wird, und wo man die jährliche Meerabnahme nach unbezweifelten Erfahrungen berechnen lernte, wird nach einigen Jahrhunderten, ohne das im achtzehnten einst gefundene Polinesien, ein un¬ geheurer neuer Erdtheil, aus dem stillen Ozean, westlich von Amerika, treten. Die unter dem Meere hinstreifenden Parallel- und Meridian- Gebirge verbreiteten hierüber schon in alten Zei¬ ten Licht, jetzt hat man ihren Zusammenhang deutlicher erkannt, und vermag überhaupt aus der Vergangenheit genauer auf die Folge zu schlie¬ ßen, weil sinnige Forscher, ihre Beobachtungen der Nachwelt, ein schätzbares Erbe, vermachten. So ist jetzt unter andern die Insel Owaihi, weit größer an Umfang, als zu der Zeit, wo ein kühner Seefahrer, Cook genannt, sie entdeckte. Die ziemlich großen und hohen Eilande, west¬ lich von Peru, hießen vor Jahrhunderten die niedrigen Inseln, ein Beweis, wie damals die See höher an sie hinaufspülte. Das Senkblei fällt in ihrem Bezirk immer seichter, die Meer¬ moose nehmen zu, die Taucher können dort in der Tiefe mit Leichtigkeit beobachten, und aus allen diesen Umständen läßt sich die Richtigkeit jener Verkündung ahnen. Alle die Inselketten
wird, und wo man die jaͤhrliche Meerabnahme nach unbezweifelten Erfahrungen berechnen lernte, wird nach einigen Jahrhunderten, ohne das im achtzehnten einſt gefundene Polineſien, ein un¬ geheurer neuer Erdtheil, aus dem ſtillen Ozean, weſtlich von Amerika, treten. Die unter dem Meere hinſtreifenden Parallel- und Meridian- Gebirge verbreiteten hieruͤber ſchon in alten Zei¬ ten Licht, jetzt hat man ihren Zuſammenhang deutlicher erkannt, und vermag uͤberhaupt aus der Vergangenheit genauer auf die Folge zu ſchlie¬ ßen, weil ſinnige Forſcher, ihre Beobachtungen der Nachwelt, ein ſchaͤtzbares Erbe, vermachten. So iſt jetzt unter andern die Inſel Owaihi, weit groͤßer an Umfang, als zu der Zeit, wo ein kuͤhner Seefahrer, Cook genannt, ſie entdeckte. Die ziemlich großen und hohen Eilande, weſt¬ lich von Peru, hießen vor Jahrhunderten die niedrigen Inſeln, ein Beweis, wie damals die See hoͤher an ſie hinaufſpuͤlte. Das Senkblei faͤllt in ihrem Bezirk immer ſeichter, die Meer¬ mooſe nehmen zu, die Taucher koͤnnen dort in der Tiefe mit Leichtigkeit beobachten, und aus allen dieſen Umſtaͤnden laͤßt ſich die Richtigkeit jener Verkuͤndung ahnen. Alle die Inſelketten
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wird, und wo man die jaͤhrliche Meerabnahme
nach unbezweifelten Erfahrungen berechnen lernte,
wird nach einigen Jahrhunderten, ohne das im
achtzehnten einſt gefundene Polineſien, ein un¬
geheurer neuer Erdtheil, aus dem ſtillen Ozean,
weſtlich von Amerika, treten. Die unter dem
Meere hinſtreifenden Parallel- und Meridian-
Gebirge verbreiteten hieruͤber ſchon in alten Zei¬
ten Licht, jetzt hat man ihren Zuſammenhang
deutlicher erkannt, und vermag uͤberhaupt aus
der Vergangenheit genauer auf die Folge zu ſchlie¬
ßen, weil ſinnige Forſcher, ihre Beobachtungen
der Nachwelt, ein ſchaͤtzbares Erbe, vermachten.
So iſt jetzt unter andern die Inſel Owaihi, weit
groͤßer an Umfang, als zu der Zeit, wo ein
kuͤhner Seefahrer, Cook genannt, ſie entdeckte.
Die ziemlich großen und hohen Eilande, weſt¬
lich von Peru, hießen vor Jahrhunderten die
niedrigen Inſeln, ein Beweis, wie damals die
See hoͤher an ſie hinaufſpuͤlte. Das Senkblei
faͤllt in ihrem Bezirk immer ſeichter, die Meer¬
mooſe nehmen zu, die Taucher koͤnnen dort in
der Tiefe mit Leichtigkeit beobachten, und aus
allen dieſen Umſtaͤnden laͤßt ſich die Richtigkeit
jener Verkuͤndung ahnen. Alle die Inſelketten
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Voß, Julius von: Ini. Ein Roman aus dem ein und zwanzigsten Jahrhundert. Berlin, 1810, S. 168. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/voss_ini_1810/180>, abgerufen am 22.11.2024.
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