Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874.roth bemalt. Kopfputz und Bekleidung sind bei den meisten kalmückischen Götzen einander gleich, der untere Theil des Leibes ist in ein leichtes Gewand verhüllt, der Kopf zeigt kronenartig aufgebauten Haarputz mit Blumen geschmückt. Die T. hält in den Händen ein Gefäss mit Früchten und ward daher für die Göttin ländlicher Fruchtbarkeit gehalten, womit auch ihr öfteres Wiederaufleben übereinstimmt. Tacita (Röm. M.), die Göttin des Schweigens, deren Verehrung Numa Pompilius schon eingeführt haben soll; nach Einigen eine Muse, nach Anderen Mutter der Laren. Tages (Altital. M.), Enkel des Jupiter und Sohn des Genius, trat, als ein Bauer in Etrurien den Boden etwas tiefer als gewöhnlich aufwühlte, als schöner, schon völlig ausgebildeter Knabe hervor. Der erschrockene Landmann floh und machte einen gewaltigen Lärm, welcher viele Leute herbeilockte, denen T. sogleich weissagte, sie auch die Kunst der Agurn lehrte, daher Etrurien der Sitz dieses geheimen Wissens war, und häufig junge Römer dahin gingen, um sie zu erlernen. Tagus (Altital. M.), ein Rutuler, der im Kriege des Turnus gegen Aeneas durch Nisus erlegt wurde. Taikoku (Japan. M.), der Gott des Reichthums. Er wird als auf einem Reisballen sitzend vorgestellt, hält mit beiden Händen einen Hammer hoch erhoben, und wohin er damit schlägt, breitet sich Reichthum und glänzender Ueberfluss aus. Man kann von ihm erlangen, was man irgend wünscht: Schätze, Kleider, Lebensmittel, was es auch sei. Der Reis ist bei den Asiaten das Symbol des Ueberflusses. Take mina katano mikoto (Japan. M.), Sohn des Oho ana mutsino mikoto. Er ist der Abgott von Suwa und regierte in der Landschaft Sinano dieses Reiches, wo er als mächtiger Kami oder göttlicher Herrscher verehrt wird; die Lehre des Rjoobu Sintoo erhebt ihn zum Dai mjoo zin. In Sinano und an andern Orten sind ihm grosse Tempelhallen erbaut, und am neunten Tage des neunten Monats werden ihm daselbst grosse Feste gefeiert, welche Suwa dai mjoo zin no matsuri heissen. Dieser grosse Kami ist der Schutzherr mehrerer bedeutender Städte von Japan, unter andern auch von Nangasaki, und da diese Stadt unter seinem Schutze dem Handel ihren Flor zu verdanken hat, wird dort sein Fest mit ausserordentlicher Pracht gefeiert. Niederländer und Chinesen tragen durch ihre Gegenwart zur Verherrlichung desselben bei. Talafula (Chines. M.). Die Bewohner der Insel Formosa beten unter diesem Namen eine Gottheit des Krieges an, der sie Opfer bringen, bevor sie sich in ein Gefecht einlassen. Talapoins (M. von Siam), die Mönche der Siamesen, welche, entweder in Klöstern vereint, oder einzeln auf Dörfern und in Wäldern, von der Wohlthätigkeit des Volkes leben; sie sind dem strengsten Cölibat unterworfen. Talaus (Gr. M.), einer der Argonauten, dessen Grabmal Pausanias zu Argos sah; seine Gattin war Lysimache, Tochter des Abas. Talos (Gr. M.), Sohn des Cres, Vater des Vulcan, nach einer vereinzelten Angabe. Talus (Gr. M.), 1) ein Mann von Erz, den Vulcan dem Minos schenkte, damit er ihm sein Königreich Creta beschütze. Er lief dreimal täglich um die Insel und verhinderte das Landen der Fremden; sobald er die Ankömmlinge sah, sprang er in ein grosses Feuer, machte sich glühend und schloss so die Anlandenden in seine Arme, dass sie den Geist aufgeben mussten. Auch den Argonauten wäre es so gegangen, hatte nicht Medea sie