Dr. Vollmer’s Wörterbuch der Mythologie aller Völker. 3. Aufl. Stuttgart, 1874.weichen müssten. Am andern Ufer angelangt, hiess P. den Schiffer nochmals fahren und die zurückgebliebenen Heimchen holen. Unterdessen hatte sie an ihrem Pfluge gezimmert, deutete auf die Späne, und sagte zum Fährmann: "Da nimm, das sei der Lohn für deine Mühe!" Mürrisch steckte er drei von den Spänen ein, warf sie zu Hause auf das Fensterbrett, und sich geängstigt in's Bette. Am Morgen lagen drei Goldstücke da, wohin er die Späne gelegt hatte. In Baiern heisst P. die wilde oder eiserne Bertha, Frau Bertha mit der langen Nase oder mit der eisernen Nase. Im Salzburgischen wird noch bis auf den heutigen Tag ihr zu Ehren das Perchten-Laufen, Perchten-Springen zur Zeit der "Raubnächte" gehalten. Im Pinzgau ziehen dann 100-300 Bursche (sie heissen die Berchten) bei hellem Tag in seltsamster Vermummung mit Kuhglocken und knallenden Peitschen umher. - Als ein gutes, günstiges Wesen erscheint sie noch in manchen andern, gewiss uralten Vorstellungen. Die weisse Frau ist ihr schon dem Namen nach völlig gleichbedeutend. Diese weisse Frau pflegt zwar an bestimmte Geschlechter geknüpft zu werden, aber den Namen Bertha fortzuführen, z. B. Bertha von Rosenberg. Schneeweiss gekleidet, zeigt sie sich Nachts in fürstlichen Häusern, wiegt und trägt die Kinder, wenn die Ammen schlafen: sie tritt auf als alte Ahnmutter des Geschlechtes, und kündigt daher auch in manchen hohen Häusern durch ihr Erscheinen den nahe bevorstehenden Tod einer fürstlichen Person an. - Es hat Vieles für sich, dass einige in den deutschen Ueberlieferungen berühmte Frauen dieses Namens, wie Bertha, die Mutter, Bertha, die Tochter Karls des Grossen, mit der geisterhaften Bertha zusammenhängen: sie sind aus der Göttersage in die Heldensage aufgenommen worden. Perdix (Gr. M.), zweifelhaft, ob die Schwester des Dädalus, oder der Sohn dieser Schwester. Im letztern Falle ist er identisch mit Talus (s. d.). Perdoitos (Lettische M.), der Schutzgott des Handels, der Fischer und der Seefahrer bei den alten Preussen. Pereus (Gr. M.), Sohn des Elatus von Laodice, der Tochter des Cinyras, Bruder des Stymphalus. Seine Tochter Neära war eine Geliebte des Aleus und durch ihn Mutter des Cepheus, des Lycurgus und der Auge. Perfica (Röm. M.), "die Vollzieherin", eine Hochzeit-Göttin. Pergamus (Gr. M.), Sohn des Pyrrhus (also Enkel des Achill) und der als Sclavin von Troja fortgeführten Andromache. Helenus, der dritte Gatte dieser Fürstin, erzog ihn zu einem tüchtigen Helden. Er erbauete zwei Städte in Asien, P. und Andromache. Pergubrius (Lettische M.), ein Gott der alten heidnischen Preussen und Litthauer; ihm ward geopfert, damit er den Feldfrüchten Wachsthum verleihe; man hielt ihm ein Bittfest im Frühling (22. März) und zwei Dankfeste zu Anfang und zu Ende der Ernte. Peri (Pers. M.), s. Dews. Periboea (Gr. M.), 1) eine Quellnymphe in Arcadien; sie wurde von dem arcadischen Könige Lelas geliebt, und liebte selbst den überaus schönen, mannhaften Helden so sehr, dass sie ihm ihre Unsterblichkeit opferte und seine Gattin ward. Aus dieser Verbindung ging die schnelle Aura hervor. - 2) P., Tochter des Hipponous; da Hippostratus sie verführt, schickte ihr Vater sie fort zu Oeneus, welcher sie als Sclavin verkaufen sollte, er behielt sie jedoch für sich, und sie ward Mutter des Tydeus. - 3) P., Erzieherin des Oedipus, Gemahlin des Polybus, Königs von Corinth. - 4) P., Mutter des Nausithous (Vaters des Königs der Phäaken, Alcinous); sie war eine Tochter des Gigantenkönigs Eurymedon, und Neptun ihr Geliebter. - 5) P., auch Eriböa genannt, Tochter des Alcathous, Enkelin des Pelops. Mit ihr vermählte sich Telamon, durch den sie Mutter der Ajax wurde. Periclymene (Gr. M.), 1) Tochter