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Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 1. Gera, 1800.

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er, morgenden Tages an den Patron schreiben und
ihm das Maul stopfen, Sie aber müssen mir die
Dame nennen, welche mich benachrichtigen läßt,
es ist nöthig, daß ich ihr einen Besuch gebe und
mich rechtfertige, damit sie es andern sagen kann.
Mehr kann ich aber nicht in der Sache thun, denn
macht man von so was viel Lärm, so wird noch
mehr davon gesprochen." "Recht, sagte Suschen,
viel Gerede wollen wir nicht davon machen, aber
auf sich sitzen können Sie es platterdings nicht las-
sen. -- Damit verschonen Sie mich, daß ich die
Dame nennen soll, denn sie hat mich gebeten, Jh-
nen ihren Namen zu verschweigen. Sie sagte, ich
mein's gut mit dem Baron, aber mit ihm davon
sprechen mag ich nicht, ich hab' schon seine Partei
genommen und werd's noch thun, aber er soll
Felßen zum schweigen bringen. Sie können doch
wohl glauben, daß ich auf Jhr Bestes bei der Da-
me gesprochen und sie auch ersucht habe, Sie aus
dem übeln Gerede zu bringen. Hier ist nichts nö-
thig als mit Felßen kurze Wirthschaft zu machen,
wenn ich wie Sie wär, ich wollte mich nicht erst
lange mit Schreiben einlassen, ich gieng hin, und
wichste ihn tüchtig durch, dann sagte ichs allen
Menschen, daß ich ihn geprügelt hätte."

Wäre
er, morgenden Tages an den Patron ſchreiben und
ihm das Maul ſtopfen, Sie aber muͤſſen mir die
Dame nennen, welche mich benachrichtigen laͤßt,
es iſt noͤthig, daß ich ihr einen Beſuch gebe und
mich rechtfertige, damit ſie es andern ſagen kann.
Mehr kann ich aber nicht in der Sache thun, denn
macht man von ſo was viel Laͤrm, ſo wird noch
mehr davon geſprochen.“ „Recht, ſagte Suschen,
viel Gerede wollen wir nicht davon machen, aber
auf ſich ſitzen koͤnnen Sie es platterdings nicht laſ-
ſen. — Damit verſchonen Sie mich, daß ich die
Dame nennen ſoll, denn ſie hat mich gebeten, Jh-
nen ihren Namen zu verſchweigen. Sie ſagte, ich
mein’s gut mit dem Baron, aber mit ihm davon
ſprechen mag ich nicht, ich hab’ ſchon ſeine Partei
genommen und werd’s noch thun, aber er ſoll
Felßen zum ſchweigen bringen. Sie koͤnnen doch
wohl glauben, daß ich auf Jhr Beſtes bei der Da-
me geſprochen und ſie auch erſucht habe, Sie aus
dem uͤbeln Gerede zu bringen. Hier iſt nichts noͤ-
thig als mit Felßen kurze Wirthſchaft zu machen,
wenn ich wie Sie waͤr, ich wollte mich nicht erſt
lange mit Schreiben einlaſſen, ich gieng hin, und
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Menſchen, daß ich ihn gepruͤgelt haͤtte.“

Waͤre
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[255/0261] er, morgenden Tages an den Patron ſchreiben und ihm das Maul ſtopfen, Sie aber muͤſſen mir die Dame nennen, welche mich benachrichtigen laͤßt, es iſt noͤthig, daß ich ihr einen Beſuch gebe und mich rechtfertige, damit ſie es andern ſagen kann. Mehr kann ich aber nicht in der Sache thun, denn macht man von ſo was viel Laͤrm, ſo wird noch mehr davon geſprochen.“ „Recht, ſagte Suschen, viel Gerede wollen wir nicht davon machen, aber auf ſich ſitzen koͤnnen Sie es platterdings nicht laſ- ſen. — Damit verſchonen Sie mich, daß ich die Dame nennen ſoll, denn ſie hat mich gebeten, Jh- nen ihren Namen zu verſchweigen. Sie ſagte, ich mein’s gut mit dem Baron, aber mit ihm davon ſprechen mag ich nicht, ich hab’ ſchon ſeine Partei genommen und werd’s noch thun, aber er ſoll Felßen zum ſchweigen bringen. Sie koͤnnen doch wohl glauben, daß ich auf Jhr Beſtes bei der Da- me geſprochen und ſie auch erſucht habe, Sie aus dem uͤbeln Gerede zu bringen. Hier iſt nichts noͤ- thig als mit Felßen kurze Wirthſchaft zu machen, wenn ich wie Sie waͤr, ich wollte mich nicht erſt lange mit Schreiben einlaſſen, ich gieng hin, und wichſte ihn tuͤchtig durch, dann ſagte ichs allen Menſchen, daß ich ihn gepruͤgelt haͤtte.“ Waͤre

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Zitationshilfe: Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 1. Gera, 1800, S. 255. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wallenrodt_fritz01_1800/261>, abgerufen am 25.11.2024.