gerettet. Diese wusste nämlich, dass er nur eine Ader habe, welche vom Kopf bis zu den Fersen ging, und dort mit einem Pflocke verschlossen war; diesen Stöpsel zog die ihm aus, und so verblutete der eherne Mann. - 2) T., ein Begleiter des Aeneas, den Turnus tödtete. - 3) T., Neffe des Dädalus. S. d. Talthybius (Gr. M.), der Herold des Agamemnon, welcher zu Argos und Sparta Denkmale hatte, bei denen man ihm jährlich Todtenopfer brachte. Tamerani (Ind. M.), heisst bei einigen Völkern Indiens der oberste Gott, welcher, erhaben über alle kleinlichen Sorgen der Erde, in unerschütterlicher Ruhe hoch über dem Weltall thront. Tammonden (Japan. M.), einer der vier grossen Götter des dreiunddreissigsten Himmels. Tanagra (Gr. M.), Tochter des Asopus und der Metope, welche ihres hohen Alters wegen berühmt war; von dieser oder der Tochter des Aeolus, welche die Gemahlin des Pömander war, stammt der Name der Stadt T. in Böotien. Tanais (Gr. M.), der Gott des Flusses Don, Sohn des Pontus und der Thalassa. Taenarius (Gr. M.), Beiname des Neptun von dem Vorgebirge Tänarus in Laconien. Taenarus (Gr. M.), Sohn des Elatus und der Erimeda (einer Tochter des Damasiclus, oder des Jupiter, oder des Icarius); das Vorgebirge T. und die dabei liegende Stadt erhielten von ihm den Namen. Tanasim, der böse Geist, das böse Princip, welches die Achaguas, eine Völkerschaft in Carracas (nördlicher Theil von Südamerika), verehren. Tane te medooa, auf Otaheite Name des höchsten Wesens, von welchem man alle anderen abhängig glaubt, und welches man nur in den wichtigsten Angelegenheiten anruft, meinend, dass man es nicht mit Kleinigkeiten behelligen dürfe. Tanfana (German. M.), eine unbekannte Gottheit der Friesen und Westphalen, nach Tacitus ein Tempel von hoher Berühmtheit. Er soll zwischen der Ems und Lippe gestanden haben, und zur Zeit des Kaisers Augustus, als die Druiden aus Gallien vertrieben wurden, abgebrannt sein. Wenn man T. als Gottheit betrachtet, ist man über das Geschlecht zweifelhaft und glaubt nur etwa, dass die Marsen eine Göttin (des Feuers?) dieses Namens verehrten. Tangniostr und Tangrisnr (Nord. M.), die beiden Steinböcke, mit denen Thor im Donnerwagen fährt. Tangra. Unter diesem Namen beten die Jakut's, eine sibirische Völkerschaft, das höchste Wesen an. Tannersoit, Berggeister der Grönländer, von riesiger Grösse. Tantalus (Gr. M.), 1) ein überaus reicher Fürst von Lydien oder Phrygien, desshalb ein Günstling der Götter, auch wohl ein Sohn der Götter genannt, und desshalb wieder von nicht zu bestimmender Abkunft, indem man bald Jupiter als seinen Vater, bald Tmolus (Name des goldhaltigen Berges in Lydien) und Pluto (Göttin des Reichthums) als seine Eltern nennt. Die Gunst der Götter verwandelte sich in Verachtung, als er durch einen falschen Eid Tempelgut abläugnete, und in Zorn und Rache, als er, um die Allwissenheit der Olympier zu prüfen, seinen eigenen Sohn Pelops schlachtete und ihn den Göttern vorsetzte. Er ward in den Tartarus verstossen und musste dort im Wasser bis an das Kinn stehen, umschattet von einem Baum mit den köstlichsten Früchten, doch immerfort Hunger und Durst leidend, weil Speise und Trank vor seinen Lippen floh, so wie er einen Versuch machte sie zu erlangen. - 2) T., Sohn der Niobe und des Amphion, von Apollo erschossen. - 3) T., Sohn des Thyestes, den Atreus schlachten und dem Vater als Speise vorsetzen liess. Doch wird er wieder