des Minos, mit welcher Pheres den König von Thessalien, Admetus, erzeugte. - 2) P., Tochter des Minyas, gebar von Phylacus den Iphiclus. Beide werden auch Clymene genannt. Periclymenus (Gr. M.), 1) s. Neleus. - 2) P., Sohn des Neptun und der Chloris, einer Tochter des berühmten Sehers Tiresias, zeichnete sich unter den Thebanern bei dem Kriege der sieben Helden sehr aus. Perieres (Gr. M.), 1) Sohn des Aeolus und der Enarete, Gemahl der Gorgophone, der Tochter des Perseus. Ihre Söhne waren Aphareus und Leucippus. - 2) P., ein Thebaner; er verwundete den Clymenus und verursachte so den Tribut, den Erginus seiner Vaterstadt auflegte und wovon erst Hercules diese befreite. Perigune, s. Joxus. Perilaus (Gr. M.), 1) ein Stammheld der Bewohner von Samos, welche Insel den Namen von seinem Bruder Samos erhielt, ausser welchem er noch zwei, den Enudus und Alitherses, sowie eine Schwester, Parthenope, hatte; sie alle waren Kinder des Ancäus, Königs der Leleger, und der Samia, einer Tochter des Stromgottes Mäander. - 2) P., Sohn des Icarius und der Periböa; er war es, der den Orest vor dem Areopagus des Muttermordes anklagte. Perimal (Ind. M.), ein Gott, welcher in Gestalt einer hohen Stange verehrt wird. Die Ursache dieser sonderbaren Form wird folgendermassen erzählt: Ein heiliger Büsser hatte sich einen Pfriem oder eine Ahle auf den Fuss fallen lassen, und die Spitze war im Knochen stecken geblieben und abgebrochen. Der Büsser schwur, den Stahl nicht aus der Wunde zu ziehen, bevor er den Gott P. tanzen gesehen habe. Dieser, voll Ehrfurcht gegen den Heiligen, erfüllte sogleich seine Wünsche, indem er die Sonne zu einem Tanz aufforderte und mit ihr und den Sternen einen Reigen aufführte. Dabei fiel eine von den goldenen Ketten, die den Gott schmückten, auf die Erde, und an diesem Platz ward ihm die erste Pagode erbaut, die von Dschidambaran. Perimede (Gr. M.), 1) Tochter des Oeneus und Gattin des Phönix, von dem sie Mutter der Europa und der Astypaläa wurde. - 2) P., Schwester des Amphitryon, welche, mit Licymnius vermählt, Mutter des Oeonus wurde. - 3) P., Geliebte des Flussgottes Achelous, welche von diesem den Hippodamas empfing; sie war die Tochter des Aeolus und ward von Neptun, da der Vater sie verstiess, in eine Insel, eine der Echinaden, verwandelt. Perimedes (Gr. M.), 1) einer der Centauren, welcher auf der Hochzeit des Pirithous zugegen war und den Kampf mit den Lapithen bestand. - 2) P., ein Freund des Ulysses, den er auf seinem Gange in die Unterwelt begleitete. Perimele (Gr. M.), Tochter des Königs Admet und der Alcestis, Geliebte des Argus, dem sie den Magnes gebar, welcher nach Kleinasien ging und die Landschaft Magnesia colonisirte. Periphas (Gr. M.), 1) Sohn des Lapithes, Bruder des Phorbas. Phorbas kam nach Olenus, von dort rief ihn Alector, König von Elis, zu Hülfe, weil er sich vor der Macht des Pelops fürchtete; dann ging er nach Rhodus, welche Insel er colonisirte und von Schlangen reinigte, wesshalb er in dem Bilde des Ophiuchos (s. d.) unter die Sterne versetzt sein soll. Er vermählte sich mit Hyrmine, einer Schwester des Alector, und sie gebar ihm den Augeas und Actor, welche ihrem Grossvater in der Regierung von Elis folgten. Phorbas gilt auch als übermüthiger Faustkämpfer, der mit den Phlegyern den Tempel zu Delphi plünderte, bis ihn Apollo tödtete. Der Bruder, P., nahm Astyagea, die Tochter der Hypseus, zur Ehe; sie gebar ihm acht Söhne, unter denen Antion der älteste war, welcher durch Perimele Vater des Ixion ward. - 2) P., der griechische Krieger, der mit den Jünglingen von Scyrus die Burg vor Troja erstürmte. - 3) P., ein Autochthon, den Jupiter in einen Adler verwandelte, weil die Menschen ihn, der in Attica noch vor Cecrops fromm und mildthätig herrschte, noch