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Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874.

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Pinda, ein Kuchen, welchen die Indier jeden Neumond den Seelen der Verstorbenen bis in das vierte Glied als Opfer bringen.


Pionis (Gr. M.), ein Heraclide, Gründer der Stadt Pionia in Mysien.


Pippala, der in Indien heilige Feigenbaum (Ficus religiosa); er hat schöne, lichte, an feinen Stielen hängende Blätter, welche bei dem leisesten Lüftchen zittern. Die Braminen sagen, er bebe vor Ehrfurcht bei der Götter Nahen.


Piranthus (Gr. M.), Sohn des Königs Argus und der Evadne (der Tochter des Strymon und der Neära). Als seine Kinder werden angegeben: Argus, Arestorides, Triopas und Callirrhoe.


Piras (Gr. M.), nach Einigen der Gatte der Styx (nach Andern war es der Gigant Pallas), von welchem sie die Echidna empfing.


Piraeus (Gr. M.), ein Freund des Telemachus, welchen er auf seiner Reise nach Pylus zu Menelaus begleitete.


Pire (Ind. M.), einer der ältesten Könige von Kaschmir, ein weiser, gottentsprossener Regent, welcher den grossen See, der einst das Thal von Kaschmir deckte, zum Abfluss brachte, indem er die denselben rings umgebenden Gebirge durchstach.


Piren (Gr. M.), Bruder das Hipponous, allgemeiner bekannt unter dem Namen Bellerophontes, den er erhielt, weil er den Belleros erschlug. Nach Einigen ist P. auch Vater der Io.


Pirene (Gr. M.), Tochter des Achelous, von Neptun Mutter des Leches und Cenchrias. Letzterer ward unvorsätzlich durch Diana erschossen, und da P. denselben unaufhörlich beweinte, verwandelte die Göttin sie in eine Quelle.


Pireus (Gr. M.), Vater der Autonoe, einer Geliebten des Hercules, dem sie den Palämon gebar.


Pirithous, s. Theseus.


Pirksoma (M. der Grönländer), der Gott, welchem alle andern Götter untergeben sind, und der die Strafen oder Belohnungen nach dem zeitlichen Tode austheilt.


Pirous (Gr. M.), Sohn des Imbrasus, führte als Bundesgenosse der Trojaner die thracischen Völker und zeichnete sich durch Tapferkeit aus; mit einem Feldstein traf er den Diores am Fuss und bohrte ihm dann die Lanze in den Leib, dass alles Gedärm entstürzte; doch auch ihm selbst brachte Thoas mit dem Speere den Tod.


Pir Panjal (M. der Tataren), der heilige Berg (Altai oder Caucasus), den die Tataren als Wohnsitz der Götter hoch ehren; sie bringen demselben Opfer und glauben, dass ein alter weiser Mann der Hüter des Berges ist und die Opfer, welche man in gewisser Entfernung von dem Gipfel des Berges hinlegt, den Göttern selbst zuträgt.


Pisander (Gr. M.), 1) einer der Führer der Myrmidonen unter Achilles. - 2) P., Sohn des Trojaners Antimachus, welcher die Rückgabe der Helena verhinderte. Er und sein Bruder Hippolochus wurden von Agamemnon getödtet. - 3) P., einer der Freier der Penelope, von dem Oberhirten der Rinder des Ulysses getödtet.


Pisenor (Gr. M.), 1) Heerdenbesitzer auf einer der kleinen Inseln des Archipel, Vater des Ops und durch ihn Grossvater der Haushälterin in Ulysses' Hause, der gutmüthigen und sorgfältigen Euryclea. - 2) P., ein Centaur, auf der Hochzeit des Pirithous zugegen; er rettete sich von dem drohenden Tode durch die Flucht. - 3) P., ein edler Trojaner, Vater des schönen Clitus, der von Teucer erschossen ward, als er des Freundes Polydamas Wagen in die Reihen der Feinde lenkte.


Pishasa (Ind. M.), das mächtige feurige Ross, auf welchem die Göttin Bhawani reitet.


Pisidice (Gr. M.), 1) Tochter des Aeolus, ward mit Myrmidon, Beherrscher der Insel Aegina, vermählt und gebar demselben zwei Söhne, Antiphus und Actor. - 2) P., eine der Töchter des Königs Pelias; sie half ihren Vater ermorden, zerstückeln und in einem grossen Kessel sieden, weil sie hoffte, dass er durch Medea verjüngt werden würde. - 3) P., eine spätere Fabel meldet von ihr, dass sie die Tochter eines Königs zu Methymna in Lesbos gewesen, sich in Achilles, als dieser ihre Vaterstadt bekriegt, verliebt und ihm die Thore geöffnet habe; er verschmähete nicht, von dieser That Vortheil zu ziehen, liess aber das Mädchen, welches aus Liebe zu ihm gefehlt, steinigen.


Pistius (Gr. M.), Beiname des Jupiter, als Beschützers der Treue.


Pistor (Röm. M.), "der Bäcker," Beiname, unter welchem Jupiter in Rom verehrt wurde, weil er das von den Galliern bedrängte Capitol als solcher gerettet; er hatte nämlich den Belagerten eingegeben, von dem letzten Vorrath an Mehl, den die Römer besassen, Brod zu backen und dieses unter die Gallier zu werfen. Die Feinde, welche das Capitol aushungern wollten und bemerkten, welchen Ueberfluss an Lebensmitteln die Römer noch hatten, gaben ihre Absicht auf, und das dankbare Volk nannte seinen Retter P.


Pisus (Gr. M.), Sohn des Perieres, Pausanias, führt ihn bei Beschreibung des Kastens des Cypselus an.


Pitane (Gr. M.), Tochter des Flussgottes Eurotas, Geliebte des Neptun, von dem sie die Evadne gebar.


Pitho (Gr. M.), "die Ueberredung," lateinisch Suada. S. d.


Pitrolog, das Heiligthum der Väter; eine Abtheilung des Himmels der Indier, in welche die Eltern hinkommen, welche bei ihrem Absterben Kinder hinterliessen.


Pitris (Ind. M.), die ersten Nachkommen der zehn Rischis oder grossen Altväter; sie wohnen im Monde und werden überaus alt, denn einer ihrer Tage ist gleich einem unserer Monate, weil es im Monde vierzehn Tage Nacht, und eben so lange Tag ist. Es sollen von P. die vier obern Kasten der Hindu abstammen, und zwar durch die berühmten Heiligen und Helden: Bhrighu, Angiras, Pulastya und Wasischta. - Nach andern Erzählungen sind die Altväter der Kasten jedoch von Brama selbst erschaffen, aus seinem Körper unmittelbar entsprungen.


Pittheus (Gr. M.), König von Trözen, das er durch Zusammenziehung der Städte Hyperea und Anthea bedeutend vergrössert hatte; er war Grossvater des Theseus, den er, wie dessen Sohn Hippolytus, erzog. S. Aegeus.


Pityocamptes (Gr. M.), "der Fichtenbeuger"; so war der Räuber Sinis zubenannt, weil er Fichten zusammenbog, an diese die Vorübergehenden band, und sie so zerreissen liess.


Pizzi (Slav. M.), ein Ehegott der alten Polen, den besonders die Brautführer während der Ceremonie der Verbindung von Braut und Bräutigam anriefen.


Placia (Gr. M.), Tochter des Atreus, oder nach Andern des Leucippus, und nach Einigen Gemahlin des Laomedon, Königs von Troja, dem sie Tithonus, Lampus, Clytius, Hicetaon, Priamus, Hesione, Aethylla, Cilla und Astyoche gebar.


Plataea (Gr. M.), Tochter des Asopus, nach welcher die Stadt Platää benannt worden.


