Waiblinger, Wilhelm: Phaëthon. Bd. 2. Stuttgart, 1823.sie weinend, mit einem namenlosen Ausdruck, und Jedes Wort war Schmerz. Gestern Abend ... Sie verstand mich. Jch bin nicht schuldig, rief Wo ist Caton, sagt' ich. Sie wußte, was ich Einen Augenblick war ich allein ... Jch schau- Atalanta kam wieder und sagte. Caton will Weiß er's? Er weiß es, schluchzte sie. Das grämte mich. Fürchterliche Bilder umgau- ſie weinend, mit einem namenloſen Ausdruck, und Jedes Wort war Schmerz. Geſtern Abend … Sie verſtand mich. Jch bin nicht ſchuldig, rief Wo iſt Caton, ſagt’ ich. Sie wußte, was ich Einen Augenblick war ich allein … Jch ſchau- Atalanta kam wieder und ſagte. Caton will Weiß er’s? Er weiß es, ſchluchzte ſie. Das graͤmte mich. Fuͤrchterliche Bilder umgau- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0016" n="16"/> ſie weinend, mit einem namenloſen Ausdruck, und<lb/> ſank uͤber mich her. Jhr Mund gluͤhte flammend<lb/> an dem meinen; ihre Haare loͤsten ſich auf und wall-<lb/> ten uͤber mich hinunter. Jch kuͤßte die Thraͤnen<lb/> von ihrem Auge.</p><lb/> <p>Jedes Wort war Schmerz. Geſtern Abend …<lb/> Caton ..... war das Einzige, was ich konnte<lb/> lispeln.</p><lb/> <p>Sie verſtand mich. Jch bin nicht ſchuldig, rief<lb/> ſie, heftiger weinend, immer noch matt an meiner<lb/> Bruſt liegend.</p><lb/> <p>Wo iſt Caton, ſagt’ ich. Sie wußte, was ich<lb/> wollte, riß ſich los und flog durch die Thuͤre.</p><lb/> <p>Einen Augenblick war ich allein … Jch ſchau-<lb/> derte vor dem Grabe.</p><lb/> <p>Atalanta kam wieder und ſagte. Caton will<lb/> nicht kommen.</p><lb/> <p>Weiß er’s?</p><lb/> <p>Er weiß es, ſchluchzte ſie.</p><lb/> <p>Das graͤmte mich. Fuͤrchterliche Bilder umgau-<lb/> kelten mich den Abend. Das Wundfieber verließ<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [16/0016]
ſie weinend, mit einem namenloſen Ausdruck, und
ſank uͤber mich her. Jhr Mund gluͤhte flammend
an dem meinen; ihre Haare loͤsten ſich auf und wall-
ten uͤber mich hinunter. Jch kuͤßte die Thraͤnen
von ihrem Auge.
Jedes Wort war Schmerz. Geſtern Abend …
Caton ..... war das Einzige, was ich konnte
lispeln.
Sie verſtand mich. Jch bin nicht ſchuldig, rief
ſie, heftiger weinend, immer noch matt an meiner
Bruſt liegend.
Wo iſt Caton, ſagt’ ich. Sie wußte, was ich
wollte, riß ſich los und flog durch die Thuͤre.
Einen Augenblick war ich allein … Jch ſchau-
derte vor dem Grabe.
Atalanta kam wieder und ſagte. Caton will
nicht kommen.
Weiß er’s?
Er weiß es, ſchluchzte ſie.
Das graͤmte mich. Fuͤrchterliche Bilder umgau-
kelten mich den Abend. Das Wundfieber verließ
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Zitationshilfe: | Waiblinger, Wilhelm: Phaëthon. Bd. 2. Stuttgart, 1823, S. 16. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/waiblinger_phaeton02_1823/16>, abgerufen am 16.07.2024. |