pwa_IV.001 entschliessen können; aber auch so, wie es nun vorliegt, wird pwa_IV.002 mannigfache Belehrung und Anregung von ihm ausgehn, und von pwa_IV.003 den vielen Schülern des Verfassers wird es nun gewiss Manchen pwa_IV.004 freuen, mit reiferer Einsicht und klarerem Verständnisse gedruckt pwa_IV.005 lesen zu können, was er in jüngeren Jahren mit Begeisterung aus pwa_IV.006 dem Munde des verehrten Lehrers gehört hatte.
pwa_IV.007 Ueber mein Verfahren bei der Herausgabe habe ich Folgendes pwa_IV.008 zu bemerken. Die Grundlage bildete das Manuscript des pwa_IV.009 Verfassers, dessen getreue Wiedergabe ich mir durchweg zur pwa_IV.010 Pflicht gemacht habe. Die Zusätze und verbessernden Randbemerkungen, pwa_IV.011 die im Laufe von drei Jahrzehenden zu einer pwa_IV.012 bedeutenden Zahl anwuchsen, sind nach Wackernagels Andeutungen pwa_IV.013 mit behutsamer Schonung in den ursprünglichen Text eingereiht, pwa_IV.014 und auch die häufigen Bleistiftnotizen, deren Entzifferung pwa_IV.015 nicht immer leicht war, habe ich nach Kräften zu verwerthen pwa_IV.016 gesucht. An manchen Stellen, wo die Gedanken mehr nur angedeutet pwa_IV.017 als stilistisch ausgeführt waren, und wo sich statt vollständiger pwa_IV.018 Sätze nur einzelne bezeichnende Worte fanden, wurde pwa_IV.019 ergänzt, was der Satzbau und der Zusammenhang durchaus zu pwa_IV.020 fordern schienen. Ebenso glaubte ich die Eintheilung in Hauptabschnitte pwa_IV.021 und Capitel consequenter durchführen zu sollen, als es pwa_IV.022 in der Handschrift des Verfassers der Fall ist. Sonst aber habe pwa_IV.023 ich mich jeglicher eigenen Zuthaten enthalten.
pwa_IV.024 Am Schlusse des Capitels, das vom Stil des Verstandes handelt pwa_IV.025 (S. 363-368), fehlt im Manuscript derjenige Abschnitt, pwa_IV.026 in welchem vom Rhythmus der Perioden die Rede ist. Da die pwa_IV.027 betreffenden Blätter im Nachlasse des Verfassers nicht aufzufinden pwa_IV.028 waren (vielleicht sollten dieselben einer Umarbeitung unterworfen pwa_IV.029 werden), so musste die Lücke so gut als möglich aus pwa_IV.030 einigen, freilich nicht stenographischen Collegienheften ergänzt pwa_IV.031 werden.
pwa_IV.032 Seine theoretischen Erörterungen pflegte Wackernagel durch pwa_IV.033 Mittheilung zahlreicher Proben und Musterstücke zu beleben, pwa_IV.034 von denen er die meisten dem mit Rücksicht auf diese Vorlesungen pwa_IV.035 entworfenen Deutschen Lesebuch (LB.) entnahm. Beim pwa_IV.036 Drucke konnte von einer Einreihung dieser begründenden Belege
pwa_IV.001 entschliessen können; aber auch so, wie es nun vorliegt, wird pwa_IV.002 mannigfache Belehrung und Anregung von ihm ausgehn, und von pwa_IV.003 den vielen Schülern des Verfassers wird es nun gewiss Manchen pwa_IV.004 freuen, mit reiferer Einsicht und klarerem Verständnisse gedruckt pwa_IV.005 lesen zu können, was er in jüngeren Jahren mit Begeisterung aus pwa_IV.006 dem Munde des verehrten Lehrers gehört hatte.
