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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851.

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fallen, daß allerdings eine vollständige Trennung dieser Gruppe und
ihre Erhebung zu einer eigenen Familie gerechtfertigt erscheint. Tra-
chinus; Uranoscopus
.

[Abbildung] Fig. 1083.

Die Meerbarbe (Mullus barbatus).

Eine letzte Gruppe, welche ebenfalls bedeutend von den eigent-
lichen Barschen abweicht, ist diejenige der Meerbarben (Mullida),
bei welchen höchstens nur vier Strahlen in der Kiemenhaut vorhan-
den sind, Vordeckel und Kiemendeckel durchaus ganzrandig und unge-
zähnelt bleiben und ebenso wie der Körper mit großen, kaum gezäh-
nelten, leicht abfallenden Schuppen bekleidet sind. Die Bauchflossen
stehen bei dieser Unterfamilie unter der Brustflosse und die erste
stachelige Rückenflosse weit nach vorn; meist besitzen sie Bärtel an dem
Kinn und eine schöne rothe Farbe und sind ihres Fleisches wegen ge-
schätzt. Mullus; Upeneus.

[Abbildung] Fig. 1084.

Otolithus maculatus.

Die Familie der Umberfische (Sciaenida) kommt mit den Barschen
in der allgemeinen Körperform und in der Anordnung der Flossen
vollkommen überein; auch hier findet sich bald nur eine, bald zwei
getrennte Rückenflossen, während die Bauchflossen stets unter den
Brustflossen stehen; das Maul ist weit gespalten, die Kiefer häufiger,
als bei den vorigen, mit starken Fangzähnen zwischen den kürzeren
Zähnen besetzt; Pflugschaar und Gaumenbeine, welche bei den Bar-
schen stets Zähne tragen, sind bei den Umbern ohne Ausnahme zahn-

fallen, daß allerdings eine vollſtändige Trennung dieſer Gruppe und
ihre Erhebung zu einer eigenen Familie gerechtfertigt erſcheint. Tra-
chinus; Uranoscopus
.

[Abbildung] Fig. 1083.

Die Meerbarbe (Mullus barbatus).

Eine letzte Gruppe, welche ebenfalls bedeutend von den eigent-
lichen Barſchen abweicht, iſt diejenige der Meerbarben (Mullida),
bei welchen höchſtens nur vier Strahlen in der Kiemenhaut vorhan-
den ſind, Vordeckel und Kiemendeckel durchaus ganzrandig und unge-
zähnelt bleiben und ebenſo wie der Körper mit großen, kaum gezäh-
nelten, leicht abfallenden Schuppen bekleidet ſind. Die Bauchfloſſen
ſtehen bei dieſer Unterfamilie unter der Bruſtfloſſe und die erſte
ſtachelige Rückenfloſſe weit nach vorn; meiſt beſitzen ſie Bärtel an dem
Kinn und eine ſchöne rothe Farbe und ſind ihres Fleiſches wegen ge-
ſchätzt. Mullus; Upeneus.

[Abbildung] Fig. 1084.

Otolithus maculatus.

Die Familie der Umberfiſche (Sciaenida) kommt mit den Barſchen
in der allgemeinen Körperform und in der Anordnung der Floſſen
vollkommen überein; auch hier findet ſich bald nur eine, bald zwei
getrennte Rückenfloſſen, während die Bauchfloſſen ſtets unter den
Bruſtfloſſen ſtehen; das Maul iſt weit geſpalten, die Kiefer häufiger,
als bei den vorigen, mit ſtarken Fangzähnen zwiſchen den kürzeren
Zähnen beſetzt; Pflugſchaar und Gaumenbeine, welche bei den Bar-
ſchen ſtets Zähne tragen, ſind bei den Umbern ohne Ausnahme zahn-

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[173/0179] fallen, daß allerdings eine vollſtändige Trennung dieſer Gruppe und ihre Erhebung zu einer eigenen Familie gerechtfertigt erſcheint. Tra- chinus; Uranoscopus. [Abbildung Fig. 1083. Die Meerbarbe (Mullus barbatus). ] Eine letzte Gruppe, welche ebenfalls bedeutend von den eigent- lichen Barſchen abweicht, iſt diejenige der Meerbarben (Mullida), bei welchen höchſtens nur vier Strahlen in der Kiemenhaut vorhan- den ſind, Vordeckel und Kiemendeckel durchaus ganzrandig und unge- zähnelt bleiben und ebenſo wie der Körper mit großen, kaum gezäh- nelten, leicht abfallenden Schuppen bekleidet ſind. Die Bauchfloſſen ſtehen bei dieſer Unterfamilie unter der Bruſtfloſſe und die erſte ſtachelige Rückenfloſſe weit nach vorn; meiſt beſitzen ſie Bärtel an dem Kinn und eine ſchöne rothe Farbe und ſind ihres Fleiſches wegen ge- ſchätzt. Mullus; Upeneus. [Abbildung Fig. 1084. Otolithus maculatus. ] Die Familie der Umberfiſche (Sciaenida) kommt mit den Barſchen in der allgemeinen Körperform und in der Anordnung der Floſſen vollkommen überein; auch hier findet ſich bald nur eine, bald zwei getrennte Rückenfloſſen, während die Bauchfloſſen ſtets unter den Bruſtfloſſen ſtehen; das Maul iſt weit geſpalten, die Kiefer häufiger, als bei den vorigen, mit ſtarken Fangzähnen zwiſchen den kürzeren Zähnen beſetzt; Pflugſchaar und Gaumenbeine, welche bei den Bar- ſchen ſtets Zähne tragen, ſind bei den Umbern ohne Ausnahme zahn-

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Zitationshilfe: Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1851, S. 173. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe02_1851/179>, abgerufen am 23.11.2024.