Pilzmücken (Fungicola). Kopf rund, Rüssel kaum vorstehend. Fühler fadenförmig, kurz gebogen, meist 16 gliederig. Augen getrennt, rund oder halbmondförmig. Drei im Dreieck gestellte Punktaugen, zuweilen das mittlere rudimentär. Brust gewölbt; Hinterleib lang, zusammengedrückt, 7 gliederig. Füße kurz; Schenkel lang; Flügel horizontal. In dumpfen, schattigen Wäldern, sehr behende in ihren Bewegungen. Die Larven in Schwämmen, mit hornigem Kopfe, Fühl- hörnern, zuweilen mit fußähnlichen Warzen. Sie spinnen sich einen dünnen Cocon und verwandeln sich im Schwamme selbst. Bolitophilus; Mycetophilus; Dixa; Sciophila; Mycetobia; Sciara.
Gallmücken (Gallicola). Kopf kugelig, Rüssel wenig vorste- hend. Fühlhörner lang, rosenkranzartig, mit Haaren in Wirteln, 12 -- 24 gliederig. Augen nierenförmig -- keine Punktaugen. Leib 8 ringelig, lang. Flügel plan oder dachförmig. Sie legen ihre Eier auf die Knospen verschiedener Gewächse. Die Larven fressen sich in die jungen Knospen ein, wodurch Gallen gebildet werden, in denen sie wohnen und sich einpuppen. Lasioptera; Cecidomyia.
Erdmücken (Terricola). Kopf kugelig, vorn in eine kurze Schnauze ausgezogen. Taster gekrümmt, viergliederig. Fühler lang, faden- oder borstenförmig, mit wirtelständigen Haaren oder gekämmt, 13 -- 16gliederig. Augen ganz oval. Keine Punktaugen. Brust mit einer Bogennath, Mittelbrust hochgewölbt, Füße lang, Schienen ge- spornt. Schwärmen meist am Wasser; die Larven leben in feuchter Erde. Eine Gattung, Chionea, ist flügellos und lebt im Norden auf dem Schnee. Tipula; Limnophila; Limnobia; Trichocera; Ctenophora; Erioptera; Ptychoptera.
Buschmücken (Tanypida). Fühler federbuschig oder stark haa- rig, lang, gekrümmt. Augen halbmondförmig; ohne Punktaugen. Flügel sehr schmal. Brust gewölbt mit drei Erhöhungen. Sie nähern sich sehr den Schnaken in Form und Bildung; auch die Larven sind den Schnakenlarven ähnlich. Die Eier werden in stehende Wasser gelegt. Die Larven leben darin, haben einen hornigen Kopf, hakige Kiefer und meist seit- liche Schwimmlappen. Einige bauen sich eigene Gänge unter modern- den Blättern, wo sie in Gesellschaft leben. Chironomus; Choretra; Tanypus; Ceratopogon.
Pilzmücken (Fungicola). Kopf rund, Rüſſel kaum vorſtehend. Fühler fadenförmig, kurz gebogen, meiſt 16 gliederig. Augen getrennt, rund oder halbmondförmig. Drei im Dreieck geſtellte Punktaugen, zuweilen das mittlere rudimentär. Bruſt gewölbt; Hinterleib lang, zuſammengedrückt, 7 gliederig. Füße kurz; Schenkel lang; Flügel horizontal. In dumpfen, ſchattigen Wäldern, ſehr behende in ihren Bewegungen. Die Larven in Schwämmen, mit hornigem Kopfe, Fühl- hörnern, zuweilen mit fußähnlichen Warzen. Sie ſpinnen ſich einen dünnen Cocon und verwandeln ſich im Schwamme ſelbſt. Bolitophilus; Mycetophilus; Dixa; Sciophila; Mycetobia; Sciara.
Gallmücken (Gallicola). Kopf kugelig, Rüſſel wenig vorſte- hend. Fühlhörner lang, roſenkranzartig, mit Haaren in Wirteln, 12 — 24 gliederig. Augen nierenförmig — keine Punktaugen. Leib 8 ringelig, lang. Flügel plan oder dachförmig. Sie legen ihre Eier auf die Knospen verſchiedener Gewächſe. Die Larven freſſen ſich in die jungen Knospen ein, wodurch Gallen gebildet werden, in denen ſie wohnen und ſich einpuppen. Lasioptera; Cecidomyia.
Erdmücken (Terricola). Kopf kugelig, vorn in eine kurze Schnauze ausgezogen. Taſter gekrümmt, viergliederig. Fühler lang, faden- oder borſtenförmig, mit wirtelſtändigen Haaren oder gekämmt, 13 — 16gliederig. Augen ganz oval. Keine Punktaugen. Bruſt mit einer Bogennath, Mittelbruſt hochgewölbt, Füße lang, Schienen ge- ſpornt. Schwärmen meiſt am Waſſer; die Larven leben in feuchter Erde. Eine Gattung, Chionea, iſt flügellos und lebt im Norden auf dem Schnee. Tipula; Limnophila; Limnobia; Trichocera; Ctenophora; Erioptera; Ptychoptera.
Buſchmücken (Tanypida). Fühler federbuſchig oder ſtark haa- rig, lang, gekrümmt. Augen halbmondförmig; ohne Punktaugen. Flügel ſehr ſchmal. Bruſt gewölbt mit drei Erhöhungen. Sie nähern ſich ſehr den Schnaken in Form und Bildung; auch die Larven ſind den Schnakenlarven ähnlich. Die Eier werden in ſtehende Waſſer gelegt. Die Larven leben darin, haben einen hornigen Kopf, hakige Kiefer und meiſt ſeit- liche Schwimmlappen. Einige bauen ſich eigene Gänge unter modern- den Blättern, wo ſie in Geſellſchaft leben. Chironomus; Choretra; Tanypus; Ceratopogon.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0620"n="614"/><p><hirendition="#g">Pilzmücken</hi> (<hirendition="#aq">Fungicola</hi>). Kopf rund, Rüſſel kaum vorſtehend.<lb/>
Fühler fadenförmig, kurz gebogen, meiſt 16 gliederig. Augen getrennt,<lb/>
rund oder halbmondförmig. Drei im Dreieck geſtellte Punktaugen,<lb/>
zuweilen das mittlere rudimentär. Bruſt gewölbt; Hinterleib lang,<lb/>
zuſammengedrückt, 7 gliederig. Füße kurz; Schenkel lang; Flügel<lb/>
horizontal. In dumpfen, ſchattigen Wäldern, ſehr behende in ihren<lb/>
Bewegungen. Die Larven in Schwämmen, mit hornigem Kopfe, Fühl-<lb/>
hörnern, zuweilen mit fußähnlichen Warzen. Sie ſpinnen ſich einen<lb/>
dünnen Cocon und verwandeln ſich im Schwamme ſelbſt. <hirendition="#aq">Bolitophilus;<lb/>
Mycetophilus; Dixa; Sciophila; Mycetobia; Sciara</hi>.</p><lb/><p><hirendition="#g">Gallmücken</hi> (<hirendition="#aq">Gallicola</hi>). Kopf kugelig, Rüſſel wenig vorſte-<lb/>
hend. Fühlhörner lang, roſenkranzartig, mit Haaren in Wirteln,<lb/>
12 — 24 gliederig. Augen nierenförmig — keine Punktaugen. Leib<lb/>
8 ringelig, lang. Flügel plan oder dachförmig. Sie legen ihre Eier<lb/>
auf die Knospen verſchiedener Gewächſe. Die Larven freſſen ſich in<lb/>
die jungen Knospen ein, wodurch Gallen gebildet werden, in denen<lb/>ſie wohnen und ſich einpuppen. <hirendition="#aq">Lasioptera; Cecidomyia</hi>.</p><lb/><p><hirendition="#g">Erdmücken</hi> (<hirendition="#aq">Terricola</hi>). Kopf kugelig, vorn in eine kurze<lb/>
Schnauze ausgezogen. Taſter gekrümmt, viergliederig. Fühler lang,<lb/>
faden- oder borſtenförmig, mit wirtelſtändigen Haaren oder gekämmt,<lb/>
13 — 16gliederig. Augen ganz oval. Keine Punktaugen. Bruſt mit<lb/>
einer Bogennath, Mittelbruſt hochgewölbt, Füße lang, Schienen ge-<lb/>ſpornt. Schwärmen meiſt am Waſſer; die Larven leben in feuchter<lb/>
Erde. Eine Gattung, <hirendition="#aq">Chionea</hi>, iſt flügellos und lebt im Norden auf<lb/>
dem Schnee. <hirendition="#aq">Tipula; Limnophila; Limnobia; Trichocera; Ctenophora;<lb/>
Erioptera; Ptychoptera</hi>.</p><lb/><p><hirendition="#g">Buſchmücken</hi> (<hirendition="#aq">Tanypida</hi>). Fühler federbuſchig oder ſtark haa-<lb/>
rig, lang, gekrümmt. Augen halbmondförmig; ohne Punktaugen. Flügel<lb/>ſehr ſchmal. Bruſt gewölbt mit drei Erhöhungen. Sie nähern ſich ſehr den<lb/>
Schnaken in Form und Bildung; auch die Larven ſind den Schnakenlarven<lb/>
ähnlich. Die Eier werden in ſtehende Waſſer gelegt. Die Larven<lb/>
leben darin, haben einen hornigen Kopf, hakige Kiefer und meiſt ſeit-<lb/>
liche Schwimmlappen. Einige bauen ſich eigene Gänge unter modern-<lb/>
den Blättern, wo ſie in Geſellſchaft leben. <hirendition="#aq">Chironomus; Choretra;<lb/>
Tanypus; Ceratopogon</hi>.</p><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[614/0620]
Pilzmücken (Fungicola). Kopf rund, Rüſſel kaum vorſtehend.
