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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851.

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[Abbildung] Fig 28.

Seestern. (Asterias.)

Sie entstehen alle aus
Embryonen, welche
in ihrem ersten Bil-
dungszustande gewis-
sen Infusorien äu-
ßerst ähnlich sehen,
bei denen aber als-
bald, in Folge der
Ausbildung ihrer de-
finitiven Organe, der
strahlige Charakter
und die Zusammen-
setzung aus ver-
schiedenen gleichbe-
deutenden Segmenten
auf das deutlichste
hervortritt.

Bei einer andern großen Gruppe, bei dem Kreise der Würmer

[Abbildung] Fig. 29.

Ein Ringelwurm (Nereis.)

(Vermes), wandelt
sich ebenfalls das
ganze Ei zu einem
infusorienartigen
Embryo um. Al-
lein sehr bald tritt
hier statt einer
strahlenförmigen
Segmentation eine Tendenz zur bilateralen Lagerung der Organe her-
vor, die von der vorigen gänzlich verschieden ist. Es bildet sich nämlich
statt einer Axe eine Mittelebene aus, welche senkrecht den Körper durch-
schneidet und somit ein Rechts und Links erkennen läßt. Diese senk-
rechte, durch die Mittellinie gelegte Ebene theilt den Körper in zwei
symmetrische Hälften, welche dieselben Organe in gleicher relativer La-
gerung enthalten, und durchschneidet die einfach vorhandenen Organe,
die stets in der Mitte liegen, in zwei gleichnamige Hälften. Die Ent-
wicklung dieser symmetrischen Lagerung aus der vorher mehr oder min-
der kugeligen Form des Embryo's geschieht hauptsächlich durch Streckung
des Leibes mit welcher bei den höhern Formen der Würmer zu-
gleich eine quere Gliederung verbunden ist. Die gleichnamigen Organe
wiederholen sich dann, entsprechend diesen queren Gliedern, die
man auch Zoniten genannt hat, und bei den höchsten Typen der

Vogt. Zoologische Briefe, I. 5


[Abbildung] Fig 28.

Seeſtern. (Asterias.)

Sie entſtehen alle aus
Embryonen, welche
in ihrem erſten Bil-
dungszuſtande gewiſ-
ſen Infuſorien äu-
ßerſt ähnlich ſehen,
bei denen aber als-
bald, in Folge der
Ausbildung ihrer de-
finitiven Organe, der
ſtrahlige Charakter
und die Zuſammen-
ſetzung aus ver-
ſchiedenen gleichbe-
deutenden Segmenten
auf das deutlichſte
hervortritt.

Bei einer andern großen Gruppe, bei dem Kreiſe der Würmer

[Abbildung] Fig. 29.

Ein Ringelwurm (Nereis.)

(Vermes), wandelt
ſich ebenfalls das
ganze Ei zu einem
infuſorienartigen
Embryo um. Al-
lein ſehr bald tritt
hier ſtatt einer
ſtrahlenförmigen
Segmentation eine Tendenz zur bilateralen Lagerung der Organe her-
vor, die von der vorigen gänzlich verſchieden iſt. Es bildet ſich nämlich
ſtatt einer Axe eine Mittelebene aus, welche ſenkrecht den Körper durch-
ſchneidet und ſomit ein Rechts und Links erkennen läßt. Dieſe ſenk-
rechte, durch die Mittellinie gelegte Ebene theilt den Körper in zwei
ſymmetriſche Hälften, welche dieſelben Organe in gleicher relativer La-
gerung enthalten, und durchſchneidet die einfach vorhandenen Organe,
die ſtets in der Mitte liegen, in zwei gleichnamige Hälften. Die Ent-
wicklung dieſer ſymmetriſchen Lagerung aus der vorher mehr oder min-
der kugeligen Form des Embryo’s geſchieht hauptſächlich durch Streckung
des Leibes mit welcher bei den höhern Formen der Würmer zu-
gleich eine quere Gliederung verbunden iſt. Die gleichnamigen Organe
wiederholen ſich dann, entſprechend dieſen queren Gliedern, die
man auch Zoniten genannt hat, und bei den höchſten Typen der

Vogt. Zoologiſche Briefe, I. 5
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[65/0071] [Abbildung Fig 28. Seeſtern. (Asterias.)] Sie entſtehen alle aus Embryonen, welche in ihrem erſten Bil- dungszuſtande gewiſ- ſen Infuſorien äu- ßerſt ähnlich ſehen, bei denen aber als- bald, in Folge der Ausbildung ihrer de- finitiven Organe, der ſtrahlige Charakter und die Zuſammen- ſetzung aus ver- ſchiedenen gleichbe- deutenden Segmenten auf das deutlichſte hervortritt. Bei einer andern großen Gruppe, bei dem Kreiſe der Würmer [Abbildung Fig. 29. Ein Ringelwurm (Nereis.)] (Vermes), wandelt ſich ebenfalls das ganze Ei zu einem infuſorienartigen Embryo um. Al- lein ſehr bald tritt hier ſtatt einer ſtrahlenförmigen Segmentation eine Tendenz zur bilateralen Lagerung der Organe her- vor, die von der vorigen gänzlich verſchieden iſt. Es bildet ſich nämlich ſtatt einer Axe eine Mittelebene aus, welche ſenkrecht den Körper durch- ſchneidet und ſomit ein Rechts und Links erkennen läßt. Dieſe ſenk- rechte, durch die Mittellinie gelegte Ebene theilt den Körper in zwei ſymmetriſche Hälften, welche dieſelben Organe in gleicher relativer La- gerung enthalten, und durchſchneidet die einfach vorhandenen Organe, die ſtets in der Mitte liegen, in zwei gleichnamige Hälften. Die Ent- wicklung dieſer ſymmetriſchen Lagerung aus der vorher mehr oder min- der kugeligen Form des Embryo’s geſchieht hauptſächlich durch Streckung des Leibes mit welcher bei den höhern Formen der Würmer zu- gleich eine quere Gliederung verbunden iſt. Die gleichnamigen Organe wiederholen ſich dann, entſprechend dieſen queren Gliedern, die man auch Zoniten genannt hat, und bei den höchſten Typen der Vogt. Zoologiſche Briefe, I. 5

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Zitationshilfe: Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851, S. 65. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe01_1851/71>, abgerufen am 04.12.2024.