als Gemahl der Clytämnestra genannt. Tapakau (Rel. der Siamesen), die dienenden Brüder in den Klöstern oder Einsiedeleien der Talapoins, deren jeder zwei, auch mehrere hat, die für ihn betteln. Tapalliape, auf Formosa einer der beiden Kriegsgötter, welche man vor der Schlacht anruft. Taphius, s. Hippothoe. Tapio (M. der Finnen). Man glaubt in ihm den Gott der Jagd zu sehen, doch ist er zugleich Beschützer der Heerden, Hüter gegen die wilden Waldthiere und Arzt, zu welchem die Zauberer Bienen sandten, damit sie sich Balsam für die Kranken von ihm erbitten sollten. Er war häufig übeler Laune, dann konnte kein Jäger gute Jagd von ihm erhalten, doch wenn man Aninka, seine Gattin, durch einen Zaubergesang beschwur, so gab diese, trotz des Gottes Unwillen, reiche Jagd und günstigen Vogelfang. Tapiolan Emendae oder Aninka (M. der Finnen), die Schwester des Gottes Tapio (nach Andern dessen Frau); sie ward um günstige Jagd noch häufiger angerufen, als der Gott selbst. Taranis, Taranucnus, der Donnergott der alten Gallier, und in sofern mit Jupiter identisch. Tarapyha (M. der Kuren und Esthländer), ein Donnergott, welcher seinen Wohnsitz in mächtigen Eichen ihm geheiligter Wälder hatte, wo ihm Menschenopfer roth bemalt. Kopfputz und Bekleidung sind bei den meisten kalmückischen Götzen einander gleich, der untere Theil des Leibes ist in ein leichtes Gewand verhüllt, der Kopf zeigt kronenartig aufgebauten Haarputz mit Blumen geschmückt. Die T. hält in den Händen ein Gefäss mit Früchten und ward daher für die Göttin ländlicher Fruchtbarkeit gehalten, womit auch ihr öfteres Wiederaufleben übereinstimmt. Tacita (Röm. M.), die Göttin des Schweigens, deren Verehrung Numa Pompilius schon eingeführt haben soll; nach Einigen eine Muse, nach Anderen Mutter der Laren. Tages (Altital. M.), Enkel des Jupiter und Sohn des Genius, trat, als ein Bauer in Etrurien den Boden etwas tiefer als gewöhnlich aufwühlte, als schöner, schon völlig ausgebildeter Knabe hervor. Der erschrockene Landmann floh und machte einen gewaltigen Lärm, welcher viele Leute herbeilockte, denen T. sogleich weissagte, sie auch die Kunst der Agurn lehrte, daher Etrurien der Sitz dieses geheimen Wissens war, und häufig junge Römer dahin gingen, um sie zu erlernen. Tagus (Altital. M.), ein Rutuler, der im Kriege des Turnus gegen Aeneas durch Nisus erlegt wurde. Taikoku (Japan. M.), der Gott des Reichthums. Er wird als auf einem Reisballen sitzend vorgestellt, hält mit beiden Händen einen Hammer hoch erhoben, und wohin er damit schlägt, breitet sich Reichthum und glänzender Ueberfluss aus. Man kann von ihm erlangen, was man irgend wünscht: Schätze, Kleider, Lebensmittel, was es auch sei. Der Reis ist bei den Asiaten das Symbol des Ueberflusses. Take mina katano mikoto (Japan. M.), Sohn des Oho ana mutsino mikoto. Er ist der Abgott von Suwa und regierte in der Landschaft Sinano dieses Reiches, wo er als mächtiger Kami oder göttlicher Herrscher verehrt wird; die Lehre des Rjoobu Sintoo erhebt ihn zum Dai mjoo zin. In Sinano und an andern Orten sind ihm grosse Tempelhallen erbaut, und am neunten Tage des neunten Monats werden ihm daselbst grosse Feste gefeiert, welche Suwa dai mjoo zin no matsuri heissen. Dieser grosse Kami ist der Schutzherr mehrerer bedeutender Städte von Japan, unter andern auch von Nangasaki, und da diese Stadt unter seinem Schutze dem Handel ihren Flor zu verdanken hat, wird