pwa_IV.007 Ueber mein Verfahren bei der Herausgabe habe ich Folgendes pwa_IV.008 zu bemerken. Die Grundlage bildete das Manuscript des pwa_IV.009 Verfassers, dessen getreue Wiedergabe ich mir durchweg zur pwa_IV.010 Pflicht gemacht habe. Die Zusätze und verbessernden Randbemerkungen, pwa_IV.011 die im Laufe von drei Jahrzehenden zu einer pwa_IV.012 bedeutenden Zahl anwuchsen, sind nach Wackernagels Andeutungen pwa_IV.013 mit behutsamer Schonung in den ursprünglichen Text eingereiht, pwa_IV.014 und auch die häufigen Bleistiftnotizen, deren Entzifferung pwa_IV.015 nicht immer leicht war, habe ich nach Kräften zu verwerthen pwa_IV.016 gesucht. An manchen Stellen, wo die Gedanken mehr nur angedeutet pwa_IV.017 als stilistisch ausgeführt waren, und wo sich statt vollständiger pwa_IV.018 Sätze nur einzelne bezeichnende Worte fanden, wurde pwa_IV.019 ergänzt, was der Satzbau und der Zusammenhang durchaus zu pwa_IV.020 fordern schienen. Ebenso glaubte ich die Eintheilung in Hauptabschnitte pwa_IV.021 und Capitel consequenter durchführen zu sollen, als es pwa_IV.022 in der Handschrift des Verfassers der Fall ist. Sonst aber habe pwa_IV.023 ich mich jeglicher eigenen Zuthaten enthalten.
pwa_IV.024 Am Schlusse des Capitels, das vom Stil des Verstandes handelt pwa_IV.025 (S. 363–368), fehlt im Manuscript derjenige Abschnitt, pwa_IV.026 in welchem vom Rhythmus der Perioden die Rede ist. Da die pwa_IV.027 betreffenden Blätter im Nachlasse des Verfassers nicht aufzufinden pwa_IV.028 waren (vielleicht sollten dieselben einer Umarbeitung unterworfen pwa_IV.029 werden), so musste die Lücke so gut als möglich aus pwa_IV.030 einigen, freilich nicht stenographischen Collegienheften ergänzt pwa_IV.031 werden.
pwa_IV.032 Seine theoretischen Erörterungen pflegte Wackernagel durch pwa_IV.033 Mittheilung zahlreicher Proben und Musterstücke zu beleben, pwa_IV.034 von denen er die meisten dem mit Rücksicht auf diese Vorlesungen pwa_IV.035 entworfenen Deutschen Lesebuch (LB.) entnahm. Beim pwa_IV.036 Drucke konnte von einer Einreihung dieser begründenden Belege
<TEI><text><front><divtype="preface"n="1"><p><hirendition="#i"><pbfacs="#f0010"n="RIV"/><lbn="pwa_IV.001"/>
entschliessen können; aber auch so, wie es nun vorliegt, wird <lbn="pwa_IV.002"/>
mannigfache Belehrung und Anregung von ihm ausgehn, und von <lbn="pwa_IV.003"/>
den vielen Schülern des Verfassers wird es nun gewiss Manchen <lbn="pwa_IV.004"/>
freuen, mit reiferer Einsicht und klarerem Verständnisse gedruckt <lbn="pwa_IV.005"/>
lesen zu können, was er in jüngeren Jahren mit Begeisterung aus <lbn="pwa_IV.006"/>
dem Munde des verehrten Lehrers gehört hatte.</hi></p><p><lbn="pwa_IV.007"/><hirendition="#i">Ueber mein Verfahren bei der Herausgabe habe ich Folgendes <lbn="pwa_IV.008"/>
zu bemerken. Die Grundlage bildete das Manuscript des <lbn="pwa_IV.009"/>
Verfassers, dessen getreue Wiedergabe ich mir durchweg zur <lbn="pwa_IV.010"/>
Pflicht gemacht habe. Die Zusätze und verbessernden Randbemerkungen, <lbn="pwa_IV.011"/>
die im Laufe von drei Jahrzehenden zu einer <lbn="pwa_IV.012"/>
bedeutenden Zahl anwuchsen, sind nach Wackernagels Andeutungen <lbn="pwa_IV.013"/>
mit behutsamer Schonung in den ursprünglichen Text eingereiht, <lbn="pwa_IV.014"/>
und auch die häufigen Bleistiftnotizen, deren Entzifferung <lbn="pwa_IV.015"/>
nicht immer leicht war, habe ich nach Kräften zu verwerthen <lbn="pwa_IV.016"/>
gesucht. An manchen Stellen, wo die Gedanken mehr nur angedeutet <lbn="pwa_IV.017"/>
als stilistisch ausgeführt waren, und wo sich statt vollständiger <lbn="pwa_IV.018"/>
Sätze nur einzelne bezeichnende Worte fanden, wurde <lbn="pwa_IV.019"/>
ergänzt, was der Satzbau und der Zusammenhang durchaus zu <lbn="pwa_IV.020"/>
fordern schienen. Ebenso glaubte ich die Eintheilung in Hauptabschnitte <lbn="pwa_IV.021"/>
und Capitel consequenter durchführen zu sollen, als es <lbn="pwa_IV.022"/>
in der Handschrift des Verfassers der Fall ist. Sonst aber habe <lbn="pwa_IV.023"/>
ich mich jeglicher eigenen Zuthaten enthalten.</hi></p><p><lbn="pwa_IV.024"/><hirendition="#i">Am Schlusse des Capitels, das vom Stil des Verstandes handelt <lbn="pwa_IV.025"/>
(S. 363–368), fehlt im Manuscript derjenige Abschnitt, <lbn="pwa_IV.026"/>
in welchem vom Rhythmus der Perioden die Rede ist. Da die <lbn="pwa_IV.027"/>
betreffenden Blätter im Nachlasse des Verfassers nicht aufzufinden <lbn="pwa_IV.028"/>
waren (vielleicht sollten dieselben einer Umarbeitung unterworfen <lbn="pwa_IV.029"/>
werden), so musste die Lücke so gut als möglich aus <lbn="pwa_IV.030"/>
einigen, freilich nicht stenographischen Collegienheften ergänzt <lbn="pwa_IV.031"/>
werden.</hi></p><p><lbn="pwa_IV.032"/><hirendition="#i">Seine theoretischen Erörterungen pflegte Wackernagel durch <lbn="pwa_IV.033"/>
Mittheilung zahlreicher Proben und Musterstücke zu beleben, <lbn="pwa_IV.034"/>
von denen er die meisten dem mit Rücksicht auf diese Vorlesungen <lbn="pwa_IV.035"/>
entworfenen Deutschen Lesebuch (LB.) entnahm. Beim <lbn="pwa_IV.036"/>
Drucke konnte von einer Einreihung dieser begründenden Belege
</hi></p></div></front></text></TEI>
[RIV/0010]
pwa_IV.001
entschliessen können; aber auch so, wie es nun vorliegt, wird pwa_IV.002
mannigfache Belehrung und Anregung von ihm ausgehn, und von pwa_IV.003
den vielen Schülern des Verfassers wird es nun gewiss Manchen pwa_IV.004
freuen, mit reiferer Einsicht und klarerem Verständnisse gedruckt pwa_IV.005
lesen zu können, was er in jüngeren Jahren mit Begeisterung aus pwa_IV.006
dem Munde des verehrten Lehrers gehört hatte.
pwa_IV.007
Ueber mein Verfahren bei der Herausgabe habe ich Folgendes pwa_IV.008
zu bemerken. Die Grundlage bildete das Manuscript des pwa_IV.009
Verfassers, dessen getreue Wiedergabe ich mir durchweg zur pwa_IV.010
Pflicht gemacht habe. Die Zusätze und verbessernden Randbemerkungen, pwa_IV.011
die im Laufe von drei Jahrzehenden zu einer pwa_IV.012
bedeutenden Zahl anwuchsen, sind nach Wackernagels Andeutungen pwa_IV.013
mit behutsamer Schonung in den ursprünglichen Text eingereiht, pwa_IV.014
und auch die häufigen Bleistiftnotizen, deren Entzifferung pwa_IV.015
nicht immer leicht war, habe ich nach Kräften zu verwerthen pwa_IV.016
gesucht. An manchen Stellen, wo die Gedanken mehr nur angedeutet pwa_IV.017
als stilistisch ausgeführt waren, und wo sich statt vollständiger pwa_IV.018
Sätze nur einzelne bezeichnende Worte fanden, wurde pwa_IV.019
ergänzt, was der Satzbau und der Zusammenhang durchaus zu pwa_IV.020
fordern schienen. Ebenso glaubte ich die Eintheilung in Hauptabschnitte pwa_IV.021
und Capitel consequenter durchführen zu sollen, als es pwa_IV.022
in der Handschrift des Verfassers der Fall ist. Sonst aber habe pwa_IV.023
ich mich jeglicher eigenen Zuthaten enthalten.
