sehen; ohne Spur von Klauen. Sie nagen besonders die Oberhaut der Pflanzen und Blumenblätter ab. Phloeothrips; Heliothrips; Me- lanothrips; Thrips.
Die Larven der folgenden Familien leben im Wasser:
Die Florfliegen (Perlida) haben einen großen, breiten Kopf,
[Abbildung]
Fig. 717.
Blasse Florfliege (Perla pallida).
[Abbildung]
Fig. 718.
Larve von Perla.
vorstehende Augen, lange borstenförmige, weit von einander auf der Stirn eingelenkte Fühler; sehr schwache Kauwerkzeuge, häutige kleine Kiefer, dagegen lange vorragen- de innere und äußere Kinnladenpalpen und Lippentaster. Die Flügel werden in der Ruhe ge- faltet und übereinander gelegt, so daß das In- sekt sehr schmal aussieht; sie haben mehr Netzadern als bei den vorhergehenden Familien. Die Füße sind lang, fein, die Tarsen nur dreigliedrig, mit einem Ballen zwischen den Klauen versehen. Der Hinterleib trägt zwei mehr oder minder lange Anhänge. Die vollkommenen Insekten leben von Blu- mensäften; die Larven halten sich besonders gern in fließenden Ge- wässern unter Steinen auf, haben große hakige Kiefer und seitliche haarförmige Tracheenkiemen an den Seiten des Hinterleibes, die bei einer Gattung (Pteronarcys) sogar bei dem vollkommenen Insekte als seitliche Fäden überbleiben. Perla; Nemura.
Bei den Eintagsfliegen (Ephemerida) sind die Kauwerkzeuge fast
gänzlich verkümmert, so daß sie kaum zu erken- nen sind -- namentlich fehlen die Kiefer gänz- lich. Die Thiere leben kaum einen Tag als Bilder und fressen wäh-
ſehen; ohne Spur von Klauen. Sie nagen beſonders die Oberhaut der Pflanzen und Blumenblätter ab. Phloeothrips; Heliothrips; Me- lanothrips; Thrips.
Die Larven der folgenden Familien leben im Waſſer:
Die Florfliegen (Perlida) haben einen großen, breiten Kopf,
[Abbildung]
Fig. 717.
Blaſſe Florfliege (Perla pallida).
[Abbildung]
Fig. 718.
Larve von Perla.
vorſtehende Augen, lange borſtenförmige, weit von einander auf der Stirn eingelenkte Fühler; ſehr ſchwache Kauwerkzeuge, häutige kleine Kiefer, dagegen lange vorragen- de innere und äußere Kinnladenpalpen und Lippentaſter. Die Flügel werden in der Ruhe ge- faltet und übereinander gelegt, ſo daß das In- ſekt ſehr ſchmal ausſieht; ſie haben mehr Netzadern als bei den vorhergehenden Familien. Die Füße ſind lang, fein, die Tarſen nur dreigliedrig, mit einem Ballen zwiſchen den Klauen verſehen. Der Hinterleib trägt zwei mehr oder minder lange Anhänge. Die vollkommenen Inſekten leben von Blu- menſäften; die Larven halten ſich beſonders gern in fließenden Ge- wäſſern unter Steinen auf, haben große hakige Kiefer und ſeitliche haarförmige Tracheenkiemen an den Seiten des Hinterleibes, die bei einer Gattung (Pteronarcys) ſogar bei dem vollkommenen Inſekte als ſeitliche Fäden überbleiben. Perla; Nemura.
Bei den Eintagsfliegen (Ephemerida) ſind die Kauwerkzeuge faſt
gänzlich verkümmert, ſo daß ſie kaum zu erken- nen ſind — namentlich fehlen die Kiefer gänz- lich. Die Thiere leben kaum einen Tag als Bilder und freſſen wäh-
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ſehen; ohne Spur von Klauen. Sie nagen beſonders die Oberhaut
der Pflanzen und Blumenblätter ab. Phloeothrips; Heliothrips; Me-
lanothrips; Thrips.
Die Larven der folgenden Familien leben im Waſſer:
Die Florfliegen (Perlida) haben einen großen, breiten Kopf,
[Abbildung Fig. 717.
Blaſſe Florfliege (Perla pallida).]
[Abbildung Fig. 718.
Larve von Perla.]
vorſtehende Augen, lange
borſtenförmige, weit von
einander auf der Stirn
eingelenkte Fühler; ſehr
ſchwache Kauwerkzeuge,
häutige kleine Kiefer,
dagegen lange vorragen-
de innere und äußere
Kinnladenpalpen und
Lippentaſter. Die Flügel
werden in der Ruhe ge-
faltet und übereinander
gelegt, ſo daß das In-
ſekt ſehr ſchmal ausſieht;
ſie haben mehr Netzadern als bei den vorhergehenden Familien. Die
Füße ſind lang, fein, die Tarſen nur dreigliedrig, mit einem Ballen
zwiſchen den Klauen verſehen. Der Hinterleib trägt zwei mehr oder
minder lange Anhänge. Die vollkommenen Inſekten leben von Blu-
menſäften; die Larven halten ſich beſonders gern in fließenden Ge-
wäſſern unter Steinen auf, haben große hakige Kiefer und ſeitliche
haarförmige Tracheenkiemen an den Seiten des Hinterleibes, die bei
einer Gattung (Pteronarcys) ſogar bei dem vollkommenen Inſekte als
ſeitliche Fäden überbleiben. Perla; Nemura.
Bei den Eintagsfliegen (Ephemerida) ſind die Kauwerkzeuge faſt
[Abbildung Fig. 719.
Swammerdamm’s Eintagsfliege (Ephemera Swammerdammi).]
gänzlich verkümmert, ſo
daß ſie kaum zu erken-
nen ſind — namentlich
fehlen die Kiefer gänz-
lich. Die Thiere leben
kaum einen Tag als
Bilder und freſſen wäh-
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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851, S. 590. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe01_1851/596>, abgerufen am 14.06.2024.
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