Fühler fadenförmig, kurz gebogen, meiſt 16 gliederig. Augen getrennt,
rund oder halbmondförmig. Drei im Dreieck geſtellte Punktaugen,
zuweilen das mittlere rudimentär. Bruſt gewölbt; Hinterleib lang,
zuſammengedrückt, 7 gliederig. Füße kurz; Schenkel lang; Flügel
horizontal. In dumpfen, ſchattigen Wäldern, ſehr behende in ihren
Bewegungen. Die Larven in Schwämmen, mit hornigem Kopfe, Fühl-
hörnern, zuweilen mit fußähnlichen Warzen. Sie ſpinnen ſich einen
dünnen Cocon und verwandeln ſich im Schwamme ſelbſt. Bolitophilus;
Mycetophilus; Dixa; Sciophila; Mycetobia; Sciara.
Gallmücken (Gallicola). Kopf kugelig, Rüſſel wenig vorſte-
hend. Fühlhörner lang, roſenkranzartig, mit Haaren in Wirteln,
12 — 24 gliederig. Augen nierenförmig — keine Punktaugen. Leib
8 ringelig, lang. Flügel plan oder dachförmig. Sie legen ihre Eier
auf die Knospen verſchiedener Gewächſe. Die Larven freſſen ſich in
die jungen Knospen ein, wodurch Gallen gebildet werden, in denen
ſie wohnen und ſich einpuppen. Lasioptera; Cecidomyia.
Erdmücken (Terricola). Kopf kugelig, vorn in eine kurze
Schnauze ausgezogen. Taſter gekrümmt, viergliederig. Fühler lang,
faden- oder borſtenförmig, mit wirtelſtändigen Haaren oder gekämmt,
13 — 16gliederig. Augen ganz oval. Keine Punktaugen. Bruſt mit
einer Bogennath, Mittelbruſt hochgewölbt, Füße lang, Schienen ge-
ſpornt. Schwärmen meiſt am Waſſer; die Larven leben in feuchter
Erde. Eine Gattung, Chionea, iſt flügellos und lebt im Norden auf
dem Schnee. Tipula; Limnophila; Limnobia; Trichocera; Ctenophora;
Erioptera; Ptychoptera.
Buſchmücken (Tanypida). Fühler federbuſchig oder ſtark haa-
rig, lang, gekrümmt. Augen halbmondförmig; ohne Punktaugen. Flügel
ſehr ſchmal. Bruſt gewölbt mit drei Erhöhungen. Sie nähern ſich ſehr den
Schnaken in Form und Bildung; auch die Larven ſind den Schnakenlarven
ähnlich. Die Eier werden in ſtehende Waſſer gelegt. Die Larven
leben darin, haben einen hornigen Kopf, hakige Kiefer und meiſt ſeit-
liche Schwimmlappen. Einige bauen ſich eigene Gänge unter modern-
den Blättern, wo ſie in Geſellſchaft leben. Chironomus; Choretra;
Tanypus; Ceratopogon.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851, S. 614. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe01_1851/620>, abgerufen am 26.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.