Vogt, Carl: Untersuchungen über Thierstaaten. Frankfurt (Main), 1851.kampfbegierig beim Marsche zusammenschlugen, daß sie klappten, wie scharfe Scheeren. Ein entsetzlicher Anblick! Der Heereszug hatte etwa hundert Schritte in der Breite. Alle Soldaten marschirten in größter Eile, ohne anzuhalten, halb hüpfend, halb laufend in gerader Richtung vorwärts. So zog es unter meinen Füßen durch, Stundenlang, - Millionen drängten Millionen - erst nach anderthalb Tagen sah ich den Nachtrab - einzelne Haufen von wildem Aeußeren, mit schwerem Kriegsgeräth beladen, die voll Eifers ihren Brüdern nachfolgten. Ich flog voraus und war so glücklich, den Vortrab in dem Augenblicke einzuholen, als er an den Ufern des Kuru eine von Kakerlaken bevölkerte Menschenburg erreichte. Ein ungeheurer Schreck fesselte die Bewohner des Hauses, die sich mit einer Unzahl anderer schädlicher Thiere dort eingenistet hatten, als die ersten sozial-demokratischen Krieger durch die Thüre eindrangen. Sie suchten zu fliehen, aber schon war das Haus umstellt, seine Wände erklettert, alle Fenster, Luftlöcher und Ritzen besetzt. Wie ein rasender Bergstrom ergossen sich die Sozialdemokraten durch alle Oeffnungen in das Innere. Eine unbegreifliche Verwirrung herrschte in dem Gebäude. Aus allen Spalten, Ritzen und Löchern stürzten verzweifelnde Kakerlaken, Wanzen, Kellerasseln, Spinnen, Skorpionen, Scolopender und anderes Ungeziefer hervor. Jene warfen sich auf die Knie und baten flehentlich um Schonung, diese suchten zu fliehen, andere glaubten ihre Verfolger durch Verbreitung eines intensiven Gestankes von sich abhalten zu können, wieder andere wehrten sich mit der letzten Wuth der Verzweiflung. Tausende der tapfern Angreifer erlagen den scharfen Kiefern der Kakerlaken, den giftigen Stacheln der Skorpionen - Millionen ersetzten der Gefallenen Stelle. kampfbegierig beim Marsche zusammenschlugen, daß sie klappten, wie scharfe Scheeren. Ein entsetzlicher Anblick! Der Heereszug hatte etwa hundert Schritte in der Breite. Alle Soldaten marschirten in größter Eile, ohne anzuhalten, halb hüpfend, halb laufend in gerader Richtung vorwärts. So zog es unter meinen Füßen durch, Stundenlang, – Millionen drängten Millionen – erst nach anderthalb Tagen sah ich den Nachtrab – einzelne Haufen von wildem Aeußeren, mit schwerem Kriegsgeräth beladen, die voll Eifers ihren Brüdern nachfolgten. Ich flog voraus und war so glücklich, den Vortrab in dem Augenblicke einzuholen, als er an den Ufern des Kuru eine von Kakerlaken bevölkerte Menschenburg erreichte. Ein ungeheurer Schreck fesselte die Bewohner des Hauses, die sich mit einer Unzahl anderer schädlicher Thiere dort eingenistet hatten, als die ersten sozial-demokratischen Krieger durch die Thüre eindrangen. Sie suchten zu fliehen, aber schon war das Haus umstellt, seine Wände erklettert, alle Fenster, Luftlöcher und Ritzen besetzt. Wie ein rasender Bergstrom ergossen sich die Sozialdemokraten durch alle Oeffnungen in das Innere. Eine unbegreifliche Verwirrung herrschte in dem Gebäude. Aus allen Spalten, Ritzen und Löchern stürzten verzweifelnde Kakerlaken, Wanzen, Kellerasseln, Spinnen, Skorpionen, Scolopender und anderes Ungeziefer hervor. Jene warfen sich auf die Knie und baten flehentlich um Schonung, diese suchten zu fliehen, andere glaubten ihre Verfolger durch Verbreitung eines intensiven Gestankes von sich abhalten zu können, wieder andere wehrten sich mit der letzten Wuth der Verzweiflung. Tausende der tapfern Angreifer erlagen den scharfen Kiefern der Kakerlaken, den giftigen Stacheln der Skorpionen – Millionen ersetzten der Gefallenen Stelle. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0167" n="139"/> kampfbegierig beim Marsche zusammenschlugen, daß sie klappten, wie scharfe Scheeren. Ein entsetzlicher Anblick! Der Heereszug hatte etwa hundert Schritte in der Breite. Alle Soldaten marschirten in größter Eile, ohne anzuhalten, halb hüpfend, halb laufend in gerader Richtung vorwärts. So zog es unter meinen Füßen durch, Stundenlang, – Millionen drängten Millionen – erst nach anderthalb Tagen sah ich den Nachtrab – einzelne Haufen von wildem Aeußeren, mit schwerem Kriegsgeräth beladen, die voll Eifers ihren Brüdern nachfolgten. Ich flog voraus und war so glücklich, den Vortrab in dem Augenblicke einzuholen, als er an den Ufern des Kuru eine von Kakerlaken bevölkerte Menschenburg erreichte. Ein ungeheurer Schreck fesselte die Bewohner des Hauses, die sich mit einer Unzahl anderer schädlicher Thiere dort eingenistet hatten, als die ersten sozial-demokratischen Krieger durch die Thüre eindrangen. Sie suchten zu fliehen, aber schon war das Haus umstellt, seine Wände erklettert, alle Fenster, Luftlöcher und Ritzen besetzt. Wie ein rasender Bergstrom ergossen sich die Sozialdemokraten durch alle Oeffnungen in das Innere. Eine unbegreifliche Verwirrung herrschte in dem Gebäude. Aus allen Spalten, Ritzen und Löchern stürzten verzweifelnde Kakerlaken, Wanzen, Kellerasseln, Spinnen, Skorpionen, Scolopender und anderes Ungeziefer hervor. Jene warfen sich auf die Knie und baten flehentlich um Schonung, diese suchten zu fliehen, andere glaubten ihre Verfolger durch Verbreitung eines intensiven Gestankes von sich abhalten zu können, wieder andere wehrten sich mit der letzten Wuth der Verzweiflung. Tausende der tapfern Angreifer erlagen den scharfen Kiefern der Kakerlaken, den giftigen Stacheln der Skorpionen – Millionen ersetzten der Gefallenen Stelle. </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [139/0167]
kampfbegierig beim Marsche zusammenschlugen, daß sie klappten, wie scharfe Scheeren. Ein entsetzlicher Anblick! Der Heereszug hatte etwa hundert Schritte in der Breite. Alle Soldaten marschirten in größter Eile, ohne anzuhalten, halb hüpfend, halb laufend in gerader Richtung vorwärts. So zog es unter meinen Füßen durch, Stundenlang, – Millionen drängten Millionen – erst nach anderthalb Tagen sah ich den Nachtrab – einzelne Haufen von wildem Aeußeren, mit schwerem Kriegsgeräth beladen, die voll Eifers ihren Brüdern nachfolgten. Ich flog voraus und war so glücklich, den Vortrab in dem Augenblicke einzuholen, als er an den Ufern des Kuru eine von Kakerlaken bevölkerte Menschenburg erreichte. Ein ungeheurer Schreck fesselte die Bewohner des Hauses, die sich mit einer Unzahl anderer schädlicher Thiere dort eingenistet hatten, als die ersten sozial-demokratischen Krieger durch die Thüre eindrangen. Sie suchten zu fliehen, aber schon war das Haus umstellt, seine Wände erklettert, alle Fenster, Luftlöcher und Ritzen besetzt. Wie ein rasender Bergstrom ergossen sich die Sozialdemokraten durch alle Oeffnungen in das Innere. Eine unbegreifliche Verwirrung herrschte in dem Gebäude. Aus allen Spalten, Ritzen und Löchern stürzten verzweifelnde Kakerlaken, Wanzen, Kellerasseln, Spinnen, Skorpionen, Scolopender und anderes Ungeziefer hervor. Jene warfen sich auf die Knie und baten flehentlich um Schonung, diese suchten zu fliehen, andere glaubten ihre Verfolger durch Verbreitung eines intensiven Gestankes von sich abhalten zu können, wieder andere wehrten sich mit der letzten Wuth der Verzweiflung. Tausende der tapfern Angreifer erlagen den scharfen Kiefern der Kakerlaken, den giftigen Stacheln der Skorpionen – Millionen ersetzten der Gefallenen Stelle.
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