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Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 1. Gera, 1800.

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Ja, was ficht mich an, wenn mir's recht-
schaffene leute sagen, wie Du mit dem Schmaro-
zer, dem Felß, über mich hergehst, und ich das nicht
so gleichgültig mit anseh, he! was ficht mich
da an?

Wer kann solche Lü --
Du lügst! Du trügst! machst hinter meinem
Rücken Cabalen mit dem Kerl, der sich untersteht,
dafür, daß er hier halb umsonst logirt, gefressen
und gesoffen hat, mich verächtlich zu tractiren.
So en passant nimmt der impertinente Schlin-
gel von mir Abschied (verächtlich) "Wohl-
zuleben, Frau Wirthinn!
Der Schuft,
von dem man nicht weiß, hinter welchem Zaun er
jung worden ist, untersteht sich so familiär mit
mir zu thun, da Barons und Grafen mich Madam
nennen! Darüber lach' ich aber, ob so ein Kerl mir
Ehre giebt oder nicht, aber Eheteufel soll er nicht
sein und hiermit sag' ich Dir, hör' ich noch einmal,
daß Du zu ihm gehst, so bekommt der Lumpenhund
einmal für allemal einen Besuch von mir, dann
will ich ihn aber auch so aufbieten, daß er an mich
denken soll.

Schnitzer war, seit er mit Felßen umgieng be-
reits etwas klüger worden, er hatte schon Anlage
zum kaltblütigen Philosophen, weil sein Tempera-
ment
Ja, was ficht mich an, wenn mir’s recht-
ſchaffene leute ſagen, wie Du mit dem Schmaro-
zer, dem Felß, uͤber mich hergehſt, und ich das nicht
ſo gleichguͤltig mit anſeh, he! was ficht mich
da an?

Wer kann ſolche Luͤ —
Du luͤgſt! Du truͤgſt! machſt hinter meinem
Ruͤcken Cabalen mit dem Kerl, der ſich unterſteht,
dafuͤr, daß er hier halb umſonſt logirt, gefreſſen
und geſoffen hat, mich veraͤchtlich zu tractiren.
So en paſſant nimmt der impertinente Schlin-
gel von mir Abſchied (veraͤchtlich) „Wohl-
zuleben, Frau Wirthinn!
Der Schuft,
von dem man nicht weiß, hinter welchem Zaun er
jung worden iſt, unterſteht ſich ſo familiaͤr mit
mir zu thun, da Barons und Grafen mich Madam
nennen! Daruͤber lach’ ich aber, ob ſo ein Kerl mir
Ehre giebt oder nicht, aber Eheteufel ſoll er nicht
ſein und hiermit ſag’ ich Dir, hoͤr’ ich noch einmal,
daß Du zu ihm gehſt, ſo bekommt der Lumpenhund
einmal fuͤr allemal einen Beſuch von mir, dann
will ich ihn aber auch ſo aufbieten, daß er an mich
denken ſoll.

Schnitzer war, ſeit er mit Felßen umgieng be-
reits etwas kluͤger worden, er hatte ſchon Anlage
zum kaltbluͤtigen Philoſophen, weil ſein Tempera-
ment
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[244/0250] Ja, was ficht mich an, wenn mir’s recht- ſchaffene leute ſagen, wie Du mit dem Schmaro- zer, dem Felß, uͤber mich hergehſt, und ich das nicht ſo gleichguͤltig mit anſeh, he! was ficht mich da an? Wer kann ſolche Luͤ — Du luͤgſt! Du truͤgſt! machſt hinter meinem Ruͤcken Cabalen mit dem Kerl, der ſich unterſteht, dafuͤr, daß er hier halb umſonſt logirt, gefreſſen und geſoffen hat, mich veraͤchtlich zu tractiren. So en paſſant nimmt der impertinente Schlin- gel von mir Abſchied (veraͤchtlich) „Wohl- zuleben, Frau Wirthinn! Der Schuft, von dem man nicht weiß, hinter welchem Zaun er jung worden iſt, unterſteht ſich ſo familiaͤr mit mir zu thun, da Barons und Grafen mich Madam nennen! Daruͤber lach’ ich aber, ob ſo ein Kerl mir Ehre giebt oder nicht, aber Eheteufel ſoll er nicht ſein und hiermit ſag’ ich Dir, hoͤr’ ich noch einmal, daß Du zu ihm gehſt, ſo bekommt der Lumpenhund einmal fuͤr allemal einen Beſuch von mir, dann will ich ihn aber auch ſo aufbieten, daß er an mich denken ſoll. Schnitzer war, ſeit er mit Felßen umgieng be- reits etwas kluͤger worden, er hatte ſchon Anlage zum kaltbluͤtigen Philoſophen, weil ſein Tempera- ment

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Zitationshilfe: Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 1. Gera, 1800, S. 244. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wallenrodt_fritz01_1800/250>, abgerufen am 22.11.2024.