebot ihm es der
Madam Schnitzer nicht zu ſagen, daß er es zu
Felßen truͤge, ihm aber die Antwort auf ein be-
ſtimmtes Caffeehaus zu bringen. Er ruͤſtete ſich
dann und brachte, ehe er ausgieng Suschen ſeinen
Morgengruß, nach welchem er ihr ſagte, daß er
jetzt zu Felßen gehen und ihn garſtig zudecken woll-
te. Voll Freuden uͤber dieſe Nachricht, ließ ſie,
da ſie ſelbſt nicht ausgehn wollte, die Fanchon ru-
fen, um ihr zu verkuͤndigen, was ſie angeſtellt
haͤtte, indeſſen erzaͤhlte ſie es allen ihren Leuten
und etlichen der gewoͤhnlichen Gaͤſte, die zum Fruͤh-
ſtuͤck
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[258/0264] Jhnen das ein andrer geſagt haben. Jch kann Jhnen nicht verbergen, daß michs wundert, wie ein ſo geſetzter Mann ohne eigne Ueberzeugung ſo was nachſagen kann, will mich aber nicht dabei aufhalten, ſondern Sie nur bitten, mir den Ver- laͤumder zu nennen, der es Jhnen erzaͤhlt hat, da- mit ich ihn zur Rede ſetzen kann. Jch bin uͤbrigens mit aller Achtung Dero ergebner Diener Carolus Freiherr von Treff, aus dem Hauſe Pikvalet. Am Morgen gab Treff ſeinem vertrauteſten Bedienten dies Billet, und gebot ihm es der Madam Schnitzer nicht zu ſagen, daß er es zu Felßen truͤge, ihm aber die Antwort auf ein be- ſtimmtes Caffeehaus zu bringen. Er ruͤſtete ſich dann und brachte, ehe er ausgieng Suschen ſeinen Morgengruß, nach welchem er ihr ſagte, daß er jetzt zu Felßen gehen und ihn garſtig zudecken woll- te. Voll Freuden uͤber dieſe Nachricht, ließ ſie, da ſie ſelbſt nicht ausgehn wollte, die Fanchon ru- fen, um ihr zu verkuͤndigen, was ſie angeſtellt haͤtte, indeſſen erzaͤhlte ſie es allen ihren Leuten und etlichen der gewoͤhnlichen Gaͤſte, die zum Fruͤh- ſtuͤck

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Zitationshilfe: Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 1. Gera, 1800, S. 258. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wallenrodt_fritz01_1800/264>, abgerufen am 25.11.2024.