bei Lebzeiten als einen Gott verehrten. Er wollte ihn zuerst durch den Blitz zerschmettern, ward aber von Apollo, dem P. mehrere Tempel erbaut, gebeten, die Strafe zu mildern, daher er ihn verwandelte; dieses Periphas Gemahlin, Phene, bat Jupiter, auch sie in einen Vogel zu verwandeln, der mit dem Adler friedlich leben könne, welche Bitte dahin gewährt ward, dass sie sich in einen Steinbrecher oder Fischadler verwandelt sah; der Adler ward Jupiters Zepterträger, Phene aber wurde allen Menschen, welche sie sahen, zur glücklichen Vorbedeutung. Periphetes (Gr. M.), Sohn des Vulcan und der Anticlia. Weil er den hinkenden Gott zum Vater hatte, nannte man ihn schwach auf den Beinen, doch war er ein berüchtigter Räuber, den seine Lahmheit nicht hinderte, sich durch eine mächtige eiserne Keule furchtbar genug zu machen, wovon er den Beinamen Corynetes, Keulenträger, bekam. Theseus erlegte ihn bei Epidaurus und bediente sich von da an seiner Keule als Waffe. weichen müssten. Am andern Ufer angelangt, hiess P. den Schiffer nochmals fahren und die zurückgebliebenen Heimchen holen. Unterdessen hatte sie an ihrem Pfluge gezimmert, deutete auf die Späne, und sagte zum Fährmann: »Da nimm, das sei der Lohn für deine Mühe!« Mürrisch steckte er drei von den Spänen ein, warf sie zu Hause auf das Fensterbrett, und sich geängstigt in's Bette. Am Morgen lagen drei Goldstücke da, wohin er die Späne gelegt hatte. In Baiern heisst P. die wilde oder eiserne Bertha, Frau Bertha mit der langen Nase oder mit der eisernen Nase. Im Salzburgischen wird noch bis auf den heutigen Tag ihr zu Ehren das Perchten-Laufen, Perchten-Springen zur Zeit der »Raubnächte« gehalten. Im Pinzgau ziehen dann 100-300 Bursche (sie heissen die Berchten) bei hellem Tag in seltsamster Vermummung mit Kuhglocken und knallenden Peitschen umher. – Als ein gutes, günstiges Wesen erscheint sie noch in manchen andern, gewiss uralten Vorstellungen. Die weisse Frau ist ihr schon dem Namen nach völlig gleichbedeutend. Diese weisse Frau pflegt zwar an bestimmte Geschlechter geknüpft zu werden, aber den Namen Bertha fortzuführen, z. B. Bertha von Rosenberg. Schneeweiss gekleidet, zeigt sie sich Nachts in fürstlichen Häusern, wiegt und trägt die Kinder, wenn die Ammen schlafen: sie tritt auf als alte Ahnmutter des Geschlechtes, und kündigt daher auch in manchen hohen Häusern durch ihr Erscheinen den nahe bevorstehenden Tod einer fürstlichen Person an. – Es hat Vieles für sich, dass einige in den deutschen Ueberlieferungen berühmte Frauen dieses Namens, wie Bertha, die Mutter, Bertha, die Tochter Karls des Grossen, mit der geisterhaften Bertha zusammenhängen: sie sind aus der Göttersage in die Heldensage aufgenommen worden. Perdix (Gr. M.), zweifelhaft, ob die Schwester des Dädalus, oder der Sohn dieser Schwester. Im letztern Falle ist er identisch mit Talus (s. d.). Perdoitos (Lettische M.), der Schutzgott des Handels, der Fischer und der Seefahrer bei den alten Preussen. Pereus (Gr. M.), Sohn des Elatus von Laodice, der Tochter des Cinyras, Bruder des Stymphalus. Seine Tochter Neära war eine Geliebte des Aleus und durch ihn Mutter des Cepheus, des Lycurgus und der Auge. Perfica (Röm. M.), »die Vollzieherin«, eine Hochzeit-Göttin. Pergamus (Gr. M.), Sohn des Pyrrhus (also Enkel des Achill) und der als Sclavin von Troja fortgeführten Andromache. Helenus, der dritte Gatte dieser Fürstin, erzog ihn zu einem tüchtigen Helden. Er erbauete zwei Städte in Asien, P. und Andromache. Pergubrius (Lettische M.), ein Gott der alten heidnischen Preussen und Litthauer; ihm ward geopfert, damit er den Feldfrüchten Wachsthum verleihe; man hielt ihm ein Bittfest im Frühling (22. März) und zwei Dankfeste zu Anfang und zu Ende der Ernte. Peri (Pers. M.), s. Dews. Periboea (Gr. M.), 1) eine Quellnymphe in Arcadien; sie wurde von dem arcadischen Könige Lelas geliebt, und liebte selbst den überaus schönen, mannhaften Helden so sehr, dass sie ihm ihre Unsterblichkeit opferte und seine Gattin ward. Aus dieser Verbindung ging die schnelle Aura hervor. – 2) P., Tochter des Hipponous; da Hippostratus sie verführt, schickte ihr Vater sie fort zu Oeneus, welcher sie als Sclavin verkaufen sollte, er behielt sie jedoch für sich, und sie ward Mutter des Tydeus. – 3) P., Erzieherin des Oedipus, Gemahlin des Polybus, Königs von Corinth. – 4) P., Mutter des Nausithous (Vaters des Königs der Phäaken, Alcinous); sie war eine Tochter des Gigantenkönigs Eurymedon, und Neptun ihr Geliebter. – 5) P., auch Eriböa genannt, Tochter des Alcathous, Enkelin des Pelops. Mit ihr vermählte sich Telamon, durch den sie Mutter der Ajax wurde. Periclymene (Gr. M.), 1) Tochter des Minos, mit welcher Pheres den König von Thessalien, Admetus, erzeugte. – 2) P., Tochter des Minyas, gebar von Phylacus den Iphiclus. Beide werden auch Clymene genannt. Periclymenus (Gr. M.), 1) s. Neleus. – 2) P., Sohn des Neptun und der Chloris, einer Tochter des berühmten Sehers Tiresias, zeichnete sich unter den Thebanern bei dem Kriege der sieben Helden sehr aus. Perieres (Gr. M.), 1) Sohn des Aeolus und der Enarete, Gemahl der Gorgophone, der Tochter des Perseus. Ihre Söhne waren Aphareus und Leucippus. – 2) P., ein Thebaner; er verwundete den Clymenus und verursachte so den Tribut, den Erginus seiner Vaterstadt auflegte und wovon erst Hercules diese befreite. Perigune, s. Joxus. Perilaus (Gr. M.), 1) ein Stammheld der Bewohner von Samos, welche Insel den Namen von seinem Bruder Samos erhielt, ausser welchem er noch zwei, den Enudus und Alitherses, sowie eine Schwester, Parthenope, hatte; sie alle waren Kinder des Ancäus, Königs der Leleger, und der Samia, einer Tochter des Stromgottes Mäander. – 2) P., Sohn des Icarius und der Periböa; er war es, der den Orest vor dem Areopagus des Muttermordes anklagte. Perimal (Ind. M.), ein Gott, welcher in Gestalt einer hohen Stange verehrt wird. Die Ursache dieser sonderbaren Form wird folgendermassen erzählt: Ein heiliger Büsser hatte sich einen Pfriem oder eine Ahle auf den Fuss fallen lassen, und die Spitze war im Knochen stecken geblieben und abgebrochen. Der Büsser schwur, den Stahl nicht aus der Wunde zu ziehen, bevor er den Gott P. tanzen gesehen habe. Dieser, voll Ehrfurcht gegen den Heiligen, erfüllte sogleich seine Wünsche, indem er die Sonne zu einem Tanz aufforderte und mit ihr und den Sternen einen Reigen aufführte. Dabei fiel eine von den goldenen Ketten, die den Gott schmückten, auf die Erde, und an diesem Platz ward ihm die erste Pagode erbaut, die von Dschidambaran. Perimede (Gr. M.), 1) Tochter des Oeneus und Gattin des Phönix, von dem sie Mutter der Europa und der Astypaläa wurde. – 2) P., Schwester des Amphitryon, welche, mit Licymnius vermählt, Mutter des Oeonus wurde. – 3) P., Geliebte des Flussgottes Achelous, welche von diesem den Hippodamas empfing; sie war die Tochter des Aeolus und ward von Neptun, da der Vater sie verstiess, in eine Insel, eine der Echinaden, verwandelt. Perimedes (Gr. M.), 1) einer der Centauren, welcher auf der Hochzeit des Pirithous zugegen war und den Kampf mit den Lapithen bestand. – 2) P., ein Freund des Ulysses, den er auf seinem Gange in die Unterwelt begleitete. Perimele (Gr. M.), Tochter des Königs Admet und der Alcestis, Geliebte des Argus, dem sie den Magnes gebar, welcher nach Kleinasien ging und die Landschaft Magnesia colonisirte. Periphas (Gr. M.), 1) Sohn des Lapithes, Bruder des Phorbas. Phorbas kam nach Olenus, von dort rief ihn Alector, König von Elis, zu Hülfe, weil er sich vor der Macht des Pelops