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Robert, Waldmüller [d. i. Charles Edouard Duboc]: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 10. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 203–295. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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Walde ist sicher, daß er nicht dereinst an solch einem Wüstling zum Galgen werde.

Wißt Ihr doch trotz dem Herrn Pfarrer zu reden, sagte der Küster, sich den Schweiß von der Stirne trocknend. Gott bewahre einen Jeden vor solch einem Armsünderende.

So nehmt Euer Herz in die Hand, versetzte die Meierin, und sagt der Wittwe drinnen, wie Ihr vom Freien denkt. Mir habt Ihr's nicht sagen wollen, und das machtet Ihr recht. Sie wird's aber wissen wollen, denn ich will nicht gesund nach dem Meierhof heimkommen, wenn ihr's nicht schon mit der Vorrede zu lange dauert.

Aber Ihr vergeßt das Haus, sagte der Küster, zwischen Freude und Angst schwankend und die Hauptsache nicht mehr von der Nebensache unterscheidend.

Davon reden wir nachher, erwiderte die Meierin, von Neuem niedersitzend. Jetzt geht hinein, denn es rückt stark auf Mittag, und ich möcht' heim sein, eh' der Mann nach der Suppe fragt. Geht! sagte sie, ihn fortschiebend, geht und laßt mich nicht lange sitzen.

Der Küster zog seinen Rock zurecht, steckte sein Taschentuch, das im Filzhute lag, in die Rocktasche und entfernte sich zögernd in der Richtung des Wittwenhauses. Nahe vor dem Gitter des Gartens pflückte er eine Hand voll wilder Nelken, die er Anfangs ins Knopfloch steckte, dann aber, um seinen Worten mehr Feier-

Walde ist sicher, daß er nicht dereinst an solch einem Wüstling zum Galgen werde.

Wißt Ihr doch trotz dem Herrn Pfarrer zu reden, sagte der Küster, sich den Schweiß von der Stirne trocknend. Gott bewahre einen Jeden vor solch einem Armsünderende.

So nehmt Euer Herz in die Hand, versetzte die Meierin, und sagt der Wittwe drinnen, wie Ihr vom Freien denkt. Mir habt Ihr's nicht sagen wollen, und das machtet Ihr recht. Sie wird's aber wissen wollen, denn ich will nicht gesund nach dem Meierhof heimkommen, wenn ihr's nicht schon mit der Vorrede zu lange dauert.

Aber Ihr vergeßt das Haus, sagte der Küster, zwischen Freude und Angst schwankend und die Hauptsache nicht mehr von der Nebensache unterscheidend.

Davon reden wir nachher, erwiderte die Meierin, von Neuem niedersitzend. Jetzt geht hinein, denn es rückt stark auf Mittag, und ich möcht' heim sein, eh' der Mann nach der Suppe fragt. Geht! sagte sie, ihn fortschiebend, geht und laßt mich nicht lange sitzen.

Der Küster zog seinen Rock zurecht, steckte sein Taschentuch, das im Filzhute lag, in die Rocktasche und entfernte sich zögernd in der Richtung des Wittwenhauses. Nahe vor dem Gitter des Gartens pflückte er eine Hand voll wilder Nelken, die er Anfangs ins Knopfloch steckte, dann aber, um seinen Worten mehr Feier-

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[0084] Walde ist sicher, daß er nicht dereinst an solch einem Wüstling zum Galgen werde. Wißt Ihr doch trotz dem Herrn Pfarrer zu reden, sagte der Küster, sich den Schweiß von der Stirne trocknend. Gott bewahre einen Jeden vor solch einem Armsünderende. So nehmt Euer Herz in die Hand, versetzte die Meierin, und sagt der Wittwe drinnen, wie Ihr vom Freien denkt. Mir habt Ihr's nicht sagen wollen, und das machtet Ihr recht. Sie wird's aber wissen wollen, denn ich will nicht gesund nach dem Meierhof heimkommen, wenn ihr's nicht schon mit der Vorrede zu lange dauert. Aber Ihr vergeßt das Haus, sagte der Küster, zwischen Freude und Angst schwankend und die Hauptsache nicht mehr von der Nebensache unterscheidend. Davon reden wir nachher, erwiderte die Meierin, von Neuem niedersitzend. Jetzt geht hinein, denn es rückt stark auf Mittag, und ich möcht' heim sein, eh' der Mann nach der Suppe fragt. Geht! sagte sie, ihn fortschiebend, geht und laßt mich nicht lange sitzen. Der Küster zog seinen Rock zurecht, steckte sein Taschentuch, das im Filzhute lag, in die Rocktasche und entfernte sich zögernd in der Richtung des Wittwenhauses. Nahe vor dem Gitter des Gartens pflückte er eine Hand voll wilder Nelken, die er Anfangs ins Knopfloch steckte, dann aber, um seinen Worten mehr Feier-

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T12:58:19Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-16T12:58:19Z)

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Zitationshilfe: Robert, Waldmüller [d. i. Charles Edouard Duboc]: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 10. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 203–295. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/waldmueller_allein_1910/84>, abgerufen am 23.11.2024.