eine Miethe, die den zu findenden Bequemlich¬ keiten angemessen war.
Guido fragte: Wie ist es möglich, Unter¬ nehmungen der Art zu wagen?
Wirkungen des Reichthums, antwortete der Lehrer. Das ewige Zuströmen der Fremden nach dieser Stadt, bringt so viel Geld hinein, und sie sendet es wieder in die Ferne, um das alles her¬ beizuschaffen, was die Fremden ferner anreitzen kann. Es prangen mehrere Gebäude der Art, und selten stehen sie leer, weil es vermögende Wan¬ derer genug giebt. In den vergangenen Jahr¬ hunderten wären Erscheinungen der Art unmög¬ lich gewesen, weil man da weder Freiheit, noch Thätigkeit, noch Kenntniß genug, über den be¬ weglichen Umlauf der Reichthümer, und ihre Vermehrung der Erzeugnisse während ihrem schnellen Wirbel, hatte. Damals gab es wenige Reiche und unerhört viel Armuth. Jetzt sieht man Jene in großer Zahl und diese ist meistens verschwunden. Große Entwürfe im Handel oder anderer Art, klug und glücklich ausgeführt, be¬ reichern um so leichter, da sie auf den allgemei¬ nen Wohlstand berechnet sind. Damit aber den¬ noch, nicht wenige Familien zuletzt so viel wu¬
eine Miethe, die den zu findenden Bequemlich¬ keiten angemeſſen war.
Guido fragte: Wie iſt es moͤglich, Unter¬ nehmungen der Art zu wagen?
Wirkungen des Reichthums, antwortete der Lehrer. Das ewige Zuſtroͤmen der Fremden nach dieſer Stadt, bringt ſo viel Geld hinein, und ſie ſendet es wieder in die Ferne, um das alles her¬ beizuſchaffen, was die Fremden ferner anreitzen kann. Es prangen mehrere Gebaͤude der Art, und ſelten ſtehen ſie leer, weil es vermoͤgende Wan¬ derer genug giebt. In den vergangenen Jahr¬ hunderten waͤren Erſcheinungen der Art unmoͤg¬ lich geweſen, weil man da weder Freiheit, noch Thaͤtigkeit, noch Kenntniß genug, uͤber den be¬ weglichen Umlauf der Reichthuͤmer, und ihre Vermehrung der Erzeugniſſe waͤhrend ihrem ſchnellen Wirbel, hatte. Damals gab es wenige Reiche und unerhoͤrt viel Armuth. Jetzt ſieht man Jene in großer Zahl und dieſe iſt meiſtens verſchwunden. Große Entwuͤrfe im Handel oder anderer Art, klug und gluͤcklich ausgefuͤhrt, be¬ reichern um ſo leichter, da ſie auf den allgemei¬ nen Wohlſtand berechnet ſind. Damit aber den¬ noch, nicht wenige Familien zuletzt ſo viel wu¬
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eine Miethe, die den zu findenden Bequemlich¬
keiten angemeſſen war.
Guido fragte: Wie iſt es moͤglich, Unter¬
nehmungen der Art zu wagen?
Wirkungen des Reichthums, antwortete der
Lehrer. Das ewige Zuſtroͤmen der Fremden nach
dieſer Stadt, bringt ſo viel Geld hinein, und ſie
ſendet es wieder in die Ferne, um das alles her¬
beizuſchaffen, was die Fremden ferner anreitzen
kann. Es prangen mehrere Gebaͤude der Art, und
ſelten ſtehen ſie leer, weil es vermoͤgende Wan¬
derer genug giebt. In den vergangenen Jahr¬
hunderten waͤren Erſcheinungen der Art unmoͤg¬
lich geweſen, weil man da weder Freiheit, noch
Thaͤtigkeit, noch Kenntniß genug, uͤber den be¬
weglichen Umlauf der Reichthuͤmer, und ihre
Vermehrung der Erzeugniſſe waͤhrend ihrem
ſchnellen Wirbel, hatte. Damals gab es wenige
Reiche und unerhoͤrt viel Armuth. Jetzt ſieht
man Jene in großer Zahl und dieſe iſt meiſtens
verſchwunden. Große Entwuͤrfe im Handel oder
anderer Art, klug und gluͤcklich ausgefuͤhrt, be¬
reichern um ſo leichter, da ſie auf den allgemei¬
nen Wohlſtand berechnet ſind. Damit aber den¬
noch, nicht wenige Familien zuletzt ſo viel wu¬
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Voß, Julius von: Ini. Ein Roman aus dem ein und zwanzigsten Jahrhundert. Berlin, 1810, S. 246. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/voss_ini_1810/258>, abgerufen am 25.11.2024.
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