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Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 1. Gera, 1800.

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diesem durch Winke, welche er ihm von bevorste-
henden großen Einnahmen, die Felßen nicht ent-
gehen könnten, gegeben, bewogen hätte, Geduld
mit ihm zu haben, wenn er auch in langer Zeit
nicht bezahlte. Er glaubte gewiß, daß Schnitzer,
der sich geneigt dazu gefunden hätte, nicht nach-
fragen würde, wenn er auch ein Jahr und länger
mit der Bezahlung zögerte. Er hätte den Wirth
mit Fleiß nichts von dem Werke gesagt, was Felß
unter der Feder hätte, damit er, wenn auf diese
Art etwas einkäme, das Geld zum Nothfall aufhe-
ben könnte

Der undankbare Felß war, anstatt sich über die-
se wohlgemeinten Anstalten und die Sorgfalt sei-
nes Freundes zu freuen, äußerst aufgebracht dar-
über; er konnte es nicht mit Stillschweigen über-
gehn, weil er aber unter andern Eigenheiten auch
diese an sich hatte, allezeit und am allermeisten,
wenn etwas ihm Verdruß machte, lakonisch zu
sprechen und zu schreiben, so enthielt das Billet,
welches er des vornehmen Mannes Bedienten, als
Antwort an seinen Herrn mitgab, nur diese weni-
gen Zeilen.

"Jch würde Jhnen gedankt haben, wenn Sie
mir diesen Morgen meine Bitte ganz abgeschlagen
und mir dann zugetraut hätten, daß ich selbst mit
mei-
dieſem durch Winke, welche er ihm von bevorſte-
henden großen Einnahmen, die Felßen nicht ent-
gehen koͤnnten, gegeben, bewogen haͤtte, Geduld
mit ihm zu haben, wenn er auch in langer Zeit
nicht bezahlte. Er glaubte gewiß, daß Schnitzer,
der ſich geneigt dazu gefunden haͤtte, nicht nach-
fragen wuͤrde, wenn er auch ein Jahr und laͤnger
mit der Bezahlung zoͤgerte. Er haͤtte den Wirth
mit Fleiß nichts von dem Werke geſagt, was Felß
unter der Feder haͤtte, damit er, wenn auf dieſe
Art etwas einkaͤme, das Geld zum Nothfall aufhe-
ben koͤnnte

Der undankbare Felß war, anſtatt ſich uͤber die-
ſe wohlgemeinten Anſtalten und die Sorgfalt ſei-
nes Freundes zu freuen, aͤußerſt aufgebracht dar-
uͤber; er konnte es nicht mit Stillſchweigen uͤber-
gehn, weil er aber unter andern Eigenheiten auch
dieſe an ſich hatte, allezeit und am allermeiſten,
wenn etwas ihm Verdruß machte, lakoniſch zu
ſprechen und zu ſchreiben, ſo enthielt das Billet,
welches er des vornehmen Mannes Bedienten, als
Antwort an ſeinen Herrn mitgab, nur dieſe weni-
gen Zeilen.

„Jch wuͤrde Jhnen gedankt haben, wenn Sie
mir dieſen Morgen meine Bitte ganz abgeſchlagen
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[220/0226] dieſem durch Winke, welche er ihm von bevorſte- henden großen Einnahmen, die Felßen nicht ent- gehen koͤnnten, gegeben, bewogen haͤtte, Geduld mit ihm zu haben, wenn er auch in langer Zeit nicht bezahlte. Er glaubte gewiß, daß Schnitzer, der ſich geneigt dazu gefunden haͤtte, nicht nach- fragen wuͤrde, wenn er auch ein Jahr und laͤnger mit der Bezahlung zoͤgerte. Er haͤtte den Wirth mit Fleiß nichts von dem Werke geſagt, was Felß unter der Feder haͤtte, damit er, wenn auf dieſe Art etwas einkaͤme, das Geld zum Nothfall aufhe- ben koͤnnte Der undankbare Felß war, anſtatt ſich uͤber die- ſe wohlgemeinten Anſtalten und die Sorgfalt ſei- nes Freundes zu freuen, aͤußerſt aufgebracht dar- uͤber; er konnte es nicht mit Stillſchweigen uͤber- gehn, weil er aber unter andern Eigenheiten auch dieſe an ſich hatte, allezeit und am allermeiſten, wenn etwas ihm Verdruß machte, lakoniſch zu ſprechen und zu ſchreiben, ſo enthielt das Billet, welches er des vornehmen Mannes Bedienten, als Antwort an ſeinen Herrn mitgab, nur dieſe weni- gen Zeilen. „Jch wuͤrde Jhnen gedankt haben, wenn Sie mir dieſen Morgen meine Bitte ganz abgeſchlagen und mir dann zugetraut haͤtten, daß ich ſelbſt mit mei-

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Zitationshilfe: Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 1. Gera, 1800, S. 220. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wallenrodt_fritz01_1800/226>, abgerufen am 23.11.2024.