gewöhnlich so breit als der Hinterleib, welcher in allen Fällen geglie- dert erscheint und dadurch sich wesentlich von dem Hinterleibe der Milben unterscheidet. Die Mundtheile sind eigenthümlich gebildet; -- nach außen stehen die Taster, welche gewöhnlich fünfgliederig sind, eine einfache, borstenförmige Gestalt haben. Zwischen diesen Tastern, die etwas mehr nach hinten eingelenkt und offenbar die verwandelten Kiefer sind, finden sich die eigentlichen Kieferfühler, welche hier aus drei Gliedern bestehen, deren erstes sehr dick und groß, und das letzte als Scheere gestaltet ist. Diese Organe werden meistens nach unten eingeschlagen getragen, so daß nur das dicke Basalglied vor dem Kopfe in Form eines stumpfen Fortsatzes vorragt. Der Magen der Weberspinnen hat außerordentlich viele kleine Blindsäcke, und die Centralganglienmasse eine sehr sonderbare Gestalt, indem sie flügelar- tige, seitliche Fortsätze darbietet, von welchen die Nerven entspringen. Das Luftröhrensystem ist sehr entwickelt, die Stigmen unter den hintersten Beinen angebracht und zwischen denselben die Geschlechts- öffnung, aus welcher beim Männchen eine außerordentlich lange, ge- gliederte, vorn mit Borsten besetzte Ruthe hervorgestreckt werden kann. Es sind meist nächtliche Thiere, welche sich von kleinen Insekten näh- ren. Phalangium; Eusarcus; Gonoleptes.
Die zahlreiche Ordnung der eigentlichen Spinnen (Araneida) umfaßt die wahrhaft typischen Thiere der ganzen Klasse, die überall durch ihre eigenthümliche Lebensweise und Industrie wohl bekannt sind. Der Körper der eigentlichen Spinnen besteht immer aus zwei verschiedenen Abtheilungen, aus der einfachen, ungegliederten, gewöhnlich härteren Kopfbrust, und dem rundlichen oder länglichen, selten mit Höckern oder Auswüchsen gezierten, kurz gestielten Hinterleibe, an dessen hinterem Ende die eigenthümlichen Spinnwarzen sitzen. Die sechs oder acht einfachen Augen stehen stets vorn an dem Rande der Kopfbrust in einer eigenthümlichen Gruppe, sind nicht immer gleich groß, und bieten durch ihre Stellung ganz vortreffliche Charaktere zur Unterscheidung der Gattungen dar. Vorn an dem Kopfe sind seitlich, dem ersten Fußpaare genähert, die langen Taster eingelenkt, welche gewöhnlich fünfgliedrig sind und bei dem Männchen ein ange- schwollenes Ende tragen, das, wie früher bemerkt wurde, als Begat- tungsglied dient. Bei einigen Gattungen sind diese Taster zu einem förmlichen rudimentären Fußpaare mit Klaue und Sohle an der un- teren Fläche umgewandelt. Nach innen von diesen Tastern, die offen- bar das erste verwandelte Kieferpaar vorstellen, liegen die Kiefer- fühler, die hier zu eigenthümlichen Waffen umgewandelt sind. Sie
gewöhnlich ſo breit als der Hinterleib, welcher in allen Fällen geglie- dert erſcheint und dadurch ſich weſentlich von dem Hinterleibe der Milben unterſcheidet. Die Mundtheile ſind eigenthümlich gebildet; — nach außen ſtehen die Taſter, welche gewöhnlich fünfgliederig ſind, eine einfache, borſtenförmige Geſtalt haben. Zwiſchen dieſen Taſtern, die etwas mehr nach hinten eingelenkt und offenbar die verwandelten Kiefer ſind, finden ſich die eigentlichen Kieferfühler, welche hier aus drei Gliedern beſtehen, deren erſtes ſehr dick und groß, und das letzte als Scheere geſtaltet iſt. Dieſe Organe werden meiſtens nach unten eingeſchlagen getragen, ſo daß nur das dicke Baſalglied vor dem Kopfe in Form eines ſtumpfen Fortſatzes vorragt. Der Magen der Weberſpinnen hat außerordentlich viele kleine Blindſäcke, und die Centralganglienmaſſe eine ſehr ſonderbare Geſtalt, indem ſie flügelar- tige, ſeitliche Fortſätze darbietet, von welchen die Nerven entſpringen. Das Luftröhrenſyſtem iſt ſehr entwickelt, die Stigmen unter den hinterſten Beinen angebracht und zwiſchen denſelben die Geſchlechts- öffnung, aus welcher beim Männchen eine außerordentlich lange, ge- gliederte, vorn mit Borſten beſetzte Ruthe hervorgeſtreckt werden kann. Es ſind meiſt nächtliche Thiere, welche ſich von kleinen Inſekten näh- ren. Phalangium; Eusarcus; Gonoleptes.