dort sein Fest mit ausserordentlicher Pracht gefeiert. Niederländer und Chinesen tragen durch ihre Gegenwart zur Verherrlichung desselben bei. Talafula (Chines. M.). Die Bewohner der Insel Formosa beten unter diesem Namen eine Gottheit des Krieges an, der sie Opfer bringen, bevor sie sich in ein Gefecht einlassen. Talapoins (M. von Siam), die Mönche der Siamesen, welche, entweder in Klöstern vereint, oder einzeln auf Dörfern und in Wäldern, von der Wohlthätigkeit des Volkes leben; sie sind dem strengsten Cölibat unterworfen. Talaus (Gr. M.), einer der Argonauten, dessen Grabmal Pausanias zu Argos sah; seine Gattin war Lysimache, Tochter des Abas. Talos (Gr. M.), Sohn des Cres, Vater des Vulcan, nach einer vereinzelten Angabe. Talus (Gr. M.), 1) ein Mann von Erz, den Vulcan dem Minos schenkte, damit er ihm sein Königreich Creta beschütze. Er lief dreimal täglich um die Insel und verhinderte das Landen der Fremden; sobald er die Ankömmlinge sah, sprang er in ein grosses Feuer, machte sich glühend und schloss so die Anlandenden in seine Arme, dass sie den Geist aufgeben mussten. Auch den Argonauten wäre es so gegangen, hatte nicht Medea sie gerettet. Diese wusste nämlich, dass er nur eine Ader habe, welche vom Kopf bis zu den Fersen ging, und dort mit einem Pflocke verschlossen war; diesen Stöpsel zog die ihm aus, und so verblutete der eherne Mann. – 2) T., ein Begleiter des Aeneas, den Turnus tödtete. – 3) T., Neffe des Dädalus. S. d. Talthybius (Gr. M.), der Herold des Agamemnon, welcher zu Argos und Sparta Denkmale hatte, bei denen man ihm jährlich Todtenopfer brachte. Tamerani (Ind. M.), heisst bei einigen Völkern Indiens der oberste Gott, welcher, erhaben über alle kleinlichen Sorgen der Erde, in unerschütterlicher Ruhe hoch über dem Weltall thront. Tammonden (Japan. M.), einer der vier grossen Götter des dreiunddreissigsten Himmels. Tanagra (Gr. M.), Tochter des Asopus und der Metope, welche ihres hohen Alters wegen berühmt war; von dieser oder der Tochter des Aeolus, welche die Gemahlin des Pömander war, stammt der Name der Stadt T. in Böotien. Tanaïs (Gr. M.), der Gott des Flusses Don, Sohn des Pontus und der Thalassa. Taenarius (Gr. M.), Beiname des Neptun von dem Vorgebirge Tänarus in Laconien. Taenarus (Gr. M.), Sohn des Elatus und der Erimeda (einer Tochter des Damasiclus, oder des Jupiter, oder des Icarius); das Vorgebirge T. und die dabei liegende Stadt erhielten von ihm den Namen. Tanasim, der böse Geist, das böse Princip, welches die Achaguas, eine Völkerschaft in Carracas (nördlicher Theil von Südamerika), verehren. Tane te medooa, auf Otaheite Name des höchsten Wesens, von welchem man alle anderen abhängig glaubt, und welches man nur in den wichtigsten Angelegenheiten anruft, meinend, dass man es nicht mit Kleinigkeiten behelligen dürfe. Tanfana (German. M.), eine unbekannte Gottheit der Friesen und Westphalen, nach Tacitus ein Tempel von hoher Berühmtheit. Er soll zwischen der Ems und Lippe gestanden haben, und zur Zeit des Kaisers Augustus, als die Druiden aus Gallien vertrieben wurden, abgebrannt sein. Wenn man T. als Gottheit betrachtet, ist man über das Geschlecht zweifelhaft und glaubt nur etwa, dass die Marsen eine Göttin (des Feuers?) dieses Namens verehrten. Tangniostr und Tangrisnr (Nord. M.), die beiden Steinböcke, mit denen Thor im Donnerwagen fährt. Tangra. Unter diesem Namen beten die Jakut's, eine sibirische