Voß, Johann Heinrich: Luise. Ein ländliches Gedicht in 3 Idyllen. Königsberg, 1795.LUISE DRITTE IDYLLE DER BRAUTABEND Wer den redlichen Pfarrer von Grünau LUISE DRITTE IDYLLE DER BRAUTABEND Wer den redlichen Pfarrer von Grünau <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0133"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#g">LUISE<lb/> DRITTE IDYLLE<lb/> DER BRAUTABEND</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">W</hi>er den redlichen Pfarrer von Grünau<lb/> neulich beſucht hat,<lb/> Kennt die geräumige Stube, wo ſonſt ein<lb/> thönernes Eſtrich<lb/> Schreckt’, und ein luftiger groſser Kamien,<lb/> rundſcheibige Fenſter,<lb/> Blind vor Alter und Rauch, voll farbiger<lb/> Wapen der Vorzeit,<lb/> Auch altfränkiſche Thüren, und mancher<lb/> beſchimmelte Wandſchrank. <lb n="5"/> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0133]
LUISE
DRITTE IDYLLE
DER BRAUTABEND
Wer den redlichen Pfarrer von Grünau
neulich beſucht hat,
Kennt die geräumige Stube, wo ſonſt ein
thönernes Eſtrich
Schreckt’, und ein luftiger groſser Kamien,
rundſcheibige Fenſter,
Blind vor Alter und Rauch, voll farbiger
Wapen der Vorzeit,
Auch altfränkiſche Thüren, und mancher
beſchimmelte Wandſchrank. 5
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