Walcker, Karl: Die Frauenbewegung. Straßburg, 1896.
can never be ruined, but by a Parliament."29) Jn Amerika unter- Auch in Deutschland hat die öffentliche, meist durch Kooptations-
can never be ruined, but by a Parliament.»29) Jn Amerika unter- Auch in Deutschland hat die öffentliche, meist durch Kooptations- <TEI> <text> <body> <div type="chapter" n="1"> <p><hi rendition="#aq"><pb facs="#f0045" n="39"/> can never be ruined, but by a Parliament.</hi>»<note xml:id="end57" next="#end58" place="end" n="29)"/> Jn Amerika unter-<lb/> scheidet man <hi rendition="#aq">good citizens</hi> und Beutepolitiker, <hi rendition="#aq">politicians</hi>. Ja, die<lb/> sehr angesehene <hi rendition="#aq">North American Review</hi> brauchte 1883 für das<lb/> Treiben gewisser <hi rendition="#aq">politicians</hi> den griechischen Ausdruck Kakistokratie,<lb/> Herrschaft der Schlechtesten.<note xml:id="end59" next="#end60" place="end" n="30)"/> Ähnlich citierte das sehr angesehene<lb/><hi rendition="#aq">Journal des Économistes</hi> 1895,<note xml:id="end61" next="#end62" place="end" n="31)"/> bestimmend folgenden Ausspruch<lb/> Giraud-Teulon's: «<hi rendition="#aq">Tel qu'il fonctionne de nos jours, le suffrage<lb/> universel, ce véhicule du socialisme et de la barbarie, conduit<lb/> au naufrage universel.</hi>» Jch gebe dies Citat als ein Stimmungs-<lb/> bild unserer westlichen Nachbarn, ohne die Einseitigkeiten und Über-<lb/> treibungen des Autors zu verkennen oder zu vertreten.</p><lb/> <p>Auch in Deutschland hat die öffentliche, meist durch Kooptations-<lb/> aristokraten vertretene Meinung im 16., 18. und 19. Jahrhundert<lb/> verschiedene Reformen befördert, oder durchgesetzt, verschiedene Rück-<lb/> schrittspläne mehr oder minder zu nichte gemacht. Die steigende<lb/> Bedeutung des Prinzips der Kooptationsaristokratie liegt auch im<lb/> Jnteresse der Frauen, denen der Reichstag und die Landtage ver-<lb/> schlossen sind; während ihnen die Kooptationsaristokratie, die politische<lb/> Geistesaristokratie, offen steht. Es bedarf dazu nicht einmal immer<lb/> einer Vereinsbildung. Hoch begabte, besonnene, staatsmännische<lb/> Naturen verstehen sich mit Leichtigkeit, auch wenn sie verschiedenen<lb/> Klassen und Parteien angehören, oder verschiedenen Geschlechts sind.<lb/> Die politische Freundschaft <hi rendition="#g">Friedrich's des Großen</hi> und der<lb/> Großen Landgräfin <hi rendition="#g">Karoline</hi> von Hessen hat etwas Vorbildliches,<lb/> Prophetisches, für das patriotische Zusammenwirken der tüchtigsten<lb/> Männer und Frauen des Deutschen Reiches am Ende des 19. Jahr-<lb/> hunderts und in kommenden Jahrhunderten.<note xml:id="end63" next="#end64" place="end" n="32)"/> „Künftige Ereignisse<lb/> werfen ihre Schatten voraus.“</p><lb/> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </body> <back> </back> </text> </TEI> [39/0045]
can never be ruined, but by a Parliament.»
²⁹⁾
Jn Amerika unter-
scheidet man good citizens und Beutepolitiker, politicians. Ja, die
sehr angesehene North American Review brauchte 1883 für das
Treiben gewisser politicians den griechischen Ausdruck Kakistokratie,
Herrschaft der Schlechtesten.
³⁰⁾
Ähnlich citierte das sehr angesehene
Journal des Économistes 1895,
³¹⁾
bestimmend folgenden Ausspruch
Giraud-Teulon's: «Tel qu'il fonctionne de nos jours, le suffrage
universel, ce véhicule du socialisme et de la barbarie, conduit
au naufrage universel.» Jch gebe dies Citat als ein Stimmungs-
bild unserer westlichen Nachbarn, ohne die Einseitigkeiten und Über-
treibungen des Autors zu verkennen oder zu vertreten.
Auch in Deutschland hat die öffentliche, meist durch Kooptations-
aristokraten vertretene Meinung im 16., 18. und 19. Jahrhundert
verschiedene Reformen befördert, oder durchgesetzt, verschiedene Rück-
schrittspläne mehr oder minder zu nichte gemacht. Die steigende
Bedeutung des Prinzips der Kooptationsaristokratie liegt auch im
Jnteresse der Frauen, denen der Reichstag und die Landtage ver-
schlossen sind; während ihnen die Kooptationsaristokratie, die politische
Geistesaristokratie, offen steht. Es bedarf dazu nicht einmal immer
einer Vereinsbildung. Hoch begabte, besonnene, staatsmännische
Naturen verstehen sich mit Leichtigkeit, auch wenn sie verschiedenen
Klassen und Parteien angehören, oder verschiedenen Geschlechts sind.
Die politische Freundschaft Friedrich's des Großen und der
Großen Landgräfin Karoline von Hessen hat etwas Vorbildliches,
Prophetisches, für das patriotische Zusammenwirken der tüchtigsten
Männer und Frauen des Deutschen Reiches am Ende des 19. Jahr-
hunderts und in kommenden Jahrhunderten.
³²⁾
„Künftige Ereignisse
werfen ihre Schatten voraus.“
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Texte der ersten Frauenbewegung, betreut von Anna Pfundt und Thomas Gloning, JLU Gießen: Bereitstellung der Texttranskription.
(2018-04-09T14:25:10Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Anna Pfundt: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2018-04-09T14:25:10Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: gekennzeichnet; Druckfehler: gekennzeichnet; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |