Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Voß, Johann Heinrich: Luise. Ein ländliches Gedicht in 3 Idyllen. Königsberg, 1795.

Bild:
<< vorherige Seite
ANMERKUNGEN
V. 144. Lüder vom Küchengarten.
V. 150. Brückners Predigten für Unge-
lehrte
.
V. 174. Wegbirschen, wegschiessen.
V. 175. Ziemer, das Rückenstück, besonders
das hintere. Wir kennen dies Wort nur ge-
schlechtlos; bei Adelung ist es männlich
.
V. 195. Kaftan, ein langer und weiter Ober-
rock der Morgenländer
.
V. 207. Sich sputen, eilen; vom niedersäch-
sischen
spoden, im Englischen speed. Geschwin-
digkeit und Glück im Ausführen heisst
Spood;
wovon spodig, betriebsam. Das griechische spoude
stammt aus der selbigen Wurzel der gemeinsa-
men Ursprache
.
V. 215. Harken, rechen.
V. 240. Gelten für betreffen erfodert den
vierten Fall:
es gilt mein Leben, es gilt mich.
Ein anderes ist: die Entschuldigung gilt mir,
statt, ich lasse sie gelten. Unsere besten Schrift-
steller erwogen diesen Unterschied nicht immer
.
V. 252. Samarie, die lange vorn geschlosse-
ne Amtskleidung der Geistlichen. Ehmals war

ANMERKUNGEN
V. 144. Lüder vom Küchengarten.
V. 150. Brückners Predigten für Unge-
lehrte
.
V. 174. Wegbirſchen, wegſchieſsen.
V. 175. Ziemer, das Rückenſtück, beſonders
das hintere. Wir kennen dies Wort nur ge-
ſchlechtlos; bei Adelung iſt es männlich
.
V. 195. Kaftan, ein langer und weiter Ober-
rock der Morgenländer
.
V. 207. Sich ſputen, eilen; vom niederſäch-
ſiſchen
ſpoden, im Engliſchen speed. Geſchwin-
digkeit und Glück im Ausführen heiſst
Spood;
wovon ſpodig, betriebſam. Das griechiſche σπȣδη
ſtammt aus der ſelbigen Wurzel der gemeinſa-
men Urſprache
.
V. 215. Harken, rechen.
V. 240. Gelten für betreffen erfodert den
vierten Fall:
es gilt mein Leben, es gilt mich.
Ein anderes iſt: die Entſchuldigung gilt mir,
ſtatt, ich laſſe ſie gelten. Unſere beſten Schrift-
ſteller erwogen dieſen Unterſchied nicht immer
.
V. 252. Samarie, die lange vorn geſchloſſe-
ne Amtskleidung der Geiſtlichen. Ehmals war

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0237" n="223"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#g">ANMERKUNGEN</hi> </fw><lb/>
          <list>
            <item>V. 144. Lüder <hi rendition="#i">vom Küchengarten</hi>.</item><lb/>
            <item>V. 150. Brückners <hi rendition="#i">Predigten für Unge-<lb/>
lehrte</hi>.</item><lb/>
            <item>V. 174. Wegbir&#x017F;chen, <hi rendition="#i">weg&#x017F;chie&#x017F;sen</hi>.</item><lb/>
            <item>V. 175. Ziemer, <hi rendition="#i">das Rücken&#x017F;tück, be&#x017F;onders<lb/>
das hintere. Wir kennen dies Wort nur ge-<lb/>
&#x017F;chlechtlos; bei Adelung i&#x017F;t es männlich</hi>.</item><lb/>
            <item>V. 195. Kaftan, <hi rendition="#i">ein langer und weiter Ober-<lb/>
rock der Morgenländer</hi>.</item><lb/>
            <item>V. 207. Sich &#x017F;puten, <hi rendition="#i">eilen; vom nieder&#x017F;äch-<lb/>
&#x017F;i&#x017F;chen</hi> &#x017F;poden, <hi rendition="#i">im Engli&#x017F;chen</hi> <hi rendition="#k">speed</hi>. <hi rendition="#i">Ge&#x017F;chwin-<lb/>
digkeit und Glück im Ausführen hei&#x017F;st</hi> Spood;<lb/><hi rendition="#i">wovon</hi> &#x017F;podig, <hi rendition="#i">betrieb&#x017F;am. Das griechi&#x017F;che &#x03C3;&#x03C0;&#x0223;&#x03B4;&#x03B7;<lb/>
&#x017F;tammt aus der &#x017F;elbigen Wurzel der gemein&#x017F;a-<lb/>
men Ur&#x017F;prache</hi>.</item><lb/>
            <item>V. 215. Harken, <hi rendition="#i">rechen</hi>.</item><lb/>
            <item>V. 240. Gelten <hi rendition="#i">für betreffen erfodert den<lb/>
vierten Fall:</hi> es gilt mein Leben, es gilt mich.<lb/><hi rendition="#i">Ein anderes i&#x017F;t:</hi> die Ent&#x017F;chuldigung gilt mir,<lb/><hi rendition="#i">&#x017F;tatt</hi>, ich la&#x017F;&#x017F;e &#x017F;ie gelten. <hi rendition="#i">Un&#x017F;ere be&#x017F;ten Schrift-<lb/>
&#x017F;teller erwogen die&#x017F;en Unter&#x017F;chied nicht immer</hi>.</item><lb/>
            <item>V. 252. Samarie, <hi rendition="#i">die lange vorn ge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;e-<lb/>
ne Amtskleidung der Gei&#x017F;tlichen. Ehmals war</hi><lb/></item>
          </list>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[223/0237] ANMERKUNGEN V. 144. Lüder vom Küchengarten. V. 150. Brückners Predigten für Unge- lehrte. V. 174. Wegbirſchen, wegſchieſsen. V. 175. Ziemer, das Rückenſtück, beſonders das hintere. Wir kennen dies Wort nur ge- ſchlechtlos; bei Adelung iſt es männlich. V. 195. Kaftan, ein langer und weiter Ober- rock der Morgenländer. V. 207. Sich ſputen, eilen; vom niederſäch- ſiſchen ſpoden, im Engliſchen speed. Geſchwin- digkeit und Glück im Ausführen heiſst Spood; wovon ſpodig, betriebſam. Das griechiſche σπȣδη ſtammt aus der ſelbigen Wurzel der gemeinſa- men Urſprache. V. 215. Harken, rechen. V. 240. Gelten für betreffen erfodert den vierten Fall: es gilt mein Leben, es gilt mich. Ein anderes iſt: die Entſchuldigung gilt mir, ſtatt, ich laſſe ſie gelten. Unſere beſten Schrift- ſteller erwogen dieſen Unterſchied nicht immer. V. 252. Samarie, die lange vorn geſchloſſe- ne Amtskleidung der Geiſtlichen. Ehmals war

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/voss_luise_1795
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/voss_luise_1795/237
Zitationshilfe: Voß, Johann Heinrich: Luise. Ein ländliches Gedicht in 3 Idyllen. Königsberg, 1795, S. 223. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/voss_luise_1795/237>, abgerufen am 23.11.2024.