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Walcker, Karl: Die Frauenbewegung. Straßburg, 1896.

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Vorwort.


Die vorliegende kleine Schrift handelt vorzugsweise, aber keines-
wegs ausschließlich von der deutschen Frauenbewegung. Das Wort
"deutsche" ist daher auf dem Titelblatt absichtlich vermieden worden.

Frau Th. Blanc, eine der verdienstvollsten, besonnensten Schrift-
stellerinnen über die Frauenfrage, ist in Frankreich selbst und in der
ganzen übrigen Kulturwelt unter ihrem Pseudonym Th. Bentzon
weit bekannter, wie unter ihrem wahren Namen. Jch citiere sie
daher als Frau Th. Bentzon.

Das zweite, nicht mit Anführungszeichen versehene Motto ist
natürlich von mir. Der geringe Umfang meiner Arbeit dürfte schon
dadurch gerechtfertigt sein, daß ich eine Art Kritik, nicht eine Geschichte,
der Frauenbewegung geben will; und daß vielbeschäftigte Damen und
Herren wenig Zeit und Lust haben, sich durch ein dickes, wohl gar
mehrbändiges Werk hindurch zu arbeiten.

Kritikerinnen und Kritiker könnten mir vielleicht vorwerfen, daß
ich nicht vom Frauenstimmrecht Wyomings, Colorados, Utahs,
Neuseelands, Südaustraliens spreche. Jch will daher einige Worte
über den Gegenstand sagen. Jn englischen Monatsschriften sind ver-
schiedene Plaidoyers für und wider dies Wahlrecht erschienen. Jn
einem dieser Essays war gesagt, in einem Staate des fernen Westens
Amerikas hätten Männer den Ausschlag zu gunsten des Frauenwahl-
rechts gegeben; aber nicht aus Überzeugung, sondern um einen schlechten,
unpassenden Scherz zu machen. Diese Behauptung kann richtig sein,
denn im fernen Westen gab es nach den bekannten Schilderungen
Mark Twain's und Bret Harte's viele rohe Männer, sogar ziemlich
viele flüchtige Verbrecher aus dem Osten und aus Europa. Noch
heute sind die Zustände jener Gegenden von den ostamerikanischen

Vorwort.


Die vorliegende kleine Schrift handelt vorzugsweise, aber keines-
wegs ausschließlich von der deutschen Frauenbewegung. Das Wort
„deutsche“ ist daher auf dem Titelblatt absichtlich vermieden worden.

Frau Th. Blanc, eine der verdienstvollsten, besonnensten Schrift-
stellerinnen über die Frauenfrage, ist in Frankreich selbst und in der
ganzen übrigen Kulturwelt unter ihrem Pseudonym Th. Bentzon
weit bekannter, wie unter ihrem wahren Namen. Jch citiere sie
daher als Frau Th. Bentzon.

Das zweite, nicht mit Anführungszeichen versehene Motto ist
natürlich von mir. Der geringe Umfang meiner Arbeit dürfte schon
dadurch gerechtfertigt sein, daß ich eine Art Kritik, nicht eine Geschichte,
der Frauenbewegung geben will; und daß vielbeschäftigte Damen und
Herren wenig Zeit und Lust haben, sich durch ein dickes, wohl gar
mehrbändiges Werk hindurch zu arbeiten.

Kritikerinnen und Kritiker könnten mir vielleicht vorwerfen, daß
ich nicht vom Frauenstimmrecht Wyomings, Colorados, Utahs,
Neuseelands, Südaustraliens spreche. Jch will daher einige Worte
über den Gegenstand sagen. Jn englischen Monatsschriften sind ver-
schiedene Plaidoyers für und wider dies Wahlrecht erschienen. Jn
einem dieser Essays war gesagt, in einem Staate des fernen Westens
Amerikas hätten Männer den Ausschlag zu gunsten des Frauenwahl-
rechts gegeben; aber nicht aus Überzeugung, sondern um einen schlechten,
unpassenden Scherz zu machen. Diese Behauptung kann richtig sein,
denn im fernen Westen gab es nach den bekannten Schilderungen
Mark Twain's und Bret Harte's viele rohe Männer, sogar ziemlich
viele flüchtige Verbrecher aus dem Osten und aus Europa. Noch
heute sind die Zustände jener Gegenden von den ostamerikanischen

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[0003] Vorwort. Die vorliegende kleine Schrift handelt vorzugsweise, aber keines- wegs ausschließlich von der deutschen Frauenbewegung. Das Wort „deutsche“ ist daher auf dem Titelblatt absichtlich vermieden worden. Frau Th. Blanc, eine der verdienstvollsten, besonnensten Schrift- stellerinnen über die Frauenfrage, ist in Frankreich selbst und in der ganzen übrigen Kulturwelt unter ihrem Pseudonym Th. Bentzon weit bekannter, wie unter ihrem wahren Namen. Jch citiere sie daher als Frau Th. Bentzon. Das zweite, nicht mit Anführungszeichen versehene Motto ist natürlich von mir. Der geringe Umfang meiner Arbeit dürfte schon dadurch gerechtfertigt sein, daß ich eine Art Kritik, nicht eine Geschichte, der Frauenbewegung geben will; und daß vielbeschäftigte Damen und Herren wenig Zeit und Lust haben, sich durch ein dickes, wohl gar mehrbändiges Werk hindurch zu arbeiten. Kritikerinnen und Kritiker könnten mir vielleicht vorwerfen, daß ich nicht vom Frauenstimmrecht Wyomings, Colorados, Utahs, Neuseelands, Südaustraliens spreche. Jch will daher einige Worte über den Gegenstand sagen. Jn englischen Monatsschriften sind ver- schiedene Plaidoyers für und wider dies Wahlrecht erschienen. Jn einem dieser Essays war gesagt, in einem Staate des fernen Westens Amerikas hätten Männer den Ausschlag zu gunsten des Frauenwahl- rechts gegeben; aber nicht aus Überzeugung, sondern um einen schlechten, unpassenden Scherz zu machen. Diese Behauptung kann richtig sein, denn im fernen Westen gab es nach den bekannten Schilderungen Mark Twain's und Bret Harte's viele rohe Männer, sogar ziemlich viele flüchtige Verbrecher aus dem Osten und aus Europa. Noch heute sind die Zustände jener Gegenden von den ostamerikanischen

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Zitationshilfe: Walcker, Karl: Die Frauenbewegung. Straßburg, 1896, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walcker_frauenbewegung_1896/3>, abgerufen am 24.11.2024.