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Waiblinger, Wilhelm: Phaëthon. Bd. 2. Stuttgart, 1823.

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Phaethon an Theodor.

Von einem Dorf aus schreib' ich dir, mein Lieber!
das zwey Tagreisen entfernt ist von Cäciliens
Schlosse.

O ihr Träume, ihr seligen Träume von ewig-
er Wonne, die ihr mich umquollet, wie der Kuß
des Mondlichts, warum seyd ihr entfloh'n, wie
wesenlose Dunstgebilde? ach! warum so bald ent-
floh'n?

Man weckte mich. Jch kleidete mich an. O
Gott, mit welcher Empfindung! Dann blickt' ich
noch einmal die dunkeln Häuser an, wo die Ge-
liebte schlummerte.

Es war so schaurig still umher. Jedes verwe-
hende Ach wäre hörbar gewesen.

Phaethon an Theodor.

Von einem Dorf aus ſchreib’ ich dir, mein Lieber!
das zwey Tagreiſen entfernt iſt von Caͤciliens
Schloſſe.

O ihr Traͤume, ihr ſeligen Traͤume von ewig-
er Wonne, die ihr mich umquollet, wie der Kuß
des Mondlichts, warum ſeyd ihr entfloh’n, wie
weſenloſe Dunſtgebilde? ach! warum ſo bald ent-
floh’n?

Man weckte mich. Jch kleidete mich an. O
Gott, mit welcher Empfindung! Dann blickt’ ich
noch einmal die dunkeln Haͤuſer an, wo die Ge-
liebte ſchlummerte.

Es war ſo ſchaurig ſtill umher. Jedes verwe-
hende Ach waͤre hoͤrbar geweſen.

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[78/0078] Phaethon an Theodor. Von einem Dorf aus ſchreib’ ich dir, mein Lieber! das zwey Tagreiſen entfernt iſt von Caͤciliens Schloſſe. O ihr Traͤume, ihr ſeligen Traͤume von ewig- er Wonne, die ihr mich umquollet, wie der Kuß des Mondlichts, warum ſeyd ihr entfloh’n, wie weſenloſe Dunſtgebilde? ach! warum ſo bald ent- floh’n? Man weckte mich. Jch kleidete mich an. O Gott, mit welcher Empfindung! Dann blickt’ ich noch einmal die dunkeln Haͤuſer an, wo die Ge- liebte ſchlummerte. Es war ſo ſchaurig ſtill umher. Jedes verwe- hende Ach waͤre hoͤrbar geweſen.

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Zitationshilfe: Waiblinger, Wilhelm: Phaëthon. Bd. 2. Stuttgart, 1823, S. 78. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/waiblinger_phaeton02_1823/78>, abgerufen am 22.11.2024.