Die zahlreiche Ordnung der eigentlichen Spinnen (Araneida) umfaßt die wahrhaft typiſchen Thiere der ganzen Klaſſe, die überall durch ihre eigenthümliche Lebensweiſe und Induſtrie wohl bekannt ſind. Der Körper der eigentlichen Spinnen beſteht immer aus zwei verſchiedenen Abtheilungen, aus der einfachen, ungegliederten, gewöhnlich härteren Kopfbruſt, und dem rundlichen oder länglichen, ſelten mit Höckern oder Auswüchſen gezierten, kurz geſtielten Hinterleibe, an deſſen hinterem Ende die eigenthümlichen Spinnwarzen ſitzen. Die ſechs oder acht einfachen Augen ſtehen ſtets vorn an dem Rande der Kopfbruſt in einer eigenthümlichen Gruppe, ſind nicht immer gleich groß, und bieten durch ihre Stellung ganz vortreffliche Charaktere zur Unterſcheidung der Gattungen dar. Vorn an dem Kopfe ſind ſeitlich, dem erſten Fußpaare genähert, die langen Taſter eingelenkt, welche gewöhnlich fünfgliedrig ſind und bei dem Männchen ein ange- ſchwollenes Ende tragen, das, wie früher bemerkt wurde, als Begat- tungsglied dient. Bei einigen Gattungen ſind dieſe Taſter zu einem förmlichen rudimentären Fußpaare mit Klaue und Sohle an der un- teren Fläche umgewandelt. Nach innen von dieſen Taſtern, die offen- bar das erſte verwandelte Kieferpaar vorſtellen, liegen die Kiefer- fühler, die hier zu eigenthümlichen Waffen umgewandelt ſind. Sie
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gewöhnlich ſo breit als der Hinterleib, welcher in allen Fällen geglie-
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Milben unterſcheidet. Die Mundtheile ſind eigenthümlich gebildet; —
nach außen ſtehen die Taſter, welche gewöhnlich fünfgliederig ſind,
eine einfache, borſtenförmige Geſtalt haben. Zwiſchen dieſen Taſtern,
die etwas mehr nach hinten eingelenkt und offenbar die verwandelten
Kiefer ſind, finden ſich die eigentlichen Kieferfühler, welche hier aus
drei Gliedern beſtehen, deren erſtes ſehr dick und groß, und das letzte
als Scheere geſtaltet iſt. Dieſe Organe werden meiſtens nach unten
eingeſchlagen getragen, ſo daß nur das dicke Baſalglied vor dem
Kopfe in Form eines ſtumpfen Fortſatzes vorragt. Der Magen der
Weberſpinnen hat außerordentlich viele kleine Blindſäcke, und die
Centralganglienmaſſe eine ſehr ſonderbare Geſtalt, indem ſie flügelar-
tige, ſeitliche Fortſätze darbietet, von welchen die Nerven entſpringen.
Das Luftröhrenſyſtem iſt ſehr entwickelt, die Stigmen unter den
hinterſten Beinen angebracht und zwiſchen denſelben die Geſchlechts-
öffnung, aus welcher beim Männchen eine außerordentlich lange, ge-
gliederte, vorn mit Borſten beſetzte Ruthe hervorgeſtreckt werden kann.
Es ſind meiſt nächtliche Thiere, welche ſich von kleinen Inſekten näh-
ren. Phalangium; Eusarcus; Gonoleptes.
Die zahlreiche Ordnung der eigentlichen Spinnen (Araneida)
umfaßt die wahrhaft typiſchen Thiere der ganzen Klaſſe, die überall
durch ihre eigenthümliche Lebensweiſe und Induſtrie wohl bekannt
ſind. Der Körper der eigentlichen Spinnen beſteht immer aus zwei
verſchiedenen Abtheilungen, aus der einfachen, ungegliederten, gewöhnlich
härteren Kopfbruſt, und dem rundlichen oder länglichen, ſelten mit
Höckern oder Auswüchſen gezierten, kurz geſtielten Hinterleibe, an
deſſen hinterem Ende die eigenthümlichen Spinnwarzen ſitzen. Die
ſechs oder acht einfachen Augen ſtehen ſtets vorn an dem Rande der
Kopfbruſt in einer eigenthümlichen Gruppe, ſind nicht immer gleich
groß, und bieten durch ihre Stellung ganz vortreffliche Charaktere
zur Unterſcheidung der Gattungen dar. Vorn an dem Kopfe ſind
ſeitlich, dem erſten Fußpaare genähert, die langen Taſter eingelenkt,
welche gewöhnlich fünfgliedrig ſind und bei dem Männchen ein ange-
ſchwollenes Ende tragen, das, wie früher bemerkt wurde, als Begat-
tungsglied dient. Bei einigen Gattungen ſind dieſe Taſter zu einem
förmlichen rudimentären Fußpaare mit Klaue und Sohle an der un-
teren Fläche umgewandelt. Nach innen von dieſen Taſtern, die offen-
bar das erſte verwandelte Kieferpaar vorſtellen, liegen die Kiefer-
fühler, die hier zu eigenthümlichen Waffen umgewandelt ſind. Sie
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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851, S. 506. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe01_1851/512>, abgerufen am 24.11.2024.
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