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Voß, Julius von: Ini. Ein Roman aus dem ein und zwanzigsten Jahrhundert. Berlin, 1810.

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an Heldenthum, verbunden mit dem entzücken¬
den, verklärenden an dich, werden mir endlich
die Gestalt vollenden, welche deiner allein werth
sein kann.

Sie antwortete: Gehe nicht leicht hin über
das Schwere. Sorge und wache. Liebe stärke
dich!

Der Seegen einer Geliebten hat immer wun¬
derbare Einwirkungen. Jedes Geschäft geht leich¬
ter von dannen, der Genius erwacht, trägt bald
auf den Gipfel des Vorhandenen und läßt hö¬
here Vollkommenheit umfassen.

Guidos nervigte Arme lernten die Kunstgriffe
mit dem scharfen Spaten bald, und führten
Lanze und Schwert mit Geschicklichkeit, sein ge¬
übtes Auge brauchte in wenigen Wochen das
Feuerrohr so fertig, daß er nie sein Ziel fehlte.

Was sollen wir dich lehren, fragten die Ve¬
teranen, dir ist schon alles bekannt, was der
Fußsoldat wissen muß, um zu seinem Haufen zu
gehen.

Guido beruhigte sich aber dabei nicht. Er
hatte nachgedacht, ob man nicht über den Erd¬
wurf feuern könne, ohne das Haupt dem feind¬
lichen Geschoß zum Ziel darzubieten. In der
Optik fand er ein Mittel zu diesem Zweck. Er

an Heldenthum, verbunden mit dem entzuͤcken¬
den, verklaͤrenden an dich, werden mir endlich
die Geſtalt vollenden, welche deiner allein werth
ſein kann.

Sie antwortete: Gehe nicht leicht hin uͤber
das Schwere. Sorge und wache. Liebe ſtaͤrke
dich!

Der Seegen einer Geliebten hat immer wun¬
derbare Einwirkungen. Jedes Geſchaͤft geht leich¬
ter von dannen, der Genius erwacht, traͤgt bald
auf den Gipfel des Vorhandenen und laͤßt hoͤ¬
here Vollkommenheit umfaſſen.

Guidos nervigte Arme lernten die Kunſtgriffe
mit dem ſcharfen Spaten bald, und fuͤhrten
Lanze und Schwert mit Geſchicklichkeit, ſein ge¬
uͤbtes Auge brauchte in wenigen Wochen das
Feuerrohr ſo fertig, daß er nie ſein Ziel fehlte.

Was ſollen wir dich lehren, fragten die Ve¬
teranen, dir iſt ſchon alles bekannt, was der
Fußſoldat wiſſen muß, um zu ſeinem Haufen zu
gehen.

Guido beruhigte ſich aber dabei nicht. Er
hatte nachgedacht, ob man nicht uͤber den Erd¬
wurf feuern koͤnne, ohne das Haupt dem feind¬
lichen Geſchoß zum Ziel darzubieten. In der
Optik fand er ein Mittel zu dieſem Zweck. Er

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[104/0116] an Heldenthum, verbunden mit dem entzuͤcken¬ den, verklaͤrenden an dich, werden mir endlich die Geſtalt vollenden, welche deiner allein werth ſein kann. Sie antwortete: Gehe nicht leicht hin uͤber das Schwere. Sorge und wache. Liebe ſtaͤrke dich! Der Seegen einer Geliebten hat immer wun¬ derbare Einwirkungen. Jedes Geſchaͤft geht leich¬ ter von dannen, der Genius erwacht, traͤgt bald auf den Gipfel des Vorhandenen und laͤßt hoͤ¬ here Vollkommenheit umfaſſen. Guidos nervigte Arme lernten die Kunſtgriffe mit dem ſcharfen Spaten bald, und fuͤhrten Lanze und Schwert mit Geſchicklichkeit, ſein ge¬ uͤbtes Auge brauchte in wenigen Wochen das Feuerrohr ſo fertig, daß er nie ſein Ziel fehlte. Was ſollen wir dich lehren, fragten die Ve¬ teranen, dir iſt ſchon alles bekannt, was der Fußſoldat wiſſen muß, um zu ſeinem Haufen zu gehen. Guido beruhigte ſich aber dabei nicht. Er hatte nachgedacht, ob man nicht uͤber den Erd¬ wurf feuern koͤnne, ohne das Haupt dem feind¬ lichen Geſchoß zum Ziel darzubieten. In der Optik fand er ein Mittel zu dieſem Zweck. Er

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Zitationshilfe: Voß, Julius von: Ini. Ein Roman aus dem ein und zwanzigsten Jahrhundert. Berlin, 1810, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/voss_ini_1810/116>, abgerufen am 24.11.2024.