Noch ein anderes fossiles Thier, von dem wir bisher nur den Kopf kennen, scheint eine weitere Familie (Toxodontida) unter den Seekühen darzustellen; der niedergedrückte Schädel, die horizontal ge- stellten Gelenkhöcker sprechen für diese Stellung, gegen welche auch die auffallend großen Jochbögen nicht verstoßen, während die Struk- tur der Backzähne und der Schneidezähne theils nach den Dickhäutern, theils sogar nach den Nagern hinweist. In jeder Hälfte des Ober- kiefers stehen nämlich vier meißelförmige Schneidezähne und sechs Back- zähne von cylindrischer Gestalt, deren Schmelz an der Seite ober- flächlich gefaltet ist und deren Kronen bedeutende Abnutzungsflächen zeigen. Die bekannten Ueberreste wurden in den Tertiärgebilden Süd- amerika's gefunden. Toxodon.
Die Walthiere erscheinen schon in den ältesten Tertiärzeiten und wie man sieht, war sogar ihre Entwicklung an Formen in der Vor- welt bedeutender als jetzt, da neben den jetztlebenden Familien, die alle in der Tertiärzeit verireten sind, noch Typen existirten, welche gänzlich ausgestorben sind.
Ordnung der Dickhäuter. (Pachydermata).
Die plumpe Körperform, die meist dicke schwere Haut, die bei einigen dieser Thiere nur spärliche Borsten und vielfache Risse und Falten zeigt, die Kürze der Gliedmaßen, der dicke Hals, der kaum von dem übrigen Körper abgesetzt ist, nähern diese Ordnung sehr der vorigen; -- eine Annäherung, die noch durch die ausgestorbenen Gat- tungen vergrößert wird, von denen es, wie beim Dinotherium und beim Toxodon, ohne Kenntniß der Hintergliedmaßen schwierig zu ent- scheiden ist, ob sie der einen oder der anderen Ordnung zugehören. In der Bildung des Schädels und des Gebisses herrschen die mannig- faltigsten Verschiedenheiten, doch überwiegt in den meisten Fällen der Kiefertheil sehr bedeutend den Schädeltheil an Masse und Ausdehnung.
Noch ein anderes foſſiles Thier, von dem wir bisher nur den Kopf kennen, ſcheint eine weitere Familie (Toxodontida) unter den Seekühen darzuſtellen; der niedergedrückte Schädel, die horizontal ge- ſtellten Gelenkhöcker ſprechen für dieſe Stellung, gegen welche auch die auffallend großen Jochbögen nicht verſtoßen, während die Struk- tur der Backzähne und der Schneidezähne theils nach den Dickhäutern, theils ſogar nach den Nagern hinweiſt. In jeder Hälfte des Ober- kiefers ſtehen nämlich vier meißelförmige Schneidezähne und ſechs Back- zähne von cylindriſcher Geſtalt, deren Schmelz an der Seite ober- flächlich gefaltet iſt und deren Kronen bedeutende Abnutzungsflächen zeigen. Die bekannten Ueberreſte wurden in den Tertiärgebilden Süd- amerika’s gefunden. Toxodon.
Die Walthiere erſcheinen ſchon in den älteſten Tertiärzeiten und wie man ſieht, war ſogar ihre Entwicklung an Formen in der Vor- welt bedeutender als jetzt, da neben den jetztlebenden Familien, die alle in der Tertiärzeit verireten ſind, noch Typen exiſtirten, welche gänzlich ausgeſtorben ſind.
Ordnung der Dickhäuter. (Pachydermata).
Die plumpe Körperform, die meiſt dicke ſchwere Haut, die bei einigen dieſer Thiere nur ſpärliche Borſten und vielfache Riſſe und Falten zeigt, die Kürze der Gliedmaßen, der dicke Hals, der kaum von dem übrigen Körper abgeſetzt iſt, nähern dieſe Ordnung ſehr der vorigen; — eine Annäherung, die noch durch die ausgeſtorbenen Gat- tungen vergrößert wird, von denen es, wie beim Dinotherium und beim Toxodon, ohne Kenntniß der Hintergliedmaßen ſchwierig zu ent- ſcheiden iſt, ob ſie der einen oder der anderen Ordnung zugehören. In der Bildung des Schädels und des Gebiſſes herrſchen die mannig- faltigſten Verſchiedenheiten, doch überwiegt in den meiſten Fällen der Kiefertheil ſehr bedeutend den Schädeltheil an Maſſe und Ausdehnung.
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Noch ein anderes foſſiles Thier, von dem wir bisher nur den
Kopf kennen, ſcheint eine weitere Familie (Toxodontida) unter den
Seekühen darzuſtellen; der niedergedrückte Schädel, die horizontal ge-
ſtellten Gelenkhöcker ſprechen für dieſe Stellung, gegen welche auch
die auffallend großen Jochbögen nicht verſtoßen, während die Struk-
tur der Backzähne und der Schneidezähne theils nach den Dickhäutern,
theils ſogar nach den Nagern hinweiſt. In jeder Hälfte des Ober-
kiefers ſtehen nämlich vier meißelförmige Schneidezähne und ſechs Back-
zähne von cylindriſcher Geſtalt, deren Schmelz an der Seite ober-
flächlich gefaltet iſt und deren Kronen bedeutende Abnutzungsflächen
zeigen. Die bekannten Ueberreſte wurden in den Tertiärgebilden Süd-
amerika’s gefunden. Toxodon.
Die Walthiere erſcheinen ſchon in den älteſten Tertiärzeiten und
wie man ſieht, war ſogar ihre Entwicklung an Formen in der Vor-
welt bedeutender als jetzt, da neben den jetztlebenden Familien, die
alle in der Tertiärzeit verireten ſind, noch Typen exiſtirten, welche
gänzlich ausgeſtorben ſind.
Ordnung der Dickhäuter. (Pachydermata).
Die plumpe Körperform, die meiſt dicke ſchwere Haut, die bei
einigen dieſer Thiere nur ſpärliche Borſten und vielfache Riſſe und
Falten zeigt, die Kürze der Gliedmaßen, der dicke Hals, der kaum
von dem übrigen Körper abgeſetzt iſt, nähern dieſe Ordnung ſehr der
vorigen; — eine Annäherung, die noch durch die ausgeſtorbenen Gat-
tungen vergrößert wird, von denen es, wie beim Dinotherium und
beim Toxodon, ohne Kenntniß der Hintergliedmaßen ſchwierig zu ent-
ſcheiden iſt, ob ſie der einen oder der anderen Ordnung zugehören.
In der Bildung des Schädels und des Gebiſſes herrſchen die mannig-
faltigſten Verſchiedenheiten, doch überwiegt in den meiſten Fällen der
Kiefertheil ſehr bedeutend den Schädeltheil an Maſſe und Ausdehnung.
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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851, S. 455. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe02_1851/461>, abgerufen am 23.11.2024.
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