Völkerschaft, das höchste Wesen an. Tannersoit, Berggeister der Grönländer, von riesiger Grösse. Tantalus (Gr. M.), 1) ein überaus reicher Fürst von Lydien oder Phrygien, desshalb ein Günstling der Götter, auch wohl ein Sohn der Götter genannt, und desshalb wieder von nicht zu bestimmender Abkunft, indem man bald Jupiter als seinen Vater, bald Tmolus (Name des goldhaltigen Berges in Lydien) und Pluto (Göttin des Reichthums) als seine Eltern nennt. Die Gunst der Götter verwandelte sich in Verachtung, als er durch einen falschen Eid Tempelgut abläugnete, und in Zorn und Rache, als er, um die Allwissenheit der Olympier zu prüfen, seinen eigenen Sohn Pelops schlachtete und ihn den Göttern vorsetzte. Er ward in den Tartarus verstossen und musste dort im Wasser bis an das Kinn stehen, umschattet von einem Baum mit den köstlichsten Früchten, doch immerfort Hunger und Durst leidend, weil Speise und Trank vor seinen Lippen floh, so wie er einen Versuch machte sie zu erlangen. – 2) T., Sohn der Niobe und des Amphion, von Apollo erschossen. – 3) T., Sohn des Thyestes, den Atreus schlachten und dem Vater als Speise vorsetzen liess. Doch wird er wieder als Gemahl der Clytämnestra genannt. Tapakau (Rel. der Siamesen), die dienenden Brüder in den Klöstern oder Einsiedeleien der Talapoins, deren jeder zwei, auch mehrere hat, die für ihn betteln. Tapalliape, auf Formosa einer der beiden Kriegsgötter, welche man vor der Schlacht anruft. Taphius, s. Hippothoë. Tapio (M. der Finnen). Man glaubt in ihm den Gott der Jagd zu sehen, doch ist er zugleich Beschützer der Heerden, Hüter gegen die wilden Waldthiere und Arzt, zu welchem die Zauberer Bienen sandten, damit sie sich Balsam für die Kranken von ihm erbitten sollten. Er war häufig übeler Laune, dann konnte kein Jäger gute Jagd von ihm erhalten, doch wenn man Aninka, seine Gattin, durch einen Zaubergesang beschwur, so gab diese, trotz des Gottes Unwillen, reiche Jagd und günstigen Vogelfang. Tapiolan Emendae oder Aninka (M. der Finnen), die Schwester des Gottes Tapio (nach Andern dessen Frau); sie ward um günstige Jagd noch häufiger angerufen, als der Gott selbst. Taranis, Taranucnus, der Donnergott der alten Gallier, und in sofern mit Jupiter identisch. 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Tacita (Röm. M.), die Göttin des Schweigens, deren Verehrung Numa Pompilius schon eingeführt haben soll; nach Einigen eine Muse, nach Anderen Mutter der Laren.
Tages (Altital. M.), Enkel des Jupiter und Sohn des Genius, trat, als ein Bauer in Etrurien den Boden etwas tiefer als gewöhnlich aufwühlte, als schöner, schon völlig ausgebildeter Knabe hervor. Der erschrockene Landmann floh und machte einen gewaltigen Lärm, welcher viele Leute herbeilockte, denen T. sogleich weissagte, sie auch die Kunst der Agurn lehrte, daher Etrurien der Sitz dieses geheimen Wissens war, und häufig junge Römer dahin gingen, um sie zu erlernen.
Tagus (Altital. M.), ein Rutuler, der im Kriege des Turnus gegen Aeneas durch Nisus erlegt wurde.
Taikoku (Japan. M.), der Gott des Reichthums. Er wird als auf einem Reisballen sitzend vorgestellt, hält mit beiden Händen einen Hammer hoch erhoben, und wohin er damit schlägt, breitet sich Reichthum und glänzender Ueberfluss aus. Man kann von ihm erlangen, was man irgend wünscht: Schätze, Kleider, Lebensmittel, was es auch sei. Der Reis ist bei den Asiaten das Symbol des Ueberflusses.
