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Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 1. Gera, 1800.

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Art seinen Rücken bot, sondern hielt es für ein
Roß, das so recht für seine Taille gemacht wäre.

Das letzte, was Albrecht noch für ihn that,
war, daß er nebst seinen Freunden einer Bande lu-
stiger Jungen Geld gab, damit sie am Thore, wo
Confuselius einpassiren sollte, aufpassen, und dann,
wenn er käme, sämtlich schreien mußten: Vivat
unser großer Confuselius! Mit diesem Ausrufe
sollten sie ihn bis an sein Quartier begleiten. Ei-
ner von den andern jungen Leuten lief in den näch-
sten Garten, wo am Eingange Tannen standen,
und ließ sich Zweige geben, die er unter die Kna-
ben vertheilte, um sie dem Magister statt Lorbeeren
zuzuwerfen.

Dieser wußte, als er ankam, gar nicht, was
er von dem Vivat, von dem Zuruf und der Be-
gleitung der Knaben denken sollte. Er war sehr
geneigt, es für Ehrenbezeigung aufzunehmen; aber
der Zulauf mehrerer auf den Straßen, die zum
Theil über den Maulesel, zum Theil über das
Mitlaufen, Schreien und Werfen der Knaben
lachten, weckte ihn aus dem süßen Traume, den
er schon begonnen hatte. Er hätte sich gern un-
sichtbar gemacht, wäre gern davon geflogen; aber
keines war möglich: sein Ritt gieng immer langsa-
mer, weil sich immer mehr Zulauf fand, er wurde
nebst
J
Art ſeinen Ruͤcken bot, ſondern hielt es fuͤr ein
Roß, das ſo recht fuͤr ſeine Taille gemacht waͤre.

Das letzte, was Albrecht noch fuͤr ihn that,
war, daß er nebſt ſeinen Freunden einer Bande lu-
ſtiger Jungen Geld gab, damit ſie am Thore, wo
Confuſelius einpaſſiren ſollte, aufpaſſen, und dann,
wenn er kaͤme, ſaͤmtlich ſchreien mußten: Vivat
unſer großer Confuſelius! Mit dieſem Ausrufe
ſollten ſie ihn bis an ſein Quartier begleiten. Ei-
ner von den andern jungen Leuten lief in den naͤch-
ſten Garten, wo am Eingange Tannen ſtanden,
und ließ ſich Zweige geben, die er unter die Kna-
ben vertheilte, um ſie dem Magiſter ſtatt Lorbeeren
zuzuwerfen.

Dieſer wußte, als er ankam, gar nicht, was
er von dem Vivat, von dem Zuruf und der Be-
gleitung der Knaben denken ſollte. Er war ſehr
geneigt, es fuͤr Ehrenbezeigung aufzunehmen; aber
der Zulauf mehrerer auf den Straßen, die zum
Theil uͤber den Mauleſel, zum Theil uͤber das
Mitlaufen, Schreien und Werfen der Knaben
lachten, weckte ihn aus dem ſuͤßen Traume, den
er ſchon begonnen hatte. Er haͤtte ſich gern un-
ſichtbar gemacht, waͤre gern davon geflogen; aber
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[129/0135] Art ſeinen Ruͤcken bot, ſondern hielt es fuͤr ein Roß, das ſo recht fuͤr ſeine Taille gemacht waͤre. Das letzte, was Albrecht noch fuͤr ihn that, war, daß er nebſt ſeinen Freunden einer Bande lu- ſtiger Jungen Geld gab, damit ſie am Thore, wo Confuſelius einpaſſiren ſollte, aufpaſſen, und dann, wenn er kaͤme, ſaͤmtlich ſchreien mußten: Vivat unſer großer Confuſelius! Mit dieſem Ausrufe ſollten ſie ihn bis an ſein Quartier begleiten. Ei- ner von den andern jungen Leuten lief in den naͤch- ſten Garten, wo am Eingange Tannen ſtanden, und ließ ſich Zweige geben, die er unter die Kna- ben vertheilte, um ſie dem Magiſter ſtatt Lorbeeren zuzuwerfen. Dieſer wußte, als er ankam, gar nicht, was er von dem Vivat, von dem Zuruf und der Be- gleitung der Knaben denken ſollte. Er war ſehr geneigt, es fuͤr Ehrenbezeigung aufzunehmen; aber der Zulauf mehrerer auf den Straßen, die zum Theil uͤber den Mauleſel, zum Theil uͤber das Mitlaufen, Schreien und Werfen der Knaben lachten, weckte ihn aus dem ſuͤßen Traume, den er ſchon begonnen hatte. Er haͤtte ſich gern un- ſichtbar gemacht, waͤre gern davon geflogen; aber keines war moͤglich: ſein Ritt gieng immer langſa- mer, weil ſich immer mehr Zulauf fand, er wurde nebſt J

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Zitationshilfe: Wallenrodt, Johanna Isabella Eleonore von: Fritz, der Mann wie er nicht seyn sollte oder die Folgen einer übeln Erziehung. Bd. 1. Gera, 1800, S. 129. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wallenrodt_fritz01_1800/135>, abgerufen am 23.11.2024.