Platanistius (Gr. M.), Beiname des Apollo, unter welchem er einen Tempel auf der Strasse von Trözen nach Hermione hatte. 1


Plejaden (Gr. M.), die Töchter des Atlas und der Pleione (daher ihr Name); es sind ihrer sieben: Maja, Alcyone, Merope, Electra, Celäno, Sterope und Taygete. Sie wurden von der ungestümen Liebe des Orion sieben Jahre lange verfolgt. Hederich sagt, "dass sich Jupiter endlich solcher sieben armen Dinger erbarmt und sie für dem Orione in Sicherheit gebracht, an den Himmel versetzte, woselbst sie nunmehr das bekannte Siebengestirn auf dem Rücken des Stiers im Thierkreise sind. Indessen aber sind ihrer daselbst auch nur sechs zu sehen, weil ihrer so viel ihre Liebeshändel mit Göttern gehabt, nämlich: Maja, Electra und Taygete mit dem Jove; Alcyone und Celäno mit dem Neptuno, und Sterope mit dem Marte, wogegen sich Merope schämet und nicht will sehen lassen, weil sie allein den Sisiphum, einen sterblichen Menschen, geheirathet." Der gute Mann hat aber Unrecht: es sind wirklich sieben Sterne 5ter und 6ter Grösse (nur einer ist 3ter Grösse, Alcyone) mit blossem Auge zu unterscheiden, nur gehört ein gutes Auge dazu; Fernröhre geben vierzig einzelne Sterne in diesem Sternhaufen. Die Römer nannten das Ganze Vergiliae, Frühlingsgestirn.


Pleione (Gr. M.), die Oceanide, welche durch Atlas Mutter der Plejaden (s. d.) wurde.


Plemnaeus (Gr. M.), Sohn des Peratus in Aegialea, welchem das Unglück begegnete, alle seine Söhne gleich nach ihrer Geburt zu verlieren. Aus Mitleid nahm Ceres seinen jüngsten, Orthopolis, in ihren Schutz und erzog ihn selbst.


Pinda, ein Kuchen, welchen die Indier jeden Neumond den Seelen der Verstorbenen bis in das vierte Glied als Opfer bringen.


Pionis (Gr. M.), ein Heraclide, Gründer der Stadt Pionia in Mysien.


Pippala, der in Indien heilige Feigenbaum (Ficus religiosa); er hat schöne, lichte, an feinen Stielen hängende Blätter, welche bei dem leisesten Lüftchen zittern. Die Braminen sagen, er bebe vor Ehrfurcht bei der Götter Nahen.


Piranthus (Gr. M.), Sohn des Königs Argus und der Evadne (der Tochter des Strymon und der Neära). Als seine Kinder werden angegeben: Argus, Arestorides, Triopas und Callirrhoë.


Piras (Gr. M.), nach Einigen der Gatte der Styx (nach Andern war es der Gigant Pallas), von welchem sie die Echidna empfing.


Piraeus (Gr. M.), ein Freund des Telemachus, welchen er auf seiner Reise nach Pylus zu Menelaus begleitete.


Pire (Ind. M.), einer der ältesten Könige von Kaschmir, ein weiser, gottentsprossener Regent, welcher den grossen See, der einst das Thal von Kaschmir deckte, zum Abfluss brachte, indem er die denselben rings umgebenden Gebirge durchstach.


Piren (Gr. M.), Bruder das Hipponous, allgemeiner bekannt unter dem Namen Bellerophontes, den er erhielt, weil er den Belleros erschlug. Nach Einigen ist P. auch Vater der Io.


Pirene (Gr. M.), Tochter des Achelous, von Neptun Mutter des Leches und Cenchrias. Letzterer ward unvorsätzlich durch Diana erschossen, und da P. denselben unaufhörlich beweinte, verwandelte die Göttin sie in eine Quelle.


