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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851.

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ander verwachsen sind. Sie wiederholen in dieser Ordnung die Eis-
vögel, denen sie auch ganz in ihrem Benehmen gleichen. Galbula;
Lamprotyla; Iacamaralcyon
.

Die Familie der Kuckuke (Cuculida) bildet den Uebergang von

[Abbildung] Fig. 1249.

Der Kuckuk (Cuculus canorus).

den Klettervögeln zu den Raubvö-
geln. Der Schnabel ist kurz gebo-
gen, zusammengedrückt; der Rachen
weit gespalten, die Bartborsten feh-
len durchaus. Die äußere Hinter-
zehe steht nicht mehr beständig nach
hinten, sondern kann auch nach
vorn gewandt werden. In den
Flügeln zeigt sich eine Annäherung
an die Singvögel, indem die zehnte
Schwinge zuweilen verkümmert,
zuweilen selbst gar nicht vorhanden erscheint. Die Vögel dieser Fa-
milie klettern gar nicht, sondern fliegen nur in Wäldern umher und
nähren sich hauptsächlich von Insekten, namentlich von Raupen. Be-
kannt ist die Eigenthümlichkeit unseres inländischen Kuckuks, der seine
Eier in fremde Nester, besonders von Singvögeln legt, und sie von
diesen ausbrüten und die Jungen auffüttern läßt. Die ausländischen
Kuckuke sollen eigene Nester in Baumhöhlen bauen und selbst brüten.
Cuculus; Scythrops; Crotophaga.

Ordnung der Raubvögel. (Raptatores.)

Die außerordentliche Ausbildung des Flugvermögens, die Ent-
wickelung des ganzen Skelettes, die Schärfe der Sinne und
vorzüglich des Gesichtes haben die Vögel, welche dieser Ordnung
angehören, in den meisten Systemen an die Spitze der ganzen
Klasse gebracht und in der That resumiren sich auch in ihnen die
vorzüglichsten Eigenschaften der typischen Vögel in ausgezeichneter
Weise. Der Kopf der Raubvögel ist rund, verhältnißmäßig dick, der
Schnabel sehr stark, der Oberkiefer bald in seiner ganzen Länge, bald
nur vorn an der Spitze hakig gekrümmt, sehr scharf und fest und oft
noch an der Seite des schneidenden Randes mit einem vorspringenden

ander verwachſen ſind. Sie wiederholen in dieſer Ordnung die Eis-
vögel, denen ſie auch ganz in ihrem Benehmen gleichen. Galbula;
Lamprotyla; Iacamaralcyon
.

Die Familie der Kuckuke (Cuculida) bildet den Uebergang von

[Abbildung] Fig. 1249.

Der Kuckuk (Cuculus canorus).

den Klettervögeln zu den Raubvö-
geln. Der Schnabel iſt kurz gebo-
gen, zuſammengedrückt; der Rachen
weit geſpalten, die Bartborſten feh-
len durchaus. Die äußere Hinter-
zehe ſteht nicht mehr beſtändig nach
hinten, ſondern kann auch nach
vorn gewandt werden. In den
Flügeln zeigt ſich eine Annäherung
an die Singvögel, indem die zehnte
Schwinge zuweilen verkümmert,
zuweilen ſelbſt gar nicht vorhanden erſcheint. Die Vögel dieſer Fa-
milie klettern gar nicht, ſondern fliegen nur in Wäldern umher und
nähren ſich hauptſächlich von Inſekten, namentlich von Raupen. Be-
kannt iſt die Eigenthümlichkeit unſeres inländiſchen Kuckuks, der ſeine
Eier in fremde Neſter, beſonders von Singvögeln legt, und ſie von
dieſen ausbrüten und die Jungen auffüttern läßt. Die ausländiſchen
Kuckuke ſollen eigene Neſter in Baumhöhlen bauen und ſelbſt brüten.
Cuculus; Scythrops; Crotophaga.

Ordnung der Raubvögel. (Raptatores.)

Die außerordentliche Ausbildung des Flugvermögens, die Ent-
wickelung des ganzen Skelettes, die Schärfe der Sinne und
vorzüglich des Geſichtes haben die Vögel, welche dieſer Ordnung
angehören, in den meiſten Syſtemen an die Spitze der ganzen
Klaſſe gebracht und in der That reſumiren ſich auch in ihnen die
vorzüglichſten Eigenſchaften der typiſchen Vögel in ausgezeichneter
Weiſe. Der Kopf der Raubvögel iſt rund, verhältnißmäßig dick, der
Schnabel ſehr ſtark, der Oberkiefer bald in ſeiner ganzen Länge, bald
nur vorn an der Spitze hakig gekrümmt, ſehr ſcharf und feſt und oft
noch an der Seite des ſchneidenden Randes mit einem vorſpringenden

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[350/0356] ander verwachſen ſind. Sie wiederholen in dieſer Ordnung die Eis- vögel, denen ſie auch ganz in ihrem Benehmen gleichen. Galbula; Lamprotyla; Iacamaralcyon. Die Familie der Kuckuke (Cuculida) bildet den Uebergang von [Abbildung Fig. 1249. Der Kuckuk (Cuculus canorus).] den Klettervögeln zu den Raubvö- geln. Der Schnabel iſt kurz gebo- gen, zuſammengedrückt; der Rachen weit geſpalten, die Bartborſten feh- len durchaus. Die äußere Hinter- zehe ſteht nicht mehr beſtändig nach hinten, ſondern kann auch nach vorn gewandt werden. In den Flügeln zeigt ſich eine Annäherung an die Singvögel, indem die zehnte Schwinge zuweilen verkümmert, zuweilen ſelbſt gar nicht vorhanden erſcheint. Die Vögel dieſer Fa- milie klettern gar nicht, ſondern fliegen nur in Wäldern umher und nähren ſich hauptſächlich von Inſekten, namentlich von Raupen. Be- kannt iſt die Eigenthümlichkeit unſeres inländiſchen Kuckuks, der ſeine Eier in fremde Neſter, beſonders von Singvögeln legt, und ſie von dieſen ausbrüten und die Jungen auffüttern läßt. Die ausländiſchen Kuckuke ſollen eigene Neſter in Baumhöhlen bauen und ſelbſt brüten. Cuculus; Scythrops; Crotophaga. Ordnung der Raubvögel. (Raptatores.) Die außerordentliche Ausbildung des Flugvermögens, die Ent- wickelung des ganzen Skelettes, die Schärfe der Sinne und vorzüglich des Geſichtes haben die Vögel, welche dieſer Ordnung angehören, in den meiſten Syſtemen an die Spitze der ganzen Klaſſe gebracht und in der That reſumiren ſich auch in ihnen die vorzüglichſten Eigenſchaften der typiſchen Vögel in ausgezeichneter Weiſe. Der Kopf der Raubvögel iſt rund, verhältnißmäßig dick, der Schnabel ſehr ſtark, der Oberkiefer bald in ſeiner ganzen Länge, bald nur vorn an der Spitze hakig gekrümmt, ſehr ſcharf und feſt und oft noch an der Seite des ſchneidenden Randes mit einem vorſpringenden

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Zitationshilfe: Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851, S. 350. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe02_1851/356>, abgerufen am 22.11.2024.