fürchtete; dann ging er nach Rhodus, welche Insel er colonisirte und von Schlangen reinigte, wesshalb er in dem Bilde des Ophiuchos (s. d.) unter die Sterne versetzt sein soll. Er vermählte sich mit Hyrmine, einer Schwester des Alector, und sie gebar ihm den Augeas und Actor, welche ihrem Grossvater in der Regierung von Elis folgten. Phorbas gilt auch als übermüthiger Faustkämpfer, der mit den Phlegyern den Tempel zu Delphi plünderte, bis ihn Apollo tödtete. Der Bruder, P., nahm Astyagea, die Tochter der Hypseus, zur Ehe; sie gebar ihm acht Söhne, unter denen Antion der älteste war, welcher durch Perimele Vater des Ixion ward. – 2) P., der griechische Krieger, der mit den Jünglingen von Scyrus die Burg vor Troja erstürmte. – 3) P., ein Autochthon, den Jupiter in einen Adler verwandelte, weil die Menschen ihn, der in Attica noch vor Cecrops fromm und mildthätig herrschte, noch bei Lebzeiten als einen Gott verehrten. Er wollte ihn zuerst durch den Blitz zerschmettern, ward aber von Apollo, dem P. mehrere Tempel erbaut, gebeten, die Strafe zu mildern, daher er ihn verwandelte; dieses Periphas Gemahlin, Phene, bat Jupiter, auch sie in einen Vogel zu verwandeln, der mit dem Adler friedlich leben könne, welche Bitte dahin gewährt ward, dass sie sich in einen Steinbrecher oder Fischadler verwandelt sah; der Adler ward Jupiters Zepterträger, Phene aber wurde allen Menschen, welche sie sahen, zur glücklichen Vorbedeutung. Periphetes (Gr. M.), Sohn des Vulcan und der Anticlia. Weil er den hinkenden Gott zum Vater hatte, nannte man ihn schwach auf den Beinen, doch war er ein berüchtigter Räuber, den seine Lahmheit nicht hinderte, sich durch eine mächtige eiserne Keule furchtbar genug zu machen, wovon er den Beinamen Corynetes, Keulenträger, bekam. Theseus erlegte ihn bei Epidaurus und bediente sich von da an seiner Keule als Waffe. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0443" n="373"/> weichen müssten. Am andern Ufer angelangt, hiess P. den Schiffer nochmals fahren und die zurückgebliebenen Heimchen holen. Unterdessen hatte sie an ihrem Pfluge gezimmert, deutete auf die Späne, und sagte zum Fährmann: »Da nimm, das sei der Lohn für deine Mühe!« Mürrisch steckte er drei von den Spänen ein, warf sie zu Hause auf das Fensterbrett, und sich geängstigt in's Bette. Am Morgen lagen drei Goldstücke da, wohin er die Späne gelegt hatte. In Baiern heisst P. die wilde oder eiserne Bertha, Frau Bertha mit der langen Nase oder mit der eisernen Nase. Im Salzburgischen wird noch bis auf den heutigen Tag ihr zu Ehren das Perchten-Laufen, Perchten-Springen zur Zeit der »Raubnächte« gehalten. Im Pinzgau ziehen dann 100-300 Bursche (sie heissen die Berchten) bei hellem Tag in seltsamster Vermummung mit Kuhglocken und knallenden Peitschen umher. – Als ein gutes, günstiges Wesen erscheint sie noch in manchen andern, gewiss uralten Vorstellungen. Die <hi rendition="#g">weisse Frau</hi> ist ihr schon dem Namen nach völlig gleichbedeutend. Diese weisse Frau pflegt zwar an bestimmte Geschlechter geknüpft zu werden, aber den Namen Bertha fortzuführen, z. B. <hi rendition="#g">Bertha von Rosenberg</hi>. Schneeweiss gekleidet, zeigt sie sich Nachts in fürstlichen Häusern, wiegt und trägt die Kinder, wenn die Ammen schlafen: sie tritt auf als alte Ahnmutter des Geschlechtes, und kündigt daher auch in manchen hohen Häusern durch ihr Erscheinen den nahe bevorstehenden Tod einer fürstlichen Person an. – Es hat Vieles für sich, dass einige in den deutschen Ueberlieferungen berühmte Frauen dieses Namens, wie Bertha, die Mutter, Bertha, die Tochter Karls des Grossen, mit der geisterhaften Bertha zusammenhängen: sie sind aus der Göttersage in die Heldensage aufgenommen worden.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Perdix</hi> (Gr. M.), zweifelhaft, ob die Schwester des Dädalus, oder der Sohn dieser Schwester. 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Aus dieser Verbindung ging die schnelle Aura hervor. – 2) P., Tochter des Hipponous; da Hippostratus sie verführt, schickte ihr Vater sie fort zu Oeneus, welcher sie als Sclavin verkaufen sollte, er behielt sie jedoch für sich, und sie ward Mutter des Tydeus. – 3) P., Erzieherin des Oedipus, Gemahlin des Polybus, Königs von Corinth. – 4) P., Mutter des Nausithous (Vaters des Königs der Phäaken, Alcinous); sie war eine Tochter des Gigantenkönigs Eurymedon, und Neptun ihr Geliebter. – 5) P., auch Eriböa genannt, Tochter des Alcathous, Enkelin des Pelops. Mit ihr vermählte sich Telamon, durch den sie Mutter der Ajax wurde.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Periclymene</hi> (Gr. M.), 1) Tochter des Minos, mit welcher Pheres den König von Thessalien, Admetus, erzeugte. – 2) P., Tochter des Minyas, gebar von Phylacus den Iphiclus. 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Er vermählte sich mit Hyrmine, einer Schwester des Alector, und sie gebar ihm den Augeas und Actor, welche ihrem Grossvater in der Regierung von Elis folgten. Phorbas gilt auch als übermüthiger Faustkämpfer, der mit den Phlegyern den Tempel zu Delphi plünderte, bis ihn Apollo tödtete. Der Bruder, P., nahm Astyagea, die Tochter der Hypseus, zur Ehe; sie gebar ihm acht Söhne, unter denen Antion der älteste war, welcher durch Perimele Vater des Ixion ward. – 2) P., der griechische Krieger, der mit den Jünglingen von Scyrus die Burg vor Troja erstürmte. – 3) P., ein Autochthon, den Jupiter in einen Adler verwandelte, weil die Menschen ihn, der in Attica noch vor Cecrops fromm und mildthätig herrschte, noch bei Lebzeiten als einen Gott verehrten. 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Theseus erlegte ihn bei Epidaurus und bediente sich von da an seiner Keule als Waffe.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [373/0443]
weichen müssten. Am andern Ufer angelangt, hiess P. den Schiffer nochmals fahren und die zurückgebliebenen Heimchen holen. Unterdessen hatte sie an ihrem Pfluge gezimmert, deutete auf die Späne, und sagte zum Fährmann: »Da nimm, das sei der Lohn für deine Mühe!« Mürrisch steckte er drei von den Spänen ein, warf sie zu Hause auf das Fensterbrett, und sich geängstigt in's Bette. Am Morgen lagen drei Goldstücke da, wohin er die Späne gelegt hatte. In Baiern heisst P. die wilde oder eiserne Bertha, Frau Bertha mit der langen Nase oder mit der eisernen Nase. Im Salzburgischen wird noch bis auf den heutigen Tag ihr zu Ehren das Perchten-Laufen, Perchten-Springen zur Zeit der »Raubnächte« gehalten. Im Pinzgau ziehen dann 100-300 Bursche (sie heissen die Berchten) bei hellem Tag in seltsamster Vermummung mit Kuhglocken und knallenden Peitschen umher. – Als ein gutes, günstiges Wesen erscheint sie noch in manchen andern, gewiss uralten Vorstellungen. Die weisse Frau ist ihr schon dem Namen nach völlig gleichbedeutend. Diese weisse Frau pflegt zwar an bestimmte Geschlechter geknüpft zu werden, aber den Namen Bertha fortzuführen, z. B. Bertha von Rosenberg. Schneeweiss gekleidet, zeigt sie sich Nachts in fürstlichen Häusern, wiegt und trägt die Kinder, wenn die Ammen schlafen: sie tritt auf als alte Ahnmutter des Geschlechtes, und kündigt daher auch in manchen hohen Häusern durch ihr Erscheinen den nahe bevorstehenden Tod einer fürstlichen Person an. – Es hat Vieles für sich, dass einige in den deutschen Ueberlieferungen berühmte Frauen dieses Namens, wie Bertha, die Mutter, Bertha, die Tochter Karls des Grossen, mit der geisterhaften Bertha zusammenhängen: sie sind aus der Göttersage in die Heldensage aufgenommen worden.
