So war er denn verlassen, am Eispol verlassen, in tiefer, grimmiger Nacht; um ihn die Oede der kalten Wüstenei, nichts ihm winkend, als Tod. Grausame Gefährten!
Ach! rief er aus, noch hab' ich selten mit dem Schicksal gekämpft. Mein Leben lächelte froh, die Kriegsgefahr nahte blos, mich mit edlem Ruhm zu schmücken, die Liebe erhob mich über das Leben; doch nun, nun schlagen die Gewitter desto zorniger über mich zusammen. Hier retten nicht Muth noch Kraft, hier muß ich enden! o Ini, Ini!
Doch sollte abermal ein Dolch in das gequälte Herz sinken. Indem er seine Klagen laut hinaus¬ weinte in die starre Luft, um den Schlitten irrend die Hände blutig rang, sah er in einiger
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Fuͤnftes Buͤchlein.
Guidos Einſamkeit.
So war er denn verlaſſen, am Eispol verlaſſen, in tiefer, grimmiger Nacht; um ihn die Oede der kalten Wuͤſtenei, nichts ihm winkend, als Tod. Grauſame Gefaͤhrten!
Ach! rief er aus, noch hab' ich ſelten mit dem Schickſal gekaͤmpft. Mein Leben laͤchelte froh, die Kriegsgefahr nahte blos, mich mit edlem Ruhm zu ſchmuͤcken, die Liebe erhob mich uͤber das Leben; doch nun, nun ſchlagen die Gewitter deſto zorniger uͤber mich zuſammen. Hier retten nicht Muth noch Kraft, hier muß ich enden! o Ini, Ini!
Doch ſollte abermal ein Dolch in das gequaͤlte Herz ſinken. Indem er ſeine Klagen laut hinaus¬ weinte in die ſtarre Luft, um den Schlitten irrend die Haͤnde blutig rang, ſah er in einiger
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Fuͤnftes Buͤchlein.
Guidos Einſamkeit.
So war er denn verlaſſen, am Eispol verlaſſen,
in tiefer, grimmiger Nacht; um ihn die Oede
der kalten Wuͤſtenei, nichts ihm winkend, als
Tod. Grauſame Gefaͤhrten!
Ach! rief er aus, noch hab' ich ſelten mit
dem Schickſal gekaͤmpft. Mein Leben laͤchelte
froh, die Kriegsgefahr nahte blos, mich mit
edlem Ruhm zu ſchmuͤcken, die Liebe erhob
mich uͤber das Leben; doch nun, nun ſchlagen
die Gewitter deſto zorniger uͤber mich zuſammen.
Hier retten nicht Muth noch Kraft, hier muß
ich enden! o Ini, Ini!
Doch ſollte abermal ein Dolch in das gequaͤlte
Herz ſinken. Indem er ſeine Klagen laut hinaus¬
weinte in die ſtarre Luft, um den Schlitten
irrend die Haͤnde blutig rang, ſah er in einiger
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Voß, Julius von: Ini. Ein Roman aus dem ein und zwanzigsten Jahrhundert. Berlin, 1810, S. 321. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/voss_ini_1810/333>, abgerufen am 21.11.2024.
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