Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851.Den vorigen sehr nahe steht die Familie der Strandläufer (Cha- [Abbildung]
Fig. 1270. radrida), unterscheidet sich aber na-Der weiße Strandreuter (Himantopus mentlich durch den Schnabel, der stets hart, mit festem Horne beklei- det, meist freilich lang, dünn und gebogen oder gerade, in anderen Fällen aber auch kurz, kegelförmig und auf der Spitze gekuppt ist. Die Beine der meisten Gattungen sind äußerst lang, schmächtig, die Unter- schenkel ihrem größten Theile nach nackt, nur bei einigen kurzbeinigen Gattungen bis zur Fußbeuge gefie- dert; die Hinterzehe fehlt entweder ganz oder ist nur durch einen un- bedeutenden Anhang repräsentirt. Die langen, dünnen Vorderzehen sind ganz frei oder geheftet, zuweilen auch durch eine Schwimmhaut mit einander verbunden. Die Vögel dieser Familie leben besonders gern an sandigen Ufern oder selbst in trockenen Gegenden von Mol- lusken, Würmern und Insekten. Charadrius; Aegialites; Vanellus; Strepsilas; Himantopus; Haematopus; Recurvirostra; Glareola; Ta- chydromus. Die eigentlichen Repräsentanten dieser Ordnung sind diejenigen [Abbildung]
Fig. 1271. Sumpfvögel, welche die FamilieDer Ibis der Egypter (Ibis sacer). der Reiher (Ardeida) ausmachen. Der Schnabel dieser Vögel ist lang, hart, meist dick und stark an der Basis, gewöhnlich kegelförmig zu- gespitzt, zuweilen aber breit abge- plattet, mehr oder minder löffel- förmig oder auch sonst von seltsam abweichender Gestalt. Der Hals ist lang, oft schlangenartig, gewöhn- lich dünn, zuweilen ziemlich ver- dickt, die Flügel kräftig, die Füße sehr hoch, dünn, stelzenartig, die Hinterzehe meist vorhanden, aber kurz, die Vorderzehen stark, gewöhn- Den vorigen ſehr nahe ſteht die Familie der Strandläufer (Cha- [Abbildung]
Fig. 1270. radrida), unterſcheidet ſich aber na-Der weiße Strandreuter (Himantopus mentlich durch den Schnabel, der ſtets hart, mit feſtem Horne beklei- det, meiſt freilich lang, dünn und gebogen oder gerade, in anderen Fällen aber auch kurz, kegelförmig und auf der Spitze gekuppt iſt. Die Beine der meiſten Gattungen ſind äußerſt lang, ſchmächtig, die Unter- ſchenkel ihrem größten Theile nach nackt, nur bei einigen kurzbeinigen Gattungen bis zur Fußbeuge gefie- dert; die Hinterzehe fehlt entweder ganz oder iſt nur durch einen un- bedeutenden Anhang repräſentirt. Die langen, dünnen Vorderzehen ſind ganz frei oder geheftet, zuweilen auch durch eine Schwimmhaut mit einander verbunden. Die Vögel dieſer Familie leben beſonders gern an ſandigen Ufern oder ſelbſt in trockenen Gegenden von Mol- lusken, Würmern und Inſekten. Charadrius; Aegialites; Vanellus; Strepsilas; Himantopus; Haematopus; Recurvirostra; Glareola; Ta- chydromus. Die eigentlichen Repräſentanten dieſer Ordnung ſind diejenigen [Abbildung]
Fig. 1271. Sumpfvögel, welche die FamilieDer Ibis der Egypter (Ibis sacer). der Reiher (Ardeida) ausmachen. Der Schnabel dieſer Vögel iſt lang, hart, meiſt dick und ſtark an der Baſis, gewöhnlich kegelförmig zu- geſpitzt, zuweilen aber breit abge- plattet, mehr oder minder löffel- förmig oder auch ſonſt von ſeltſam abweichender Geſtalt. Der Hals iſt lang, oft ſchlangenartig, gewöhn- lich dünn, zuweilen ziemlich ver- dickt, die Flügel kräftig, die Füße ſehr hoch, dünn, ſtelzenartig, die Hinterzehe meiſt vorhanden, aber kurz, die Vorderzehen ſtark, gewöhn- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <pb facs="#f0374" n="368"/> <p>Den vorigen ſehr nahe ſteht die Familie der <hi rendition="#b">Strandläufer</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">(Cha-</hi></hi><lb/><figure><head>Fig. 1270.</head><lb/><p>Der weiße Strandreuter <hi rendition="#aq">(Himantopus<lb/> candidus)</hi>.