Larven von Cineras vittatus. Fig. 476. Eben aus dem Eie ausgeschlüpfte Larve. Fig. 477 Mittel- stadium. Fig. 478. Ausgebildete Larve. a Auge. b Seitenhörner des Schil- des. c Fühler. d Schwimmfüße. e Schwanz.
Die jungen Embryonen verlassen das Ei und die Mantelhöhle der Mutter in einer Gestalt, welche derjenigen der jungen Krebsflöhe so sehr ähnelt, daß kaum ein Unterschied wahrzunehmen ist. Der Körper dieser jungen Thierchen ist birnförmig, nach hinten zugespitzt, und trägt in der Nähe des Stirnrandes ein einziges, wohl charakterisirtes Auge, das später gänzlich verschwindet. Auf der Unterfläche des Körpers sieht man drei Paar gegliederter Anhänge, von welchen die ersten, die Fühler, einfach, die beiden anderen gegen das Ende hin doppelt ge- theilt sind. Die schildförmige Haut, welche den Körper deckt, geht nach hinten in zwei seitliche, am Leibe liegende Hornfortsätze aus, die sich nach und nach ablösen und in rechtem Winkel abstehen, während zu- gleich auch der schwanzförmige Anhang sich theilt, und die geglieder- ten Anhänge nach und nach längere Schwimmhaare entwickeln, so daß das Junge nun sehr geschickt in dem Wasser umherschwimmt. Später setzt es sich fest; die vorderen Hornanhänge, welche die äußeren Füh- ler darstellen, dienen zur Befestigung, indem sie Anfangs eine zwei- klappige Schale bilden, während sich zugleich auf dem Rücken eine lederartige Schale entwickelt, die sich nach und nach vergrößert; das Auge hat sich getheilt, und die beiden aus seiner Theilung hervorge- gangenen Hälften sitzen an der Basis der umgewandelten Fühler; die
[Abbildung]
Fig. 476. 478. 477.
Larven von Cineras vittatus. Fig. 476. Eben aus dem Eie ausgeſchlüpfte Larve. Fig. 477 Mittel- ſtadium. Fig. 478. Ausgebildete Larve. a Auge. b Seitenhörner des Schil- des. c Fühler. d Schwimmfüße. e Schwanz.
Die jungen Embryonen verlaſſen das Ei und die Mantelhöhle der Mutter in einer Geſtalt, welche derjenigen der jungen Krebsflöhe ſo ſehr ähnelt, daß kaum ein Unterſchied wahrzunehmen iſt. Der Körper dieſer jungen Thierchen iſt birnförmig, nach hinten zugeſpitzt, und trägt in der Nähe des Stirnrandes ein einziges, wohl charakteriſirtes Auge, das ſpäter gänzlich verſchwindet. Auf der Unterfläche des Körpers ſieht man drei Paar gegliederter Anhänge, von welchen die erſten, die Fühler, einfach, die beiden anderen gegen das Ende hin doppelt ge- theilt ſind. Die ſchildförmige Haut, welche den Körper deckt, geht nach hinten in zwei ſeitliche, am Leibe liegende Hornfortſätze aus, die ſich nach und nach ablöſen und in rechtem Winkel abſtehen, während zu- gleich auch der ſchwanzförmige Anhang ſich theilt, und die geglieder- ten Anhänge nach und nach längere Schwimmhaare entwickeln, ſo daß das Junge nun ſehr geſchickt in dem Waſſer umherſchwimmt. Später ſetzt es ſich feſt; die vorderen Hornanhänge, welche die äußeren Füh- ler darſtellen, dienen zur Befeſtigung, indem ſie Anfangs eine zwei- klappige Schale bilden, während ſich zugleich auf dem Rücken eine lederartige Schale entwickelt, die ſich nach und nach vergrößert; das Auge hat ſich getheilt, und die beiden aus ſeiner Theilung hervorge- gangenen Hälften ſitzen an der Baſis der umgewandelten Fühler; die
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[Abbildung Fig. 476. 478. 477.
Larven von Cineras vittatus.
Fig. 476. Eben aus dem Eie ausgeſchlüpfte Larve. Fig. 477 Mittel-
ſtadium. Fig. 478. Ausgebildete Larve. a Auge. b Seitenhörner des Schil-
des. c Fühler. d Schwimmfüße. e Schwanz.]
Die jungen Embryonen verlaſſen das Ei und die Mantelhöhle der
Mutter in einer Geſtalt, welche derjenigen der jungen Krebsflöhe ſo
ſehr ähnelt, daß kaum ein Unterſchied wahrzunehmen iſt. Der Körper
dieſer jungen Thierchen iſt birnförmig, nach hinten zugeſpitzt, und trägt
in der Nähe des Stirnrandes ein einziges, wohl charakteriſirtes Auge,
das ſpäter gänzlich verſchwindet. Auf der Unterfläche des Körpers
ſieht man drei Paar gegliederter Anhänge, von welchen die erſten, die
Fühler, einfach, die beiden anderen gegen das Ende hin doppelt ge-
theilt ſind. Die ſchildförmige Haut, welche den Körper deckt, geht nach
hinten in zwei ſeitliche, am Leibe liegende Hornfortſätze aus, die ſich
nach und nach ablöſen und in rechtem Winkel abſtehen, während zu-
gleich auch der ſchwanzförmige Anhang ſich theilt, und die geglieder-
ten Anhänge nach und nach längere Schwimmhaare entwickeln, ſo daß
das Junge nun ſehr geſchickt in dem Waſſer umherſchwimmt. Später
ſetzt es ſich feſt; die vorderen Hornanhänge, welche die äußeren Füh-
ler darſtellen, dienen zur Befeſtigung, indem ſie Anfangs eine zwei-
klappige Schale bilden, während ſich zugleich auf dem Rücken eine
lederartige Schale entwickelt, die ſich nach und nach vergrößert; das
Auge hat ſich getheilt, und die beiden aus ſeiner Theilung hervorge-
gangenen Hälften ſitzen an der Baſis der umgewandelten Fühler; die
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Vogt, Carl: Zoologische Briefe. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1851, S. 426. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vogt_briefe01_1851/432>, abgerufen am 14.06.2024.
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