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Voß, Julius von: Ini. Ein Roman aus dem ein und zwanzigsten Jahrhundert. Berlin, 1810.

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alten Morgenland Roms, das herrliche Klein-
Asien, Sirien, dringe zum Euphrat vor, ja
bemächtige dich aller Lande, denen einst Cirus
gebot. Ich will dir in deinen Eroberungen
treulich beistehn. Schon ist dein Asien dem um¬
fange nach, größer als mein Gebiet, wie viel
reichere fruchtbarere Provinzen kannst du ihm
noch zugesellen.

Die Kühnheit des Plans gefiel dem Monar¬
chen aus dem Hause Romanow. Da kamen von
den Strömen Obi, Lena, Jenisei, von den
Seen Aral, Telegul, Baikal, von den Altanischen
und Sajanischen Gebirgen streitbare Krieger.
Turalinzen, Kirgisen, Teleuten, Abinzen, Tschu¬
limische und Werchotomekische Tatarn strömten
über den Kaukasus, Hülfsvölker aus den stolzen
Spaniern, den ehrgeizigen Franken, den markig¬
ten Germanen, den feurigen Polen, den schlauen
Italiern und andern Nationen zusammen ge¬
bracht, drangen über die Meerenge Constan¬
tinopel vor oder landeten an den Küsten von
Sirien.

Tapfer vertheidigten sich die Anhänger der
Religion Muhameds. Doch Uneinigkeit theilte
ihre Kraft, sie waren der überlegenen Kunst

alten Morgenland Roms, das herrliche Klein-
Aſien, Sirien, dringe zum Euphrat vor, ja
bemaͤchtige dich aller Lande, denen einſt Cirus
gebot. Ich will dir in deinen Eroberungen
treulich beiſtehn. Schon iſt dein Aſien dem um¬
fange nach, groͤßer als mein Gebiet, wie viel
reichere fruchtbarere Provinzen kannſt du ihm
noch zugeſellen.

Die Kuͤhnheit des Plans gefiel dem Monar¬
chen aus dem Hauſe Romanow. Da kamen von
den Stroͤmen Obi, Lena, Jeniſei, von den
Seen Aral, Telegul, Baikal, von den Altaniſchen
und Sajaniſchen Gebirgen ſtreitbare Krieger.
Turalinzen, Kirgiſen, Teleuten, Abinzen, Tſchu¬
limiſche und Werchotomekiſche Tatarn ſtroͤmten
uͤber den Kaukaſus, Huͤlfsvoͤlker aus den ſtolzen
Spaniern, den ehrgeizigen Franken, den markig¬
ten Germanen, den feurigen Polen, den ſchlauen
Italiern und andern Nationen zuſammen ge¬
bracht, drangen uͤber die Meerenge Conſtan¬
tinopel vor oder landeten an den Kuͤſten von
Sirien.

Tapfer vertheidigten ſich die Anhaͤnger der
Religion Muhameds. Doch Uneinigkeit theilte
ihre Kraft, ſie waren der uͤberlegenen Kunſt

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[44/0056] alten Morgenland Roms, das herrliche Klein- Aſien, Sirien, dringe zum Euphrat vor, ja bemaͤchtige dich aller Lande, denen einſt Cirus gebot. Ich will dir in deinen Eroberungen treulich beiſtehn. Schon iſt dein Aſien dem um¬ fange nach, groͤßer als mein Gebiet, wie viel reichere fruchtbarere Provinzen kannſt du ihm noch zugeſellen. Die Kuͤhnheit des Plans gefiel dem Monar¬ chen aus dem Hauſe Romanow. Da kamen von den Stroͤmen Obi, Lena, Jeniſei, von den Seen Aral, Telegul, Baikal, von den Altaniſchen und Sajaniſchen Gebirgen ſtreitbare Krieger. Turalinzen, Kirgiſen, Teleuten, Abinzen, Tſchu¬ limiſche und Werchotomekiſche Tatarn ſtroͤmten uͤber den Kaukaſus, Huͤlfsvoͤlker aus den ſtolzen Spaniern, den ehrgeizigen Franken, den markig¬ ten Germanen, den feurigen Polen, den ſchlauen Italiern und andern Nationen zuſammen ge¬ bracht, drangen uͤber die Meerenge Conſtan¬ tinopel vor oder landeten an den Kuͤſten von Sirien. Tapfer vertheidigten ſich die Anhaͤnger der Religion Muhameds. Doch Uneinigkeit theilte ihre Kraft, ſie waren der uͤberlegenen Kunſt

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Zitationshilfe: Voß, Julius von: Ini. Ein Roman aus dem ein und zwanzigsten Jahrhundert. Berlin, 1810, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/voss_ini_1810/56>, abgerufen am 22.11.2024.