</p></figure><lb/><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">radrida)</hi></hi>, unterſcheidet ſich aber na-<lb/> mentlich durch den Schnabel, der<lb/> ſtets hart, mit feſtem Horne beklei-<lb/> det, meiſt freilich lang, dünn und<lb/> gebogen oder gerade, in anderen<lb/> Fällen aber auch kurz, kegelförmig<lb/> und auf der Spitze gekuppt iſt. Die<lb/> Beine der meiſten Gattungen ſind<lb/> äußerſt lang, ſchmächtig, die Unter-<lb/> ſchenkel ihrem größten Theile nach<lb/> nackt, nur bei einigen kurzbeinigen<lb/> Gattungen bis zur Fußbeuge gefie-<lb/> dert; die Hinterzehe fehlt entweder<lb/> ganz oder iſt nur durch einen un-<lb/> bedeutenden Anhang repräſentirt.<lb/> Die langen, dünnen Vorderzehen<lb/> ſind ganz frei oder geheftet, zuweilen auch durch eine Schwimmhaut<lb/> mit einander verbunden. Die Vögel dieſer Familie leben beſonders<lb/> gern an ſandigen Ufern oder ſelbſt in trockenen Gegenden von Mol-<lb/> lusken, Würmern und Inſekten. <hi rendition="#aq">Charadrius; Aegialites; Vanellus;<lb/> Strepsilas; Himantopus; Haematopus; Recurvirostra; Glareola; Ta-<lb/> chydromus</hi>.</p><lb/> <p>Die eigentlichen Repräſentanten dieſer Ordnung ſind diejenigen<lb/><figure><head>Fig. 1271.</head><lb/><p>Der Ibis der Egypter <hi rendition="#aq">(Ibis sacer)</hi>.</p></figure><lb/> Sumpfvögel, welche die Familie<lb/> der <hi rendition="#b">Reiher</hi> <hi rendition="#aq">(<hi rendition="#i">Ardeida</hi>)</hi> ausmachen.<lb/> Der Schnabel dieſer Vögel iſt lang,<lb/> hart, meiſt dick und ſtark an der<lb/> Baſis, gewöhnlich kegelförmig zu-<lb/> geſpitzt, zuweilen aber breit abge-<lb/> plattet, mehr oder minder löffel-<lb/> förmig oder auch ſonſt von ſeltſam<lb/> abweichender Geſtalt. Der Hals<lb/> iſt lang, oft ſchlangenartig, gewöhn-<lb/> lich dünn, zuweilen ziemlich ver-<lb/> dickt, die Flügel kräftig, die Füße<lb/> ſehr hoch, dünn, ſtelzenartig, die<lb/> Hinterzehe meiſt vorhanden, aber kurz, die Vorderzehen ſtark, gewöhn-<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [368/0374]
Den vorigen ſehr nahe ſteht die Familie der Strandläufer (Cha-
[Abbildung Fig. 1270.
Der weiße Strandreuter (Himantopus
candidus).]
radrida), unterſcheidet ſich aber na-
mentlich durch den Schnabel, der
ſtets hart, mit feſtem Horne beklei-
det, meiſt freilich lang, dünn und
gebogen oder gerade, in anderen
Fällen aber auch kurz, kegelförmig
und auf der Spitze gekuppt iſt. Die
Beine der meiſten Gattungen ſind
äußerſt lang, ſchmächtig, die Unter-
ſchenkel ihrem größten Theile nach
nackt, nur bei einigen kurzbeinigen
Gattungen bis zur Fußbeuge gefie-
dert; die Hinterzehe fehlt entweder
ganz oder iſt nur durch einen un-
bedeutenden Anhang repräſentirt.
Die langen, dünnen Vorderzehen
ſind ganz frei oder geheftet, zuweilen auch durch eine Schwimmhaut
mit einander verbunden. Die Vögel dieſer Familie leben beſonders
gern an ſandigen Ufern oder ſelbſt in trockenen Gegenden von Mol-
lusken, Würmern und Inſekten. Charadrius; Aegialites; Vanellus;
Strepsilas; Himantopus; Haematopus; Recurvirostra; Glareola; Ta-
chydromus.
Die eigentlichen Repräſentanten dieſer Ordnung ſind diejenigen
[Abbildung Fig. 1271.
Der Ibis der Egypter (Ibis sacer).]
Sumpfvögel, welche die Familie
der Reiher (Ardeida) ausmachen.
Der Schnabel dieſer Vögel iſt lang,
hart, meiſt dick und ſtark an der
Baſis, gewöhnlich kegelförmig zu-
geſpitzt, zuweilen aber breit abge-
plattet, mehr oder minder löffel-
förmig oder auch ſonſt von ſeltſam
abweichender Geſtalt. Der Hals
iſt lang, oft ſchlangenartig, gewöhn-
lich dünn, zuweilen ziemlich ver-
dickt, die Flügel kräftig, die Füße
ſehr hoch, dünn, ſtelzenartig, die
Hinterzehe meiſt vorhanden, aber kurz, die Vorderzehen ſtark, gewöhn-
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