Pireus (Gr. M.), Vater der Autonoë, einer Geliebten des Hercules, dem sie den Palämon gebar.


Pirithous, s. Theseus.


Pirksoma (M. der Grönländer), der Gott, welchem alle andern Götter untergeben sind, und der die Strafen oder Belohnungen nach dem zeitlichen Tode austheilt.


Pirous (Gr. M.), Sohn des Imbrasus, führte als Bundesgenosse der Trojaner die thracischen Völker und zeichnete sich durch Tapferkeit aus; mit einem Feldstein traf er den Diores am Fuss und bohrte ihm dann die Lanze in den Leib, dass alles Gedärm entstürzte; doch auch ihm selbst brachte Thoas mit dem Speere den Tod.


Pir Panjal (M. der Tataren), der heilige Berg (Altai oder Caucasus), den die Tataren als Wohnsitz der Götter hoch ehren; sie bringen demselben Opfer und glauben, dass ein alter weiser Mann der Hüter des Berges ist und die Opfer, welche man in gewisser Entfernung von dem Gipfel des Berges hinlegt, den Göttern selbst zuträgt.


Pisander (Gr. M.), 1) einer der Führer der Myrmidonen unter Achilles. – 2) P., Sohn des Trojaners Antimachus, welcher die Rückgabe der Helena verhinderte. Er und sein Bruder Hippolochus wurden von Agamemnon getödtet. – 3) P., einer der Freier der Penelope, von dem Oberhirten der Rinder des Ulysses getödtet.


Pisenor (Gr. M.), 1) Heerdenbesitzer auf einer der kleinen Inseln des Archipel, Vater des Ops und durch ihn Grossvater der Haushälterin in Ulysses' Hause, der gutmüthigen und sorgfältigen Euryclea. – 2) P., ein Centaur, auf der Hochzeit des Pirithous zugegen; er rettete sich von dem drohenden Tode durch die Flucht. – 3) P., ein edler Trojaner, Vater des schönen Clitus, der von Teucer erschossen ward, als er des Freundes Polydamas Wagen in die Reihen der Feinde lenkte.


Pishasa (Ind. M.), das mächtige feurige Ross, auf welchem die Göttin Bhawani reitet.


Pisidice (Gr. M.), 1) Tochter des Aeolus, ward mit Myrmidon, Beherrscher der Insel Aegina, vermählt und gebar demselben zwei Söhne, Antiphus und Actor. – 2) P., eine der Töchter des Königs Pelias; sie half ihren Vater ermorden, zerstückeln und in einem grossen Kessel sieden, weil sie hoffte, dass er durch Medea verjüngt werden würde. – 3) P., eine spätere Fabel meldet von ihr, dass sie die Tochter eines Königs zu Methymna in Lesbos gewesen, sich in Achilles, als dieser ihre Vaterstadt bekriegt, verliebt und ihm die Thore geöffnet habe; er verschmähete nicht, von dieser That Vortheil zu ziehen, liess aber das Mädchen, welches aus Liebe zu ihm gefehlt, steinigen.


Pistius (Gr. M.), Beiname des Jupiter, als Beschützers der Treue.


Pistor (Röm. M.), »der Bäcker,« Beiname, unter welchem Jupiter in Rom verehrt wurde, weil er das von den Galliern bedrängte Capitol als solcher gerettet; er hatte nämlich den Belagerten eingegeben, von dem letzten Vorrath an Mehl, den die Römer besassen, Brod zu backen und dieses unter die Gallier zu werfen. Die Feinde, welche das Capitol aushungern wollten und bemerkten, welchen Ueberfluss an Lebensmitteln die Römer noch hatten, gaben ihre Absicht auf, und das dankbare Volk nannte seinen Retter P.


Pisus (Gr. M.), Sohn des Perieres, Pausanias, führt ihn bei Beschreibung des Kastens des Cypselus an.