pwa_IV.024
Am Schlusse des Capitels, das vom Stil des Verstandes handelt pwa_IV.025
(S. 363–368), fehlt im Manuscript derjenige Abschnitt, pwa_IV.026
in welchem vom Rhythmus der Perioden die Rede ist. Da die pwa_IV.027
betreffenden Blätter im Nachlasse des Verfassers nicht aufzufinden pwa_IV.028
waren (vielleicht sollten dieselben einer Umarbeitung unterworfen pwa_IV.029
werden), so musste die Lücke so gut als möglich aus pwa_IV.030
einigen, freilich nicht stenographischen Collegienheften ergänzt pwa_IV.031
werden.
pwa_IV.032
Seine theoretischen Erörterungen pflegte Wackernagel durch pwa_IV.033
Mittheilung zahlreicher Proben und Musterstücke zu beleben, pwa_IV.034
von denen er die meisten dem mit Rücksicht auf diese Vorlesungen pwa_IV.035
entworfenen Deutschen Lesebuch (LB.) entnahm. Beim pwa_IV.036
Drucke konnte von einer Einreihung dieser begründenden Belege
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Technische Universität Darmstadt, Universität Stuttgart: Bereitstellung der Scan-Digitalisate und der Texttranskription.
(2015-09-30T09:54:39Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
TextGrid/DARIAH-DE: Langfristige Bereitstellung der TextGrid/DARIAH-DE-Repository-Ausgabe
Stefan Alscher: Bearbeitung der digitalen Edition - Annotation des Metaphernbegriffs
Hans-Werner Bartz: Bearbeitung der digitalen Edition - Tustep-Unterstützung
Michael Bender: Bearbeitung der digitalen Edition - Koordination, Konzeption (Korpusaufbau, Annotationsschema, Workflow, Publikationsformen), Annotation des Metaphernbegriffs, XML-Auszeichnung)
Leonie Blumenschein: Bearbeitung der digitalen Edition - XML-Auszeichnung
David Glück: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung, Annotation des Metaphernbegriffs, XSL+JavaScript
Constanze Hahn: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung
Philipp Hegel: Bearbeitung der digitalen Edition - XML/XSL/CSS-Unterstützung
Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination
Sandra Richter: ePoetics-Projekt-Koordination
Weitere Informationen:
Bogensignaturen: keine Angabe;
Druckfehler: keine Angabe;
fremdsprachliches Material: gekennzeichnet;
Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;
Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage;
i/j in Fraktur: wie Vorlage;
I/J in Fraktur: wie Vorlage;
Kolumnentitel: nicht übernommen;
Kustoden: nicht übernommen;
langes s (ſ): wie Vorlage;
Normalisierungen: keine;
rundes r (ꝛ): wie Vorlage;
Seitenumbrüche markiert: ja;
Silbentrennung: nicht übernommen;
u/v bzw. U/V: wie Vorlage;
Vokale mit übergest. e: wie Vorlage;
Vollständigkeit: vollständig erfasst;
Zeichensetzung: wie Vorlage;
Zeilenumbrüche markiert: ja;
Wackernagel, Wilhelm: Poetik, Rhetorik und Stilistik: Academische Vorlesungen. Hrsg. v. L. Sieber. Halle, 1873, S. RIV. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wackernagel_poetik_1873/10>, abgerufen am 19.04.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.