Waiblinger, Wilhelm: Phaëthon. Bd. 1. Stuttgart, 1823.ihre Arme lagen um meinen Nacken geschlungen, Phaethon, ... Phaethan, ... rief sie schluch. Gott! Gott! noch tauml' ich von all der Won- Theodor! was hab' ich gethan? Jch kann nicht 8 *
ihre Arme lagen um meinen Nacken geſchlungen, Phaethon, … Phaethan, … rief ſie ſchluch. Gott! Gott! noch tauml’ ich von all der Won- Theodor! was hab’ ich gethan? Jch kann nicht 8 *
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ihre Arme lagen um meinen Nacken geſchlungen,
und Kuß auf Kuß ſtrudelten unſere Seelen zuſam-
men.
Phaethon, … Phaethan, … rief ſie ſchluch.
zend: ich hatte keine Beſinnung mehr; mein Haupt
lag auf ihrer Bruſt, und erdruͤckte die langen Lok-
ken. Phaethon, .... rief ſie wieder, und wand
ſich los aus meinen Armen, blickte mich noch ein-
mal an mit einem Auge voll uͤberſchwaͤnglicher
Liebe, und flog den Huͤgel hinunter.
Gott! Gott! noch tauml’ ich von all der Won-
ne; noch fuͤhl’ ich ihre weichen Lippen und das
Feuer ihres Auges und die Waͤrme ihres Buſens.
Theodor! was hab’ ich gethan? Jch kann nicht
denken mehr in dieſem Augenblick. Meine Kraft
iſt zu ſchwach fuͤr dieſe Fuͤlle. Laß mich, laß mich!
Die Mitternacht iſt laͤngſt vorbey. Auch Caton’s
truͤbe Lampe iſt erloſchen. Jch will mich auf’s
Bett werfen.
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