Pitane (Gr. M.), Tochter des Flussgottes Eurotas, Geliebte des Neptun, von dem sie die Evadne gebar.


Pitho (Gr. M.), »die Ueberredung,« lateinisch Suada. S. d.


Pitrolog, das Heiligthum der Väter; eine Abtheilung des Himmels der Indier, in welche die Eltern hinkommen, welche bei ihrem Absterben Kinder hinterliessen.


Pitris (Ind. M.), die ersten Nachkommen der zehn Rischis oder grossen Altväter; sie wohnen im Monde und werden überaus alt, denn einer ihrer Tage ist gleich einem unserer Monate, weil es im Monde vierzehn Tage Nacht, und eben so lange Tag ist. Es sollen von P. die vier obern Kasten der Hindu abstammen, und zwar durch die berühmten Heiligen und Helden: Bhrighu, Angiras, Pulastya und Wasischta. – Nach andern Erzählungen sind die Altväter der Kasten jedoch von Brama selbst erschaffen, aus seinem Körper unmittelbar entsprungen.


Pittheus (Gr. M.), König von Trözen, das er durch Zusammenziehung der Städte Hyperea und Anthea bedeutend vergrössert hatte; er war Grossvater des Theseus, den er, wie dessen Sohn Hippolytus, erzog. S. Aegeus.


Pityocamptes (Gr. M.), »der Fichtenbeuger«; so war der Räuber Sinis zubenannt, weil er Fichten zusammenbog, an diese die Vorübergehenden band, und sie so zerreissen liess.


Pizzi (Slav. M.), ein Ehegott der alten Polen, den besonders die Brautführer während der Ceremonie der Verbindung von Braut und Bräutigam anriefen.


Placia (Gr. M.), Tochter des Atreus, oder nach Andern des Leucippus, und nach Einigen Gemahlin des Laomedon, Königs von Troja, dem sie Tithonus, Lampus, Clytius, Hicetaon, Priamus, Hesione, Aethylla, Cilla und Astyoche gebar.


Plataea (Gr. M.), Tochter des Asopus, nach welcher die Stadt Platää benannt worden.


Platanistius (Gr. M.), Beiname des Apollo, unter welchem er einen Tempel auf der Strasse von Trözen nach Hermione hatte. 1


Plejaden (Gr. M.), die Töchter des Atlas und der Pleïone (daher ihr Name); es sind ihrer sieben: Maja, Alcyone, Merope, Electra, Celäno, Sterope und Taygete. Sie wurden von der ungestümen Liebe des Orion sieben Jahre lange verfolgt. Hederich sagt, »dass sich Jupiter endlich solcher sieben armen Dinger erbarmt und sie für dem Orione in Sicherheit gebracht, an den Himmel versetzte, woselbst sie nunmehr das bekannte Siebengestirn auf dem Rücken des Stiers im Thierkreise sind. Indessen aber sind ihrer daselbst auch nur sechs zu sehen, weil ihrer so viel ihre Liebeshändel mit Göttern gehabt, nämlich: Maja, Electra und Taygete mit dem Jove; Alcyone und Celäno mit dem Neptuno, und Sterope mit dem Marte, wogegen sich Merope schämet und nicht will sehen lassen, weil sie allein den Sisiphum, einen sterblichen Menschen, geheirathet.« Der gute Mann hat aber Unrecht: es sind wirklich sieben Sterne 5ter und 6ter Grösse (nur einer ist 3ter Grösse, Alcyone) mit blossem Auge zu unterscheiden, nur gehört ein gutes Auge dazu; Fernröhre geben vierzig einzelne Sterne in diesem Sternhaufen. Die Römer nannten das Ganze Vergiliae, Frühlingsgestirn.


Pleïone (Gr. M.), die Oceanide, welche durch Atlas Mutter der Plejaden (s. d.) wurde.


