Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851.sind. So ist die Vorderbrust bei den Käfern, den Geradflüglern und [Abbildung]
Fig. 606. Der Leichenkäfer (Hister.) [Abbildung]
Fig. 607. Halbflüglern meistEin Hautflügler (Foenus.) ganz bedeutend ent- wickelt, frei beweg- lich, und trägt dann den Namen des Halsschildes, (thorax; corselet) während sie bei an- deren, besonders flie- genden Insekten, wie bei den Schmetter- lingen, den Haut- und Zweiflüglern gewöhnlich nur die Form eines schmalen Ringes oder eines dünnen Stieles hat, welcher den Kopf mit der Brust vereint; zuweilen ist der Kopf gänzlich geborgen unter der schildför- migen Vorderbrust, manchmal sogar so, daß in dem Rande derselben Löcher angebracht sind, um den Augen einigen Spielraum nach oben zu gewähren. Die Vorderbrust trägt stets nur das erste Paar der Beine, aber niemals Flügel auf der Rückseite. Die Mittelbrust erscheint besonders bei denjenigen Insekten [Abbildung]
Fig. 608. der Oberfläche sichtbar ist, den man dasFischkäfer (Hydrophilus). Schildchen (scutellum) genannt hat. Die Hinterbrust endlich, welche bei den vorzugsweise fliegenden Insekten nur we- nig entwickelt ist, bildet sich da besonders aus, wo die Hinterflügel das wesentlichste Flugorgan geworden sind, oder wo die Hinterbeine zu Springfüßen benutzt wer- den und zu diesem Endzwecke mächtige Muskeln erhalten. Die Brustringe im Ganzen enthalten im Innern fast nur die mächtigen Muskelmassen, welche zur Be- ſind. So iſt die Vorderbruſt bei den Käfern, den Geradflüglern und [Abbildung]
Fig. 606. Der Leichenkäfer (Hister.) [Abbildung]
Fig. 607. Halbflüglern meiſtEin Hautflügler (Foenus.) ganz bedeutend ent- wickelt, frei beweg- lich, und trägt dann den Namen des Halsſchildes, (thorax; corselet) während ſie bei an- deren, beſonders flie- genden Inſekten, wie bei den Schmetter- lingen, den Haut- und Zweiflüglern gewöhnlich nur die Form eines ſchmalen Ringes oder eines dünnen Stieles hat, welcher den Kopf mit der Bruſt vereint; zuweilen iſt der Kopf gänzlich geborgen unter der ſchildför- migen Vorderbruſt, manchmal ſogar ſo, daß in dem Rande derſelben Löcher angebracht ſind, um den Augen einigen Spielraum nach oben zu gewähren. Die Vorderbruſt trägt ſtets nur das erſte Paar der Beine, aber niemals Flügel auf der Rückſeite. Die Mittelbruſt erſcheint beſonders bei denjenigen Inſekten [Abbildung]
Fig. 608. der Oberfläche ſichtbar iſt, den man dasFiſchkäfer (Hydrophilus). Schildchen (scutellum) genannt hat. Die Hinterbruſt endlich, welche bei den vorzugsweiſe fliegenden Inſekten nur we- nig entwickelt iſt, bildet ſich da beſonders aus, wo die Hinterflügel das weſentlichſte Flugorgan geworden ſind, oder wo die Hinterbeine zu Springfüßen benutzt wer- den und zu dieſem Endzwecke mächtige Muskeln erhalten. Die Bruſtringe im Ganzen enthalten im Innern faſt nur die mächtigen Muskelmaſſen, welche zur Be- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0530" n="524"/> ſind. So iſt die <hi rendition="#g">Vorderbruſt</hi> bei den Käfern, den Geradflüglern und<lb/><figure><head>Fig. 606.</head><lb/><p>Der Leichenkäfer <hi rendition="#aq">(Hister.)</hi><lb/> Der kleine Kopf ſteckt bis<lb/> an die Augen unter der ſehr<lb/> breiten Vorderbruſt oder dem<lb/> Halsſchilde.</p></figure><lb/><figure><head>Fig. 607. </head><p>Ein Hautflügler <hi rendition="#aq">(Foenus.)</hi><lb/> Die Vorderbruſt bildet nur<lb/> einen ſchmalen Stiel zwiſchen<lb/> Kopf und Mittelbruſt, die hoch-<lb/> gewölbt iſt.