Take mina katano mikoto (Japan. M.), Sohn des Oho ana mutsino mikoto. Er ist der Abgott von Suwa und regierte in der Landschaft Sinano dieses Reiches, wo er als mächtiger Kami oder göttlicher Herrscher verehrt wird; die Lehre des Rjoobu Sintoo erhebt ihn zum Dai mjoo zin. In Sinano und an andern Orten sind ihm grosse Tempelhallen erbaut, und am neunten Tage des neunten Monats werden ihm daselbst grosse Feste gefeiert, welche Suwa dai mjoo zin no matsuri heissen. Dieser grosse Kami ist der Schutzherr mehrerer bedeutender Städte von Japan, unter andern auch von Nangasaki, und da diese Stadt unter seinem Schutze dem Handel ihren Flor zu verdanken hat, wird dort sein Fest mit ausserordentlicher Pracht gefeiert. Niederländer und Chinesen tragen durch ihre Gegenwart zur Verherrlichung desselben bei.
Talafula (Chines. M.). Die Bewohner der Insel Formosa beten unter diesem Namen eine Gottheit des Krieges an, der sie Opfer bringen, bevor sie sich in ein Gefecht einlassen.
Talapoins (M. von Siam), die Mönche der Siamesen, welche, entweder in Klöstern vereint, oder einzeln auf Dörfern und in Wäldern, von der Wohlthätigkeit des Volkes leben; sie sind dem strengsten Cölibat unterworfen.
Talaus (Gr. M.), einer der Argonauten, dessen Grabmal Pausanias zu Argos sah; seine Gattin war Lysimache, Tochter des Abas.
Talos (Gr. M.), Sohn des Cres, Vater des Vulcan, nach einer vereinzelten Angabe.
Talus (Gr. M.), 1) ein Mann von Erz, den Vulcan dem Minos schenkte, damit er ihm sein Königreich Creta beschütze. Er lief dreimal täglich um die Insel und verhinderte das Landen der Fremden; sobald er die Ankömmlinge sah, sprang er in ein grosses Feuer, machte sich glühend und schloss so die Anlandenden in seine Arme, dass sie den Geist aufgeben mussten. Auch den Argonauten wäre es so gegangen, hatte nicht Medea sie gerettet. Diese wusste nämlich, dass er nur eine Ader habe, welche vom Kopf bis zu den Fersen ging, und dort mit einem Pflocke verschlossen war; diesen Stöpsel zog die ihm aus, und so verblutete der eherne Mann. – 2) T., ein Begleiter des Aeneas, den Turnus tödtete. – 3) T., Neffe des Dädalus. S. d.
Talthybius (Gr. M.), der Herold des Agamemnon, welcher zu Argos und Sparta Denkmale hatte, bei denen man ihm jährlich Todtenopfer brachte.
Tamerani (Ind. M.), heisst bei einigen Völkern Indiens der oberste Gott, welcher, erhaben über alle kleinlichen Sorgen der Erde, in unerschütterlicher Ruhe hoch über dem Weltall thront.
Tammonden (Japan. M.), einer der vier grossen Götter des dreiunddreissigsten Himmels.
Tanagra (Gr. M.), Tochter des Asopus und der Metope, welche ihres hohen Alters wegen berühmt war; von dieser oder der Tochter des Aeolus, welche die Gemahlin des Pömander war, stammt der Name der Stadt T. in Böotien.
Tanaïs (Gr. M.), der Gott des Flusses Don, Sohn des Pontus und der Thalassa.
Taenarius (Gr. M.), Beiname des Neptun von dem Vorgebirge Tänarus in Laconien.
Taenarus (Gr. M.), Sohn des Elatus und der Erimeda (einer Tochter des Damasiclus, oder des Jupiter, oder des Icarius); das Vorgebirge T. und die dabei liegende Stadt erhielten von ihm den Namen.