Plemnaeus (Gr. M.), Sohn des Peratus in Aegialea, welchem das Unglück begegnete, alle seine Söhne gleich nach ihrer Geburt zu verlieren. Aus Mitleid nahm Ceres seinen jüngsten, Orthopolis, in ihren Schutz und erzog ihn selbst.


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          <p><hi rendition="#b">Plejaden</hi> (Gr. M.), die Töchter des Atlas und der Pleïone (daher ihr Name); es sind ihrer sieben: Maja, Alcyone, Merope, Electra, Celäno, Sterope und Taygete. Sie wurden von der ungestümen Liebe des Orion sieben Jahre lange verfolgt. Hederich sagt, »dass sich Jupiter endlich solcher sieben armen Dinger erbarmt und sie für dem Orione in Sicherheit gebracht, an den Himmel versetzte, woselbst sie nunmehr das bekannte Siebengestirn auf dem Rücken des Stiers im Thierkreise sind. Indessen aber sind ihrer daselbst auch nur sechs zu sehen, weil ihrer so viel ihre Liebeshändel mit Göttern gehabt, nämlich: Maja, Electra und Taygete mit dem Jove; Alcyone und Celäno mit dem Neptuno, und Sterope mit dem Marte, wogegen sich Merope schämet und nicht will sehen lassen, weil sie allein den Sisiphum, einen sterblichen Menschen, geheirathet.« Der gute Mann hat aber Unrecht: es sind wirklich sieben Sterne 5ter und 6ter Grösse (nur einer ist 3ter Grösse, Alcyone) mit blossem Auge zu unterscheiden, nur gehört ein gutes Auge dazu; Fernröhre geben vierzig einzelne Sterne in diesem Sternhaufen. Die Römer nannten das Ganze Vergiliae, Frühlingsgestirn.</p><lb/>
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[382/0452] Pinda, ein Kuchen, welchen die Indier jeden Neumond den Seelen der Verstorbenen bis in das vierte Glied als Opfer bringen. Pionis (Gr. M.), ein Heraclide, Gründer der Stadt Pionia in Mysien. Pippala, der in Indien heilige Feigenbaum (Ficus religiosa); er hat schöne, lichte, an feinen Stielen hängende Blätter, welche bei dem leisesten Lüftchen zittern. Die Braminen sagen, er bebe vor Ehrfurcht bei der Götter Nahen. Piranthus (Gr. M.), Sohn des Königs Argus und der Evadne (der Tochter des Strymon und der Neära). Als seine Kinder werden angegeben: Argus, Arestorides, Triopas und Callirrhoë. Piras (Gr. M.), nach Einigen der Gatte der Styx (nach Andern war es der Gigant Pallas), von welchem sie die Echidna empfing. Piraeus (Gr. M.), ein Freund des Telemachus, welchen er auf seiner Reise nach Pylus zu Menelaus begleitete. Pire (Ind. M.), einer der ältesten Könige von Kaschmir, ein weiser, gottentsprossener Regent, welcher den grossen See, der einst das Thal von Kaschmir deckte, zum Abfluss brachte, indem er die denselben rings umgebenden Gebirge durchstach. Piren (Gr. M.), Bruder das Hipponous, allgemeiner bekannt unter dem Namen Bellerophontes, den er erhielt, weil er den Belleros erschlug. Nach Einigen ist P. auch Vater der Io. Pirene (Gr. M.), Tochter des Achelous, von Neptun Mutter des Leches und Cenchrias. Letzterer ward unvorsätzlich durch Diana erschossen, und da P. denselben unaufhörlich beweinte, verwandelte die Göttin sie in eine Quelle. Pireus (Gr. M.), Vater der Autonoë, einer Geliebten des Hercules, dem sie den Palämon gebar. Pirithous, s. Theseus. Pirksoma (M. der Grönländer), der Gott, welchem alle andern Götter untergeben sind, und der