Perdix (Gr. M.), zweifelhaft, ob die Schwester des Dädalus, oder der Sohn dieser Schwester. Im letztern Falle ist er identisch mit Talus (s. d.).
Perdoitos (Lettische M.), der Schutzgott des Handels, der Fischer und der Seefahrer bei den alten Preussen.
Pereus (Gr. M.), Sohn des Elatus von Laodice, der Tochter des Cinyras, Bruder des Stymphalus. Seine Tochter Neära war eine Geliebte des Aleus und durch ihn Mutter des Cepheus, des Lycurgus und der Auge.
Perfica (Röm. M.), »die Vollzieherin«, eine Hochzeit-Göttin.
Pergamus (Gr. M.), Sohn des Pyrrhus (also Enkel des Achill) und der als Sclavin von Troja fortgeführten Andromache. Helenus, der dritte Gatte dieser Fürstin, erzog ihn zu einem tüchtigen Helden. Er erbauete zwei Städte in Asien, P. und Andromache.
Pergubrius (Lettische M.), ein Gott der alten heidnischen Preussen und Litthauer; ihm ward geopfert, damit er den Feldfrüchten Wachsthum verleihe; man hielt ihm ein Bittfest im Frühling (22. März) und zwei Dankfeste zu Anfang und zu Ende der Ernte.
Peri (Pers. M.), s. Dews.
Periboea (Gr. M.), 1) eine Quellnymphe in Arcadien; sie wurde von dem arcadischen Könige Lelas geliebt, und liebte selbst den überaus schönen, mannhaften Helden so sehr, dass sie ihm ihre Unsterblichkeit opferte und seine Gattin ward. Aus dieser Verbindung ging die schnelle Aura hervor. – 2) P., Tochter des Hipponous; da Hippostratus sie verführt, schickte ihr Vater sie fort zu Oeneus, welcher sie als Sclavin verkaufen sollte, er behielt sie jedoch für sich, und sie ward Mutter des Tydeus. – 3) P., Erzieherin des Oedipus, Gemahlin des Polybus, Königs von Corinth. – 4) P., Mutter des Nausithous (Vaters des Königs der Phäaken, Alcinous); sie war eine Tochter des Gigantenkönigs Eurymedon, und Neptun ihr Geliebter. – 5) P., auch Eriböa genannt, Tochter des Alcathous, Enkelin des Pelops. Mit ihr vermählte sich Telamon, durch den sie Mutter der Ajax wurde.
Periclymene (Gr. M.), 1) Tochter des Minos, mit welcher Pheres den König von Thessalien, Admetus, erzeugte. – 2) P., Tochter des Minyas, gebar von Phylacus den Iphiclus. Beide werden auch Clymene genannt.
Periclymenus (Gr. M.), 1) s. Neleus. – 2) P., Sohn des Neptun und der Chloris, einer Tochter des berühmten Sehers Tiresias, zeichnete sich unter den Thebanern bei dem Kriege der sieben Helden sehr aus.
Perieres (Gr. M.), 1) Sohn des Aeolus und der Enarete, Gemahl der Gorgophone, der Tochter des Perseus. Ihre Söhne waren Aphareus und Leucippus. – 2) P., ein Thebaner; er verwundete den Clymenus und verursachte so den Tribut, den Erginus seiner Vaterstadt auflegte und wovon erst Hercules diese befreite.
Perigune, s. Joxus.
Perilaus (Gr. M.), 1) ein Stammheld der Bewohner von Samos, welche Insel den Namen von seinem Bruder Samos erhielt, ausser welchem er noch zwei, den Enudus und Alitherses, sowie eine Schwester, Parthenope, hatte; sie alle waren Kinder des Ancäus, Königs der Leleger, und der Samia, einer Tochter des Stromgottes Mäander. – 2) P., Sohn des Icarius und der Periböa; er war es, der den Orest vor dem Areopagus des Muttermordes anklagte.
