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Voß, Johann Heinrich: Luise. Ein ländliches Gedicht in 3 Idyllen. Königsberg, 1795.

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LUISE
Als nun scherzend' der fröhliche Zug die
Treppe hinunter 240
Polterte, eilt' aus der Küche Mama zu
sehn, was da wäre.
Voll Verwunderung rief die alte verstän-
dige Hausfrau:
Seht doch in aller Welt! was mir das
mutwillige Kinder
Sind! Juchheien sie nicht, wie die Vöge-
lein, wann sie im Frühling
Nester baun? Nur Geduld! du kömmst
noch früh aus dem Brautkranz 245
Unter die Haube, mein Kind! Dann sizt
man ruhig, und brütet!
Geht nun verständig hinein, Unartige!
dass sich der Vater
Freu', und die gnädige Gräfin, wie schmuck
das Töchterchen aussieht,

LUISE
Als nun ſcherzend’ der fröhliche Zug die
Treppe hinunter 240
Polterte, eilt’ aus der Küche Mama zu
ſehn, was da wäre.
Voll Verwunderung rief die alte verſtän-
dige Hausfrau:
Seht doch in aller Welt! was mir das
mutwillige Kinder
Sind! Juchheien ſie nicht, wie die Vöge-
lein, wann ſie im Frühling
Neſter baun? Nur Geduld! du kömmſt
noch früh aus dem Brautkranz 245
Unter die Haube, mein Kind! Dann ſizt
man ruhig, und brütet!
Geht nun verſtändig hinein, Unartige!
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[146/0160] LUISE Als nun ſcherzend’ der fröhliche Zug die Treppe hinunter 240 Polterte, eilt’ aus der Küche Mama zu ſehn, was da wäre. Voll Verwunderung rief die alte verſtän- dige Hausfrau: Seht doch in aller Welt! was mir das mutwillige Kinder Sind! Juchheien ſie nicht, wie die Vöge- lein, wann ſie im Frühling Neſter baun? Nur Geduld! du kömmſt noch früh aus dem Brautkranz 245 Unter die Haube, mein Kind! Dann ſizt man ruhig, und brütet! Geht nun verſtändig hinein, Unartige! daſs ſich der Vater Freu’, und die gnädige Gräfin, wie ſchmuck das Töchterchen ausſieht,

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Zitationshilfe: Voß, Johann Heinrich: Luise. Ein ländliches Gedicht in 3 Idyllen. Königsberg, 1795, S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/voss_luise_1795/160>, abgerufen am 07.10.2024.