die Strafen oder Belohnungen nach dem zeitlichen Tode austheilt. Pirous (Gr. M.), Sohn des Imbrasus, führte als Bundesgenosse der Trojaner die thracischen Völker und zeichnete sich durch Tapferkeit aus; mit einem Feldstein traf er den Diores am Fuss und bohrte ihm dann die Lanze in den Leib, dass alles Gedärm entstürzte; doch auch ihm selbst brachte Thoas mit dem Speere den Tod. Pir Panjal (M. der Tataren), der heilige Berg (Altai oder Caucasus), den die Tataren als Wohnsitz der Götter hoch ehren; sie bringen demselben Opfer und glauben, dass ein alter weiser Mann der Hüter des Berges ist und die Opfer, welche man in gewisser Entfernung von dem Gipfel des Berges hinlegt, den Göttern selbst zuträgt. Pisander (Gr. M.), 1) einer der Führer der Myrmidonen unter Achilles. – 2) P., Sohn des Trojaners Antimachus, welcher die Rückgabe der Helena verhinderte. Er und sein Bruder Hippolochus wurden von Agamemnon getödtet. – 3) P., einer der Freier der Penelope, von dem Oberhirten der Rinder des Ulysses getödtet. Pisenor (Gr. M.), 1) Heerdenbesitzer auf einer der kleinen Inseln des Archipel, Vater des Ops und durch ihn Grossvater der Haushälterin in Ulysses' Hause, der gutmüthigen und sorgfältigen Euryclea. – 2) P., ein Centaur, auf der Hochzeit des Pirithous zugegen; er rettete sich von dem drohenden Tode durch die Flucht. – 3) P., ein edler Trojaner, Vater des schönen Clitus, der von Teucer erschossen ward, als er des Freundes Polydamas Wagen in die Reihen der Feinde lenkte. Pishasa (Ind. M.), das mächtige feurige Ross, auf welchem die Göttin Bhawani reitet. Pisidice (Gr. M.), 1) Tochter des Aeolus, ward mit Myrmidon, Beherrscher der Insel Aegina, vermählt und gebar demselben zwei Söhne, Antiphus und Actor. – 2) P., eine der Töchter des Königs Pelias; sie half ihren Vater ermorden, zerstückeln und in einem grossen Kessel sieden, weil sie hoffte, dass er durch Medea verjüngt werden würde. – 3) P., eine spätere Fabel meldet von ihr, dass sie die Tochter eines Königs zu Methymna in Lesbos gewesen, sich in Achilles, als dieser ihre Vaterstadt bekriegt, verliebt und ihm die Thore geöffnet habe; er verschmähete nicht, von dieser That Vortheil zu ziehen, liess aber das Mädchen, welches aus Liebe zu ihm gefehlt, steinigen. Pistius (Gr. M.), Beiname des Jupiter, als Beschützers der Treue. Pistor (Röm. M.), »der Bäcker,« Beiname, unter welchem Jupiter in Rom verehrt wurde, weil er das von den Galliern bedrängte Capitol als solcher gerettet; er hatte nämlich den Belagerten eingegeben, von dem letzten Vorrath an Mehl, den die Römer besassen, Brod zu backen und dieses unter die Gallier zu werfen. Die Feinde, welche das Capitol aushungern wollten und bemerkten, welchen Ueberfluss an Lebensmitteln die Römer noch hatten, gaben ihre Absicht auf, und das dankbare Volk nannte seinen Retter P. Pisus (Gr. M.), Sohn des Perieres, Pausanias, führt ihn bei Beschreibung des Kastens des Cypselus an. Pitane (Gr. M.), Tochter des Flussgottes Eurotas, Geliebte des Neptun, von dem sie die Evadne gebar. Pitho (Gr. M.), »die Ueberredung,« lateinisch Suada. S. d. Pitrolog, das Heiligthum der Väter; eine Abtheilung des Himmels der Indier, in welche die Eltern hinkommen, welche bei ihrem Absterben