Waiblinger, Wilhelm: Phaëthon. Bd. 1. Stuttgart, 1823.Schwillt von deinem Wollustklange sein Epode. Aber so viele nicht Zeus liebt, Die erschrecken, hören sie Klingende Musengesänge, Auf dem Land, wie auf dem unendlichen Meer. Auch der hunderthaupt'ge Typhos, Der, den Himmlischen verhaßt, Jm Bette des Tartaros liegt, den einst des Ki- Licker weitbuchtige Höhle geschützt. Nun aber drückt Jhm das meerumwogte Gestade von Kyma, Sikela auch, dem Ungeheuer, die Zott'ge Brust. Auch hält ihn fest die Himmelanwirbelnde Säul', Die beschneyte Aetna, des schnei- Denden Gestöbers ew'ge Amme. Schwillt von deinem Wolluſtklange ſein Epode. Aber ſo viele nicht Zeus liebt, Die erſchrecken, hoͤren ſie Klingende Muſengeſaͤnge, Auf dem Land, wie auf dem unendlichen Meer. Auch der hunderthaupt’ge Typhos, Der, den Himmliſchen verhaßt, Jm Bette des Tartaros liegt, den einſt des Ki- Licker weitbuchtige Hoͤhle geſchuͤtzt. Nun aber druͤckt Jhm das meerumwogte Geſtade von Kyma, Sikela auch, dem Ungeheuer, die Zott’ge Bruſt. Auch haͤlt ihn feſt die Himmelanwirbelnde Saͤul’, Die beſchneyte Aetna, des ſchnei- Denden Geſtoͤbers ew’ge Amme. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <lg type="poem"> <lg> <lg> <pb facs="#f0166" n="156"/> <l>Schwillt von deinem Wolluſtklange ſein</l><lb/> <l>Weichwallender Ruͤcken. Und Ares ſelbſt wild in</l><lb/> <l>Thatkraft laͤßt ja ferne des mordenden Speer’s</l><lb/> <l>Scharfen Stahl, und labet des Herzens Drang in<lb/><hi rendition="#et">des</hi></l><lb/> <l>Schlafes Genuß. Es beſaͤnftigt ja Goͤtter-</l><lb/> <l>Herzen ſelber der Zauber, bey Phoibos</l><lb/> <l>Lied und der Muſen, die tief-</l><lb/> <l>Bus’gen Schweſtern.</l> </lg> </lg><lb/> <lg> <head> <hi rendition="#c">Epode.</hi> </head><lb/> <lg> <l>Aber ſo viele nicht Zeus liebt,</l><lb/> <l>Die erſchrecken, hoͤren ſie</l><lb/> <l>Klingende Muſengeſaͤnge,</l><lb/> <l>Auf dem Land, wie auf dem unendlichen Meer.</l><lb/> <l>Auch der hunderthaupt’ge Typhos,</l><lb/> <l>Der, den Himmliſchen verhaßt,</l><lb/> <l>Jm Bette des Tartaros liegt, den einſt des Ki-</l><lb/> <l>Licker weitbuchtige Hoͤhle geſchuͤtzt. Nun aber druͤckt</l><lb/> <l>Jhm das meerumwogte Geſtade von Kyma,</l><lb/> <l>Sikela auch, dem Ungeheuer, die</l><lb/> <l>Zott’ge Bruſt. Auch haͤlt ihn feſt die</l><lb/> <l>Himmelanwirbelnde Saͤul’,</l><lb/> <l>Die beſchneyte Aetna, des ſchnei-</l><lb/> <l>Denden Geſtoͤbers ew’ge Amme.</l> </lg> </lg> </lg> </div> </div> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [156/0166]
Schwillt von deinem Wolluſtklange ſein
Weichwallender Ruͤcken. Und Ares ſelbſt wild in
Thatkraft laͤßt ja ferne des mordenden Speer’s
Scharfen Stahl, und labet des Herzens Drang in
des
Schlafes Genuß. Es beſaͤnftigt ja Goͤtter-
Herzen ſelber der Zauber, bey Phoibos
Lied und der Muſen, die tief-
Bus’gen Schweſtern.
Epode.
Aber ſo viele nicht Zeus liebt,
Die erſchrecken, hoͤren ſie
Klingende Muſengeſaͤnge,
Auf dem Land, wie auf dem unendlichen Meer.
Auch der hunderthaupt’ge Typhos,
Der, den Himmliſchen verhaßt,
Jm Bette des Tartaros liegt, den einſt des Ki-
Licker weitbuchtige Hoͤhle geſchuͤtzt. Nun aber druͤckt
Jhm das meerumwogte Geſtade von Kyma,
Sikela auch, dem Ungeheuer, die
Zott’ge Bruſt. Auch haͤlt ihn feſt die
Himmelanwirbelnde Saͤul’,
Die beſchneyte Aetna, des ſchnei-
Denden Geſtoͤbers ew’ge Amme.
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Zitationshilfe: | Waiblinger, Wilhelm: Phaëthon. Bd. 1. Stuttgart, 1823, S. 156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/waiblinger_phaeton01_1823/166>, abgerufen am 16.02.2025. |