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Voß, Julius von: Ini. Ein Roman aus dem ein und zwanzigsten Jahrhundert. Berlin, 1810.

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lichen Garten, wo das alte Eden nachgeahmt
war und in der That Milch und Honig in Bä¬
chen floß. Es gab aber auch Teiche von Port¬
wein, Rum, Punsch, auf denen man in Nachen
aus buntfarbigen Konchilienschalen oder edlen
Metallen fuhr, Bäume von denen man leckere
Konfituren pflückte, gebratene Vögel die in der
Luft flogen (sie waren mit brennbarer Luft ge¬
füllt), gespickte Haasen, die umherliefen (eben
so in Bewegung gesetzt), Puddings, Roßbeef¬
stücke, Hammern, Austern, Bifsteeks von gro¬
ßem Umfang, die Pilzen gleich aus der Erde
wuchsen, (denn die Küche hatte unterirdische
Gänge). Bisweilen regnete es Limonade, ha¬
gelte Zuckerwerk oder fror süßes Pistazien¬
eis. Der Eintritt in diesen Garten kostete
aber, nach altem Münzfuß gerechnet, Hundert
Guineen.

Auch hatte ein neuer Graham ein himmli¬
sches Bett aufgeschlagen. Wer nun die Beschrei¬
bung davon lesen wollte, mußte so viel zahlen,
als für den Eintritt in jenen Lustgarten, dane¬
ben einen Eid schwören, nicht auszuplaudern.
Guido las, ward von den Vorstellungen unend¬
lich zauberisch ergriffen. Der Lehrer sagte:

lichen Garten, wo das alte Eden nachgeahmt
war und in der That Milch und Honig in Baͤ¬
chen floß. Es gab aber auch Teiche von Port¬
wein, Rum, Punſch, auf denen man in Nachen
aus buntfarbigen Konchilienſchalen oder edlen
Metallen fuhr, Baͤume von denen man leckere
Konfituren pfluͤckte, gebratene Voͤgel die in der
Luft flogen (ſie waren mit brennbarer Luft ge¬
fuͤllt), geſpickte Haaſen, die umherliefen (eben
ſo in Bewegung geſetzt), Puddings, Roßbeef¬
ſtuͤcke, Hammern, Auſtern, Bifſteeks von gro¬
ßem Umfang, die Pilzen gleich aus der Erde
wuchſen, (denn die Kuͤche hatte unterirdiſche
Gaͤnge). Bisweilen regnete es Limonade, ha¬
gelte Zuckerwerk oder fror ſuͤßes Piſtazien¬
eis. Der Eintritt in dieſen Garten koſtete
aber, nach altem Muͤnzfuß gerechnet, Hundert
Guineen.

Auch hatte ein neuer Graham ein himmli¬
ſches Bett aufgeſchlagen. Wer nun die Beſchrei¬
bung davon leſen wollte, mußte ſo viel zahlen,
als fuͤr den Eintritt in jenen Luſtgarten, dane¬
ben einen Eid ſchwoͤren, nicht auszuplaudern.
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lich zauberiſch ergriffen. Der Lehrer ſagte:

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[276/0288] lichen Garten, wo das alte Eden nachgeahmt war und in der That Milch und Honig in Baͤ¬ chen floß. Es gab aber auch Teiche von Port¬ wein, Rum, Punſch, auf denen man in Nachen aus buntfarbigen Konchilienſchalen oder edlen Metallen fuhr, Baͤume von denen man leckere Konfituren pfluͤckte, gebratene Voͤgel die in der Luft flogen (ſie waren mit brennbarer Luft ge¬ fuͤllt), geſpickte Haaſen, die umherliefen (eben ſo in Bewegung geſetzt), Puddings, Roßbeef¬ ſtuͤcke, Hammern, Auſtern, Bifſteeks von gro¬ ßem Umfang, die Pilzen gleich aus der Erde wuchſen, (denn die Kuͤche hatte unterirdiſche Gaͤnge). Bisweilen regnete es Limonade, ha¬ gelte Zuckerwerk oder fror ſuͤßes Piſtazien¬ eis. Der Eintritt in dieſen Garten koſtete aber, nach altem Muͤnzfuß gerechnet, Hundert Guineen. Auch hatte ein neuer Graham ein himmli¬ ſches Bett aufgeſchlagen. Wer nun die Beſchrei¬ bung davon leſen wollte, mußte ſo viel zahlen, als fuͤr den Eintritt in jenen Luſtgarten, dane¬ ben einen Eid ſchwoͤren, nicht auszuplaudern. Guido las, ward von den Vorſtellungen unend¬ lich zauberiſch ergriffen. Der Lehrer ſagte:

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Zitationshilfe: Voß, Julius von: Ini. Ein Roman aus dem ein und zwanzigsten Jahrhundert. Berlin, 1810, S. 276. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/voss_ini_1810/288>, abgerufen am 22.11.2024.