</p></figure><lb/> Halbflüglern meiſt<lb/> ganz bedeutend ent-<lb/> wickelt, frei beweg-<lb/> lich, und trägt dann<lb/> den Namen des<lb/><hi rendition="#g">Halsſchildes</hi>,<lb/><hi rendition="#aq">(thorax; corselet)</hi><lb/> während ſie bei an-<lb/> deren, beſonders flie-<lb/> genden Inſekten, wie<lb/> bei den Schmetter-<lb/> lingen, den Haut-<lb/> und Zweiflüglern<lb/> gewöhnlich nur die<lb/> Form eines ſchmalen<lb/> Ringes oder eines dünnen Stieles hat, welcher den Kopf mit der Bruſt<lb/> vereint; zuweilen iſt der Kopf gänzlich geborgen unter der ſchildför-<lb/> migen Vorderbruſt, manchmal ſogar ſo, daß in dem Rande derſelben<lb/> Löcher angebracht ſind, um den Augen einigen Spielraum nach oben<lb/> zu gewähren. Die Vorderbruſt trägt ſtets nur das erſte Paar der<lb/> Beine, aber niemals Flügel auf der Rückſeite.</p><lb/> <p>Die <hi rendition="#g">Mittelbruſt</hi> erſcheint beſonders bei denjenigen Inſekten<lb/> vorzugsweiſe entwickelt, bei welchen die Vorderflügel die weſentlichſten<lb/> Flugorgane bilden, wie namentlich bei den Haut- und Zweiflüglern,<lb/> während bei denjenigen Inſekten, wo die Vorderflügel als Flügeldecken<lb/> dienen, die Mittelbruſt entſprechend auch nur eine unbedeutende Aus-<lb/> bildung zeigt, und oft gar nicht, oft nur mit einem kleinen Theile auf<lb/><figure><head>Fig. 608. </head><p>Fiſchkäfer <hi rendition="#aq">(Hydrophilus).</hi><lb/> Zwiſchen den Flügeldecken tritt<lb/> das dreieckige Schildchen hervor.</p></figure><lb/> der Oberfläche ſichtbar iſt, den man das<lb/> Schildchen <hi rendition="#aq">(scutellum)</hi> genannt hat. Die<lb/><hi rendition="#g">Hinterbruſt</hi> endlich, welche bei den<lb/> vorzugsweiſe fliegenden Inſekten nur we-<lb/> nig entwickelt iſt, bildet ſich da beſonders<lb/> aus, wo die Hinterflügel das weſentlichſte<lb/> Flugorgan geworden ſind, oder wo die<lb/> Hinterbeine zu Springfüßen benutzt wer-<lb/> den und zu dieſem Endzwecke mächtige<lb/> Muskeln erhalten. Die Bruſtringe im<lb/> Ganzen enthalten im Innern faſt nur die<lb/> mächtigen Muskelmaſſen, welche zur Be-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [524/0530]
ſind. So iſt die Vorderbruſt bei den Käfern, den Geradflüglern und
[Abbildung Fig. 606.
Der Leichenkäfer (Hister.)
Der kleine Kopf ſteckt bis
an die Augen unter der ſehr
breiten Vorderbruſt oder dem
Halsſchilde.]
[Abbildung Fig. 607. Ein Hautflügler (Foenus.)
Die Vorderbruſt bildet nur
einen ſchmalen Stiel zwiſchen
Kopf und Mittelbruſt, die hoch-
gewölbt iſt.]
Halbflüglern meiſt
ganz bedeutend ent-
wickelt, frei beweg-
lich, und trägt dann
den Namen des
Halsſchildes,
(thorax; corselet)
während ſie bei an-
deren, beſonders flie-
genden Inſekten, wie
bei den Schmetter-
lingen, den Haut-
und Zweiflüglern
gewöhnlich nur die
Form eines ſchmalen
Ringes oder eines dünnen Stieles hat, welcher den Kopf mit der Bruſt
vereint; zuweilen iſt der Kopf gänzlich geborgen unter der ſchildför-
migen Vorderbruſt, manchmal ſogar ſo, daß in dem Rande derſelben
Löcher angebracht ſind, um den Augen einigen Spielraum nach oben
zu gewähren. Die Vorderbruſt trägt ſtets nur das erſte Paar der
Beine, aber niemals Flügel auf der Rückſeite.
Die Mittelbruſt erſcheint beſonders bei denjenigen Inſekten
vorzugsweiſe entwickelt, bei welchen die Vorderflügel die weſentlichſten
Flugorgane bilden, wie namentlich bei den Haut- und Zweiflüglern,
während bei denjenigen Inſekten, wo die Vorderflügel als Flügeldecken
dienen, die Mittelbruſt entſprechend auch nur eine unbedeutende Aus-
bildung zeigt, und oft gar nicht, oft nur mit einem kleinen Theile auf
[Abbildung Fig. 608. Fiſchkäfer (Hydrophilus).
Zwiſchen den Flügeldecken tritt
das dreieckige Schildchen hervor.]
der Oberfläche ſichtbar iſt, den man das
Schildchen (scutellum) genannt hat. Die
Hinterbruſt endlich, welche bei den
vorzugsweiſe fliegenden Inſekten nur we-
nig entwickelt iſt, bildet ſich da beſonders
aus, wo die Hinterflügel das weſentlichſte
Flugorgan geworden ſind, oder wo die
Hinterbeine zu Springfüßen benutzt wer-
den und zu dieſem Endzwecke mächtige
Muskeln erhalten. Die Bruſtringe im
Ganzen enthalten im Innern faſt nur die
mächtigen Muskelmaſſen, welche zur Be-
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