Kinder hinterliessen. Pitris (Ind. M.), die ersten Nachkommen der zehn Rischis oder grossen Altväter; sie wohnen im Monde und werden überaus alt, denn einer ihrer Tage ist gleich einem unserer Monate, weil es im Monde vierzehn Tage Nacht, und eben so lange Tag ist. Es sollen von P. die vier obern Kasten der Hindu abstammen, und zwar durch die berühmten Heiligen und Helden: Bhrighu, Angiras, Pulastya und Wasischta. – Nach andern Erzählungen sind die Altväter der Kasten jedoch von Brama selbst erschaffen, aus seinem Körper unmittelbar entsprungen. Pittheus (Gr. M.), König von Trözen, das er durch Zusammenziehung der Städte Hyperea und Anthea bedeutend vergrössert hatte; er war Grossvater des Theseus, den er, wie dessen Sohn Hippolytus, erzog. S. Aegeus. Pityocamptes (Gr. M.), »der Fichtenbeuger«; so war der Räuber Sinis zubenannt, weil er Fichten zusammenbog, an diese die Vorübergehenden band, und sie so zerreissen liess. Pizzi (Slav. M.), ein Ehegott der alten Polen, den besonders die Brautführer während der Ceremonie der Verbindung von Braut und Bräutigam anriefen. Placia (Gr. M.), Tochter des Atreus, oder nach Andern des Leucippus, und nach Einigen Gemahlin des Laomedon, Königs von Troja, dem sie Tithonus, Lampus, Clytius, Hicetaon, Priamus, Hesione, Aethylla, Cilla und Astyoche gebar. Plataea (Gr. M.), Tochter des Asopus, nach welcher die Stadt Platää benannt worden. Platanistius (Gr. M.), Beiname des Apollo, unter welchem er einen Tempel auf der Strasse von Trözen nach Hermione hatte. 1 Plejaden (Gr. M.), die Töchter des Atlas und der Pleïone (daher ihr Name); es sind ihrer sieben: Maja, Alcyone, Merope, Electra, Celäno, Sterope und Taygete. Sie wurden von der ungestümen Liebe des Orion sieben Jahre lange verfolgt. Hederich sagt, »dass sich Jupiter endlich solcher sieben armen Dinger erbarmt und sie für dem Orione in Sicherheit gebracht, an den Himmel versetzte, woselbst sie nunmehr das bekannte Siebengestirn auf dem Rücken des Stiers im Thierkreise sind. Indessen aber sind ihrer daselbst auch nur sechs zu sehen, weil ihrer so viel ihre Liebeshändel mit Göttern gehabt, nämlich: Maja, Electra und Taygete mit dem Jove; Alcyone und Celäno mit dem Neptuno, und Sterope mit dem Marte, wogegen sich Merope schämet und nicht will sehen lassen, weil sie allein den Sisiphum, einen sterblichen Menschen, geheirathet.« Der gute Mann hat aber Unrecht: es sind wirklich sieben Sterne 5ter und 6ter Grösse (nur einer ist 3ter Grösse, Alcyone) mit blossem Auge zu unterscheiden, nur gehört ein gutes Auge dazu; Fernröhre geben vierzig einzelne Sterne in diesem Sternhaufen. Die Römer nannten das Ganze Vergiliae, Frühlingsgestirn. Pleïone (Gr. M.), die Oceanide, welche durch Atlas Mutter der Plejaden (s. d.) wurde. Plemnaeus (Gr. M.), Sohn des Peratus in Aegialea, welchem das Unglück begegnete, alle seine Söhne gleich nach ihrer Geburt zu verlieren. Aus Mitleid nahm Ceres seinen jüngsten, Orthopolis, in ihren Schutz und erzog ihn selbst.

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Zitationshilfe: Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874, S. 382. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vollmer_mythologie_1874/452>, abgerufen am 22.11.2024.