Perimal (Ind. M.), ein Gott, welcher in Gestalt einer hohen Stange verehrt wird. Die Ursache dieser sonderbaren Form wird folgendermassen erzählt: Ein heiliger Büsser hatte sich einen Pfriem oder eine Ahle auf den Fuss fallen lassen, und die Spitze war im Knochen stecken geblieben und abgebrochen. Der Büsser schwur, den Stahl nicht aus der Wunde zu ziehen, bevor er den Gott P. tanzen gesehen habe. Dieser, voll Ehrfurcht gegen den Heiligen, erfüllte sogleich seine Wünsche, indem er die Sonne zu einem Tanz aufforderte und mit ihr und den Sternen einen Reigen aufführte. Dabei fiel eine von den goldenen Ketten, die den Gott schmückten, auf die Erde, und an diesem Platz ward ihm die erste Pagode erbaut, die von Dschidambaran.
Perimede (Gr. M.), 1) Tochter des Oeneus und Gattin des Phönix, von dem sie Mutter der Europa und der Astypaläa wurde. – 2) P., Schwester des Amphitryon, welche, mit Licymnius vermählt, Mutter des Oeonus wurde. – 3) P., Geliebte des Flussgottes Achelous, welche von diesem den Hippodamas empfing; sie war die Tochter des Aeolus und ward von Neptun, da der Vater sie verstiess, in eine Insel, eine der Echinaden, verwandelt.
Perimedes (Gr. M.), 1) einer der Centauren, welcher auf der Hochzeit des Pirithous zugegen war und den Kampf mit den Lapithen bestand. – 2) P., ein Freund des Ulysses, den er auf seinem Gange in die Unterwelt begleitete.
Perimele (Gr. M.), Tochter des Königs Admet und der Alcestis, Geliebte des Argus, dem sie den Magnes gebar, welcher nach Kleinasien ging und die Landschaft Magnesia colonisirte.
Periphas (Gr. M.), 1) Sohn des Lapithes, Bruder des Phorbas. Phorbas kam nach Olenus, von dort rief ihn Alector, König von Elis, zu Hülfe, weil er sich vor der Macht des Pelops fürchtete; dann ging er nach Rhodus, welche Insel er colonisirte und von Schlangen reinigte, wesshalb er in dem Bilde des Ophiuchos (s. d.) unter die Sterne versetzt sein soll. Er vermählte sich mit Hyrmine, einer Schwester des Alector, und sie gebar ihm den Augeas und Actor, welche ihrem Grossvater in der Regierung von Elis folgten. Phorbas gilt auch als übermüthiger Faustkämpfer, der mit den Phlegyern den Tempel zu Delphi plünderte, bis ihn Apollo tödtete. Der Bruder, P., nahm Astyagea, die Tochter der Hypseus, zur Ehe; sie gebar ihm acht Söhne, unter denen Antion der älteste war, welcher durch Perimele Vater des Ixion ward. – 2) P., der griechische Krieger, der mit den Jünglingen von Scyrus die Burg vor Troja erstürmte. – 3) P., ein Autochthon, den Jupiter in einen Adler verwandelte, weil die Menschen ihn, der in Attica noch vor Cecrops fromm und mildthätig herrschte, noch bei Lebzeiten als einen Gott verehrten. Er wollte ihn zuerst durch den Blitz zerschmettern, ward aber von Apollo, dem P. mehrere Tempel erbaut, gebeten, die Strafe zu mildern, daher er ihn verwandelte; dieses Periphas Gemahlin, Phene, bat Jupiter, auch sie in einen Vogel zu verwandeln, der mit dem Adler friedlich leben könne, welche Bitte dahin gewährt ward, dass sie sich in einen Steinbrecher oder Fischadler verwandelt sah; der Adler ward Jupiters Zepterträger, Phene aber wurde allen Menschen, welche sie sahen, zur glücklichen Vorbedeutung.
Periphetes (Gr. M.), Sohn des Vulcan und der Anticlia. Weil er den hinkenden Gott zum Vater hatte, nannte man ihn schwach auf den Beinen, doch war er ein berüchtigter Räuber, den seine Lahmheit nicht hinderte, sich durch eine mächtige eiserne Keule furchtbar genug zu machen, wovon er den Beinamen Corynetes, Keulenträger, bekam. Theseus erlegte ihn bei Epidaurus und bediente sich von da an seiner Keule als Waffe.
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