Tanasim, der böse Geist, das böse Princip, welches die Achaguas, eine Völkerschaft in Carracas (nördlicher Theil von Südamerika), verehren.
Tane te medooa, auf Otaheite Name des höchsten Wesens, von welchem man alle anderen abhängig glaubt, und welches man nur in den wichtigsten Angelegenheiten anruft, meinend, dass man es nicht mit Kleinigkeiten behelligen dürfe.
Tanfana (German. M.), eine unbekannte Gottheit der Friesen und Westphalen, nach Tacitus ein Tempel von hoher Berühmtheit. Er soll zwischen der Ems und Lippe gestanden haben, und zur Zeit des Kaisers Augustus, als die Druiden aus Gallien vertrieben wurden, abgebrannt sein. Wenn man T. als Gottheit betrachtet, ist man über das Geschlecht zweifelhaft und glaubt nur etwa, dass die Marsen eine Göttin (des Feuers?) dieses Namens verehrten.
Tangniostr und Tangrisnr (Nord. M.), die beiden Steinböcke, mit denen Thor im Donnerwagen fährt.
Tangra. Unter diesem Namen beten die Jakut's, eine sibirische Völkerschaft, das höchste Wesen an.
Tannersoit, Berggeister der Grönländer, von riesiger Grösse.
Tantalus (Gr. M.), 1) ein überaus reicher Fürst von Lydien oder Phrygien, desshalb ein Günstling der Götter, auch wohl ein Sohn der Götter genannt, und desshalb wieder von nicht zu bestimmender Abkunft, indem man bald Jupiter als seinen Vater, bald Tmolus (Name des goldhaltigen Berges in Lydien) und Pluto (Göttin des Reichthums) als seine Eltern nennt. Die Gunst der Götter verwandelte sich in Verachtung, als er durch einen falschen Eid Tempelgut abläugnete, und in Zorn und Rache, als er, um die Allwissenheit der Olympier zu prüfen, seinen eigenen Sohn Pelops schlachtete und ihn den Göttern vorsetzte. Er ward in den Tartarus verstossen und musste dort im Wasser bis an das Kinn stehen, umschattet von einem Baum mit den köstlichsten Früchten, doch immerfort Hunger und Durst leidend, weil Speise und Trank vor seinen Lippen floh, so wie er einen Versuch machte sie zu erlangen. – 2) T., Sohn der Niobe und des Amphion, von Apollo erschossen. – 3) T., Sohn des Thyestes, den Atreus schlachten und dem Vater als Speise vorsetzen liess. Doch wird er wieder als Gemahl der Clytämnestra genannt.
Tapakau (Rel. der Siamesen), die dienenden Brüder in den Klöstern oder Einsiedeleien der Talapoins, deren jeder zwei, auch mehrere hat, die für ihn betteln.
Tapalliape, auf Formosa einer der beiden Kriegsgötter, welche man vor der Schlacht anruft.
Taphius, s. Hippothoë.
Tapio (M. der Finnen). Man glaubt in ihm den Gott der Jagd zu sehen, doch ist er zugleich Beschützer der Heerden, Hüter gegen die wilden Waldthiere und Arzt, zu welchem die Zauberer Bienen sandten, damit sie sich Balsam für die Kranken von ihm erbitten sollten. Er war häufig übeler Laune, dann konnte kein Jäger gute Jagd von ihm erhalten, doch wenn man Aninka, seine Gattin, durch einen Zaubergesang beschwur, so gab diese, trotz des Gottes Unwillen, reiche Jagd und günstigen Vogelfang.
Tapiolan Emendae oder Aninka (M. der Finnen), die Schwester des Gottes Tapio (nach Andern dessen Frau); sie ward um günstige Jagd noch häufiger angerufen, als der Gott selbst.
Taranis, Taranucnus, der Donnergott der alten Gallier, und in sofern mit Jupiter identisch.
Tarapyha (M. der Kuren und Esthländer), ein Donnergott, welcher seinen Wohnsitz in mächtigen Eichen ihm geheiligter Wälder hatte, wo ihm Menschenopfer
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